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- Foto: IMB / Lidia Chitimia-Dobler

REGION Nur einzelne Exemplare?

Erstmals in Hessen: Gefährliche Tropen-Zecken im Main-Kinzig-Kreis entdeckt

16.08.18 - Die jetzt für Hessen nachgewiesene tropische Zeckenart „Hyalomma“ wurde im Main-Kinzig-Kreis gefunden. Wie das Kreisgesundheitsamt mitteilt, hat ein Pferdehalter aus Wächtersbach zwei Exemplare entdeckt und eingefangen. Zur Identifikation wurde der Fund dann an das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München geschickt.

Von den dortigen Spezialisten wurde am Mittwoch (15.08.) bestätigt, dass es sich bei den Spinnentieren um die eingeschleppte Zeckenart „Hyalomma marginatum“ handelt. In einem der gefundenen Exemplare konnte zudem der Erreger einer tropischen Form des Zecken-Fleckfiebers festgestellt werden. Es führt beim Menschen zu Hautveränderungen sowie Fieber. Außerdem gelten die Hyalomma Zecken als Überträger unter anderem des Krim-Kongo-Fiebers, welches nach Ausbruch in bis zu 50 Prozent der Fälle zum Tod führt.  

Bisher war diese bis zu zwei Zentimeter große Zeckenart zwar in mehreren Ländern rund um das Mittelmeer zu finden, aber es gab keine Nachweise nördlich der Alpen. Offen bleibt die Frage, ob es sich noch um einzelne eingeschleppte Exemplare handelt oder ob sich die Arten hier aufgrund der veränderten klimatischen Bedingungen etabliert haben. Darüber könnten weitere Funde und Beobachtungen Aufschluss geben. Bislang wurden in diesem Sommer sieben Exemplare aus Niedersachsen und Hessen von den Forscher an der Universität Hohenheim in Stuttgart sowie am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München nachgewiesen.

Das Gesundheitsamt des Main-Kinzig-Kreises ist auf weitere Funde eingestellt und kann im konkreten Fall beraten. Für den Umgang bei einem Zeckenbiss durch die eingeschleppte Art gelten die gleichen Hinweise wie für den „Gemeinen Holzbock", unsere häufigste Zeckenart. So sollte eine Zecke, die bereits die Haut durchdrungen hat und saugt, keinesfalls mit Hausmitteln wie normalen Pinzetten, Öl oder Klebstoff behandelt werden. Der Darminhalt könnte dadurch in die Bisswunde gelangen und mit ihm auch auf den Menschen übertragbare Krankheiten. Auch sollte keinesfalls einfach der noch in der Haut steckende Kopf vom Körper der Zecke mittels eines Messers oder etwa durch Abschaben abgetrennt werden, da auch durch ihn allein Krankheiten übertragen werden können.

Optimal für den Umgang mit den Blutsaugern sind kleine Zeckenharken oder -karten aus Kunststoff, um das Tier herauszuhebeln. Etwas teurer sind neuartige Zeckenschlingen, die ebenfalls ihren Dienst erfüllen. Empfehlen kann man ferner spezielle Zeckenpinzetten. Die Zecke darf damit aber nicht versehentlich gequetscht werden. Sollten nach einem Biss ringförmige rote Kreise auf der Haut auftreten oder sich grippeartige Symptome wie unter anderem Kopf- und Gliederschmerzen andeuten, ist ein Arzt aufzusuchen. (pm/mr) +++


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