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Der Leiter der Forschungsstation Schlüchtern, Dr. Karl-Heinz Schmidt, vermittelt ökologische Erkenntnisse an nachfolgende Generationen - Fotos: John K. Mewes

KREIS MKK Umweltpreis 2018

Auszeichnungen für Umwelt- und Naturschutz verliehen - 5.000 Euro Preisgeld

16.08.18 - Entsprechend der Empfehlung des Ausschusses für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Umwelt und Landwirtschaft geht der Umweltpreis 2018 zu gleichen Teilen an die Ökologische Forschungsstation Schlüchtern und die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA). Der Kreisausschuss hat zudem den Vorschlag bestätigt, der Familie Rothe/Klingenberg aus Gelnhausen einen Sonderpreis zu überreichen. Die feierliche Würdigung der Preisträger ist voraussichtlich am 28. November.

Für die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler symbolisieren die diesjährigen Gewinner die große Bandbreite und die besondere Qualität der ökologischen Aktivitäten im Main-Kinzig-Kreis. „Hier wird mit hoher Kompetenz, einzigartiger Leidenschaft und großer Ausdauer für die Erhaltung unserer Umwelt gearbeitet“, betont sie. Daher sei es eine gute Tradition, diesen wertvollen Projekten mit der Umweltpreisverleihung die verdiente Anerkennung und Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Die Pflege und Schaffung von Feuchtbiotopen ist eine Themenbereich der Gesellschaft ...

Seit inzwischen 43 Jahren gibt es diesen Preis. Damit ist er eine der ältesten kommunalen Auszeichnungen im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes. Einige Jahre länger gibt es bereits die Ökologische Forschungsstation Schlüchtern (ÖFS). Hier wird seit über 50 Jahren das Leben von höhlenbrütenden Singvögeln, Kleinsäugern und Insekten erforscht. Dazu gehören die Betreuung von jährlich rund 1.500 Nistkästen und sorgfältige Dokumentation und Auswertung der erhobenen Daten. So ist unter der Leitung von Dr. Karl-Heinz Schmidt über die Jahre eine wertvolle Sammlung grundlegender Informationen zu den unterschiedlichen Lebensräumen entstanden.

„Diese ehrenamtliche Forschungsarbeit hat damit einen unschätzbaren Wert erlangt“, sagt Susanne Simmler mit Blick auf die zum Teil gravierenden Veränderungen in der Tier- und Pflanzenwelt. Weitere eindrucksvolle Ergebnisse liefern abgeschlossene und aktuelle Projekte mit dem Fachzentrum Klimawandel (FZK) im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG). Die Forschungsstation arbeitet außerdem mit HessenForst, der Vogelwarte Helgoland, dem NABU, dem BUND sowie dem Landschaftspflegeverband des Main-Kinzig-Kreises eng zusammen und steht im Austausch mit verschiedenen Universitäten.

Ein weiterer Beitrag zum nachhaltigen Umweltschutz sind die vielfältigen Veranstaltungen für große und kleine Naturliebhaber: Ob Kurse zur Brutbiologie, Streuobstwiesen-Exkursionen, Vogelstimmenwanderungen oder erstes Mikroskopieren – unter fachkundiger Leitung der wissenschaftlichen Mitarbeiter wird mit allen Sinnen nachhaltig das Wissen erweitert.

Den örtlichen Schulen bietet die ÖFS intensive Lernerlebnisse in gemeinsamen Projekten (u. a. „Solitäre Insekten“, „Eine Hecke für die Haselmaus“) sowie Exkursionen. Seit 2012 begleitet die ÖFS Schüler der Bergwinkelschule Schlüchtern mit einem vielfältigen Exkursionsprogramm durch die gesamte Grundschulzeit. Für dieses besondere Programm erhielt die Schule vom Land Hessen die Auszeichnung „Umweltschule – Lernen und Handeln für unsere Zukunft“. Ferner betreut die ÖFS Teilnehmer des Wettbewerbs „Jugend forscht“ und unterhält über 20 Hektar Streuobstwiesen in extensiver Nutzung.

Auch die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung e.V. (GNA) bietet viele Möglichkeiten zur Umweltbildung. „Mit diesem Angebot sorgt der Verein unter anderem für den Nachwuchs im Naturschutz“, sagt die Erste Kreisbeigeordnete. Gegründet wurde die GNA vor rund 15 Jahren in Rodenbach. Als gemeinnützige Naturschutzorganisation engagiert sie sich für den Schutz, Erhalt und die Entwicklung der Lebensräume wildlebender Tiere und Pflanzen.

Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören unter anderem die naturnahe Entwicklung von Auen, die Renaturierung von Fließgewässern sowie der Natur-, Arten- und Biotopschutz. „In diesem Aufgabenfeld ist die Gesellschaft auch ein verlässlicher Partner für die Untere Naturschutzbehörde“, erläutert Susanne Simmler.

Wie „Naturschutz vor der Haustür“ ebenfalls funktionieren kann, zeigt das Ehepaar Ursula Rothe und Max Klingenberg. Die Biologen aus Gelnhausen haben zwei verwilderte Grundstücke mit insgesamt 4.400 Quadratmeter in Gelnhausen erworben. Mit ihren Kindern Elisabeth, Luise und Malwine haben sie die beiden Grundstücke in mühevoller Arbeit wieder als naturnahe Streuobstwiesen hergestellt. „Diese beispielhafte Aktion werden wir im Rahmen des Umweltpreises ebenfalls auszeichnen“, sagt die Erste Kreisbeigeordnete.

Der Umweltpreis ist mit 5.000 Euro dotiert, für den Sonderpreis werden zusätzlich noch 500 Euro bereitgestellt. (pm)+++


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