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v.l. Michael Köhler, Martin Seuring, Landrat Bernd Woide, Jonas Thielen, Leiter des Biosphärenreservates Rhön Thorsten Raab und Biolandwirt Stefan Weber - Fotos: Janina Daum

WASSERKUPPE Artenvielfalt erhalten und fördern

Nein, es ist keine Kehrmaschine, auch wenn der eBeetle so aussieht

25.08.18 - Der eBeetle sieht aus wie eine Kehrmaschine, ist aber in Wirklichkeit ein neuartiges Gerät, um die bunten, artenreichen Wiesen in der Rhön zu schützen und deren Fläche auszuweiten. Wertvolle Pflanzengesellschaften, die sich über Jahrhunderte entwickelt haben, gehen zurück, sie sind aber unerlässlich für das Überleben vieler Insekten- und Vogelarten. Mit der Bürstenwalze des eBeetle werden aus Blütenständen die Samen von Borstgras abgestreift und das gewonnene Saatgut kann später wieder eingesät werden.

"Durch die Gewinnung des Saatguts können zu schützende Fläche gesichert und erweitert werden. Außerdem werden vom Ausstreben bedrohte Pflanzen erhalten", erklärt Jonas Thielen, Projektmanager des Life Projektes Hessische Rhön. Zur Zeit werden nur FFH-Gebiete (spezielle europäische Schutzgebiete) bearbeitet, eine Erweiterung der Flächen wird aber in Betracht gezogen.

Stefan Weber im Einsatz

Hier wird das Saatgut gesammelt


Nachdem die Samen von der Bürste in das Gerät gelangt sind, werden diese auf Betttüchern ausgebreitet und getrocknet. Die Haupttrocknung findet somit schon vor Ort statt. Anschließend wird das Saatgut in einem Raum auf Holzdielen ausgebreitet und nach maximal einer Woche Trocknungszeit in Säcke verstaut. Im nächsten Jahr werden die Samen dann wieder in der Rhön ausgebracht, um die Biodiversität zu fördern.

"Der Anstoß, Flächen mit Hilfe des eBeetle zu schützen, kam durch einen Artikel in einer Fachzeitschrift", sagt Fachdienstleiter „Natur und Landschaft“ Martin Seuring. Nach langer Weiterentwicklung des Gerätes wurde es für ca. 20.000 Euro vom Landkreis angeschafft. Seuring betont, dass es keine Maschine sei, die vom Band komme. Der eBeetle in der Rhön ist der einzige seiner seiner Art in ganz Hessen.

Michael Köhler verteilt das Saatgut, damit es trocknen kann

Landrat Woide probiert sich selbst mal am Abernten


Bedient wird die "Kehrmaschine" von Biolandwirt Stefan Weber aus Poppenhausen, der für den Landkreis die Wiesen abfährt. "Pro Hektar läuft man 10 Kilometer, das spüren die Beine dann schon", erklärt Weber. In den letzten vier Wochen hat er schon drei Hektar abgeerntet. Seuring hofft, dass es in den nächsten Jahren bis zu zehn Hektar werden. (Janina Daum)+++


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