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RASDORF Bouffier: "Ist doch Unfug"

Krise in der Point Alpha Stiftung bestimmt den zehnten Jahrestag

27.08.18 - Die Point Alpha Stiftung wird zehn Jahre alt, doch auch beim Festakt am Sonntag waren die internen Unstimmigkeiten, Rücktritte und parteipolitischen Vorwürfe das bestimmende Thema. „Das ist doch alles Unfug. Point Alpha ist weder provinziell, noch ein CDU-Ortsverein“, sagt Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), der ebenso wie sein thüringischer Amtskollege Bodo Ramelow an die ehemalige innerdeutsche Grenze gekommen war. Der Linken-Politiker sprach von einem medial angeheizten „Kuddelmuddel“.

In den vergangenen Wochen drangen interne Probleme der Point Alpha Stiftung an die Öffentlichkeit. Im Juni legte die Direktorin Ricarda Steinbach ihr Amt nieder. Im Juli folgten ihr fünf Mitglieder des Stiftungsrates und Dr. Ellen Ueberschär, die bislang Vorsitzende des Programmbeirats war. Die Vorwürfe: Die Stiftung sei CDU-dominiert und würde sich zunehmend regional festfahren und die Ausrichtung als internationale Bildungsstätte verlieren.

Bodo Ramelow, Bernd Hilder, Chefredakteur Magazine der Mediengruppe Thüringen ...Fotos: Julius Böhm

Dr. Heiko Wingenfeld

350 geladene Gäste im ehemaligen US-Camp

Volker Bouffier hielt die Diskussionen für "Unfug"

Bodo Ramelow, Ministerpräsident von Thüringen

Das US-Camp an der Gedenkstätte


Auch der Stiftungsratsvorsitzende, Dr. Heiko Wingenfeld, umging das unangenehme Thema vor den rund 350 Gäste nicht. Auf die Frage, ob die Point Alpha Stiftung überparteilich sei, erklärte er: „Dass dieser Ort erhalten geblieben ist und nicht dem Erdboden gleich gemacht wurde, haben wir Bürgern zu verdanken. Point Alpha ist eine zivilgesellschaftliche Erfolgsgeschichte und hat deshalb den Anspruch auf Überparteilichkeit.“ Der Stiftungsrat sei bereit, sich zu öffnen. Als Beweis verkündete Wingenfeld ein neues Mitglied: den ehemaligen Intendanten des Hessischen Rundfunks Dr. Helmut Reitze.

"Überparteilichkeit deutlicher akzentuieren"

Wingenfeld gab aber auch zu, dass die Stiftung ihre Überparteilichkeit deutlicher akzentuieren müsse. „Dass heute zwei Ministerpräsidenten anwesend sind, deren politische Ausrichtung kaum unterschiedlicher sein könnte, unterstreicht diesen Anspruch.“ Bei allen Kontroversen sei es jedoch am wichtigsten, diesen Ort dauerhaft erlebbar zu machen. 


Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow erklärte auch warum: „Wäre hier jemand durchgedreht oder hätte versucht, via Twitter Weltpolitik zu machen, dann wäre es hier oben abgegangen. Dann wäre hier in der Region - zwischen Erfurt und Frankfurt - mit einer nuklearen Auseinandersetzung zu rechnen gewesen, mit dem Beginn des Dritten Weltkriegs und das hätten wohl alle Bürger mit ihrem Leben bezahlt.“

Seitenhieb gegen SPD

Bouffier kritisierte die hessischen Sozialdemokraten, die die Diskussion in den vergangenen Wochen befeuert hätten: "Die damalige SPD-Landesregierung wollte das heutige Point-Alpha-Gelände renaturieren. Dann wäre sprichwörtlich Gras über die Sache gewachsen", so der Ministerpräsident, "jetzt kümmert sich die SPD erstmals um Point Alpha, wenn es darum geht eine vermeintliche CDU-Dominanz zu kritisieren."

Wingenfeld formulierte es defensiver: "Nicht alle politischen Akteure waren von der Wichtigkeit dieses Ortes überzeugt." Mehr als 60.000 internationale Besucher jedes Jahr sprechen eine andere Sprache. (Julius Böhm) +++


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