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Erste Flugversuche auf der Wasserkuppe - Fotos: Barbara Enders

WASSERKUPPE Historisches Fluggerät im Einsatz

Kühlere Temperaturen sorgen für reges Treiben beim Segelflug

29.08.18 - Es schwirrt, brummt, rauscht und knattert – letzteres sind die Maschinen der Motorradfahrer, die nach langen heißen Sommerwochen endlich wieder ein Top-Bikewetter hatten. Innerhalb von zwei Tagen haben sich die Temperaturen in der Rhön halbiert, ein angenehm frischer Wind lockte am Wochenende Ausflügler zur Wasserkuppe, wo die Flugzeuge quasi an der Start- und Landebahn Schlange standen.

Es ist immer wieder faszinierend zuzuschauen, wie die Segelflugzeuge von Motorfliegern in die Höhe gezogen werden, ihr Seil ausklinken und dann in großem Bogen auf ihren Flug über die Weiten der Rhön einbiegen. Beim Landen rauschen die Flugzeuge an den vielen Zuschauern vorbei, die sich oft und gerne Zeit nehmen, diesem Spektakel zu folgen.

Georg Kapraun gab die Kommandos

Auf dem Weg zum Radom fühlte sich manch einer in der Zeit zurück versetzt, denn hier unterhalb der ehemaligen Radarkugel war ein hölzernes Fluggerät zu sehen, das allein mit Muskelkraft in die Luft geschleudert wurde. Optisch ansprechend, wirkte es wie aus den Anfängen der Segelfliegerzeit und laut Angabe des Fluglehrers Georg Kapraun ist es das fast. Im Jahre 1938 wurde das Flugzeug von der Firma Schneider aus Grunau im Riesengebirge/Polen entwickelt. Die Maschine, die am Sonntag auf der Wasserkuppe zum Einsatz kam, wurde bereits 1953 gebaut.

Angezogen wird der Flieger von zwölf Leuten, die v-förmig vor dem Fluggerät stehen und Gummiseile in den Händen haltend auf das Kommando von Georg Kapraun hören, das er durch ein antik anmutendes Megaphon gibt. Auch seine Kleidung, die er trägt, passt zur Geburtszeit des alten Fliegers. Hinter dem Fluggerät stehen nochmals vier Leute, die es festhalten, bis mit den Gummiseilen genügend Spannung aufgebaut wurde. Seitlich hält ein Helfer am Flügel den Flieger im Gleichgewicht.

Angehenden Gleitschirmflieger liefen über die Flugwiese

Die Flugzeuge standen quasi an der Start- und Landebahn Schlange

„Man hofft, dass der Pilot die Infos umsetzt, die man ihm vorher gegeben hat“, schmunzelt Georg Kapraun. Der Flug dauert nur etwa 10 bis 15 Sekunden und kann vom Piloten nicht beeinflusst werden. „Es ist halt sehr puristisch, kein Instrument dran“, erklärt Georg Kapraun, „alle Flieger die heute im Alter von 80 und älter sind, haben damit ihre ersten Flugversuche unternommen, um ein Gefühl vom Fliegen zu bekommen.“

Zwischen zwei Starts kam eine ganze Gruppe von angehenden Gleitschirmfliegern über die Flugwiese gelaufen, die an ihren etwa acht Kilo schweren Rucksäcken mit den Flugschirmen teils schwer zu schleppen hatten. Im Gegensatz zu den Fliegern des SG 38, deren Augen nach dem Flug strahlten, sah man ihnen die Anstrengungen des Vormittags ins Gesicht geschrieben. Kein Wunder, müssen sie doch ihre Ausrüstung selber tragen, wird das Fluggerät SG 38 immer wieder mit einem Traktor zu Starthügel gezogen. (Barbara Enders) +++


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