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Richard Betz in der Rolle des Paul Ballmer - Fotos: Janina Daum

FULDA Das Handwerk mal anders

Berufsorientierung mit Hilfe des theaterspielenden Zimmermanns

31.08.18 - "Berufsorientierung ist bei uns fester Bestandteil des Unterrichts", erklärt Matthias Hansen, Lehrer an der Winfriedschule Fulda. Weil die normale Vorstellung von Berufen, gerade im handwerklichen Sektor, nicht so gut bei den Schülerinnen und Schülern ankam, hat sich die Schule diesmal etwas anderes einfallen lassen: der theaterspielende Zimmermann Richard Betz.

Richard Betz schlüpft für seine Vorträge immer wieder in die Rolle des Zimmermanns Paul Ballmer. Er erzählt seine Geschichte - vom Schulkind bis zum Zimmereibesitzer - und nicht immer lief alles glatt. Nach abgeschlossenem Mathematik- und Wirtschaftsstudium verdiente sich Ballmer in einer Bank eine goldene Nase, doch der Erfolg hielt nicht lange an.

Aus diesen Holzpfeilern entsteht die Leonardo-Brücke

Die Brücke ist fast fertig


Seine Jugendliebe verlies ihn und nachdem er sich an der Bank verspekuliert hatte, musste er auch noch ins Gefängnis. Ein alter Freund holte ihn auf den rechten Weg zurück und so fand er seine Berufung als Zimmermann. Während der Ausbildung musste er sich aber so manche Sprüche anhören: Lehrjahre sind keine Herrenjahre oder nicht gemeckert, ist genug gelobt. Doch Ballmer kämpfte sich durch und hat heute eine eigene Zimmerei.

Währen Richard Betz den Elftklässlern die Geschichte des Paul Ballmers erzählt, baut er eine Brücke ganz ohne Nägel und Schrauben, die sogenannte Leonardo-Brücke. Im Anschluss an das Theaterstück erklärte Betz, dass es Parallelen zu seinem und dem Leben von Ballmer gibt. Denn auch im echten Leben ist er Zimmermann, hat eine eigene Firma und studierte. So konnten die Jugendlichen rätseln, was wahr und was erfunden ist.

Ein mutiger Schüler testet die Brücke

Richard Betz mit seiner Auszubildenden Emma Franke


Begleitet wurde er am Donnerstag von seiner Auszubildenden Emma Franke, die am Ende der Veranstaltungen auch für Fragen offen stand. Da sie selbst Abitur gemacht hat, war es für die Schülerinnen und Schüler besonders interessant zu erfahren, warum sie einen handwerklichen Beruf gewählt hat und ob sie noch studieren möchte.

Ziel ist es, den Teenagern den Handwerksberuf auf unkonventionelle Art näher zu bringen. "Wer nicht studiert, hat schon verloren. Das ist Unsinn, denn wir brauchen gute Akademiker und gute Handwerker", räumt Richard Betz auf. (Janina Daum)+++


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