Archiv
Lauterbachs Ehrenbürgermeister Otto Falk ist im Alter von 89 Jahren verstorben - das Bild zeigt ihn Im April 2005 - Fotos: ON-Archiv / Angelstein

LAUTERBACH "Kämpfer für soziale Gerechtigkeit"

Nachruf: Lauterbachs Ehrenbürgermeister Otto Falk (89) verstorben

02.09.18 - Nur wenige Tage vor seinem 90. Geburtstag ist Lauterbachs Ehrenbürgermeister Otto Falk gestorben. Wie die Lokalzeitung, der "Lauterbacher Anzeiger" am Samstag berichtete, hatte noch am Montag die Lauterbacher Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen, ein Teilstück des Allmenröder Weges nach ihm zu benennen, um ihn noch einmal besonders anlässlich seines bevorstehenden Ehrentages zu würdigen. Ihn zu erleben, war ihm nicht mehr vergönnt.

Schon seit Jahren war Otto Falk gesundheitlich angeschlagen. So lange es ihm möglich war, trieb er Sport und verfolgte die lokale und die große Politik: die heimische via Lauterbacher Anzeiger, die große im Fernsehen. Im Mittelpunkt seines Lebens stand die Arbeit für seine Heimatstadt Lauterbach. Am 1. April 1942 trat Otto Falk in die Dienste der Stadtverwaltung ein. Er brachte es bis zum Amtmann, bevor er 1973 zum hauptamtlichen Ersten Stadtrat gewählt wurde. 1963 war er in die SPD eingetreten, für den Arbeitersohn gab es "keine politische Alternative". Das Amt des Ersten Stadtrats versah er zehn Jahre lang bis 1983, als sich keine Mehrheit mehr im Stadtparlament für die Fortsetzung der Aufgabe fand.

Aber politischer Frührentner mochte Otto Falk nicht sein. Er wurde ehrenamtlicher Stadtrat und Bürgerberater der SPD, dem die Partei ein eigenes Büro im Alten Esel einrichtete. Eine maßgeschneiderte Arbeit für ihn: Menschen helfen, Dinge anschieben und umsetzen. Eine Tätigkeit, die auch die Grundlage bildete, dass er 1987 zum Bürgermeister gewählt wurde, wie er selber stets betonte.

1993 war Otto Falk der erste Bürgermeister in Hessen, der sich einer Direktwahl zu stellen hatte. Trotz eines Gegenkandidaten der Union war die Wahl eine klare Angelegenheit. Seine Freude darüber trübte nur ein einziger Umstand: Das Gesetz erlaubte die Amtsausübung nur bis zum 68. Lebensjahr, also nur noch dreieinhalb Jahre. Dass Otto Falk diese Grenze für unsinnig hielt, daraus machte er nie einen Hehl. Er schied ungern aus dem Amt, hätte gerne noch weiter für Lauterbach gearbeitet - so berichtet der "Lauterbacher Anzeiger".

"Er war ein Kämpfer für soziale Gerechtigkeit", würdigt Lauterbachs Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller den Verstorbenen. Falk habe sich aus kleinen Verhältnissen hochgearbeitet. Über 20 Jahre lang sei er hauptamtlich für seine Heimatstadt im Einsatz gewesen. "Sein Herz schlug für die Stadt. Er hat über Kirchtürme hinweggeschaut und hatte dabei das Wohl Lauterbachs fest im Blick", sagt der Christdemokrat über den Sozialdemokraten. "Trotz parteilicher Unterschiede habe ich ihn als großen, engagierten Lauterbacher Bürgermeister geschätzt."

Künftig wird neben vielen anderen Dingen auch die "Bürgermeister-Otto-Falk-Straße" in der Vogelsberger Kreisstadt an den verstorbenen Ehrenbürgermeister erinnern. Die Umbenennung kann er leider nicht mehr erleben, aber schon die Absicht hat ihn am Ende seines Lebens sehr gefreut. (LA/ma) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön