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Helga Heidler - Fotos: Dieter Graulich

ULRICHSTEIN 44 Jahre im Kindergarten Ulrichstein

"Großer Bahnhof" zum Abschied von Helga Heidler aus dem Kirchendienst

05.09.18 - Nach mehr als vier Jahrzehnte als Leiterin des Evangelischen Kindergartens, die letzten eineinhalb Jahre als Erzieherin tätig, wurde jetzt Helga Heidler am Ende der beruflichen Tätigkeit aus dem kirchlichen Dienst verabschiedet. In einem von Pfarrerin Antje Armstroff geleiteten Gottesdienst, hielt Pfarrer i. R. Manfred Hofmann einen Rückblick über die gemeinsame Arbeit mit Helga Heidler, da beide fast zeitgleich in Ulrichstein ihren Dienst begonnen hatten.

Im Gottesdienst wurden Papierblumen gebastelt

„War am Anfang noch die Mitarbeit in den Gruppen möglich, so war dies am Ende deiner Leitungstätigkeit eher selten der Fall, da mehr und mehr Schreibtischarbeit wie zum Beispiel Anträge, Berichte, Stellungsnahmen, Entwicklung eines Qualitätsmangements und vieles mehr. Dazu die Leiterinnentreffen, Fachfortbildungen, Gespräche mit Vertretern der Kirchenverwaltung und dem Jugendamt. Wöchentliche Dienstbesprechungen, Organisation von Festen, Personalgespräche und vieles mehr“, so Hofmann verwies auf die Aussage von Helga Heidler: „Ich bin doch Erzieherin und diesen Beruf wollte ich eigentlich ausüben und nicht am Schreibtisch sitzen.“ Diese Einstellung sei auch die Motivation gewesen, die Leitung des Kindergartens abzugeben, um wieder mehr mit den Kindern in der Gruppe zu arbeiten. Für die neue Kindergartenleiterin Carolin van gen Hassend sei sie in dieser Zeit eine hilfreiche und wertvolle Stütze gewesen.

Dank sagte Manfred Hofmann für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, in der so manches zwischen dem Kindergartenausschuss, Kirchenvorstand, Bürgermeister und dem Pfarrer auf dem kleinen Dienstweg geregelt werden konnte. Als kleines Dankeschön überreichte er einen „kleinen Felsen“, der an die Zeit im Ulrichsteiner Kindergarten erinnern solle.

Mit Blumen und einem Lied wurde Helga Heidler in der Kirche verabschiedet ...

In ihrer Predigt ging Pfarrerin Antje Armstroff auf die Schöpfungsgeschichte ein. In einem Garten habe alles angefangen. Das Paradies als Garten. Einen solchen Garten gab es nicht nur in der Bibel, am Anfang, als Gott Himmel und Erde gemacht habe. Solche Gärten und Entfaltungsräume gebe es auch heute noch. „In jedem Fall haben wir hier in Ulrichstein einen solchen Garten: unseren Kindergarten“, so die Pfarrerin. Dieser habe ja eigentlich einen lustigen Name, denn Kinder habe ja schließlich keiner in den Kindergarten gepflanzt und sie würden auch nicht mit einer Gießkanne gegossen, damit sie groß werden. Sie fand den Namen ganz schön und passend. Denn das Wort Garten bedeutet eigentlich so etwas wie Zaun oder Schutzraum. Friedrich Fröbel habe vor fast 200 Jahren den Kindergarten ins Leben gerufen und aufgeschrieben: „Wie in einem Garten unter Gottes Schutz und unter der Sorgfalt erfahrener, einsichtiger Gärtner im Einklang mit der Natur, so sollen hier die edelsten Gewächse, Menschen, Kinder in Übereinstimmung mit sich, mit Gott und der Natur erzogen werden.“ Und so, wie der erste Garten unter Gottes Schutz stand, so sollen in einem Kindergarten, die Kinder, also die edelsten Gewächse unter der Sorgfalt erfahrener und einsichtiger Gärtnerinnen und Gärtner gleich Erzieherinnen in unserem Kindergarten aufwachsen.

Um den Garten blühen zu lassen, bastelten die Kinder und Erwachsenen Papierblumen und überreichten sie dann Helga Heidler.  In ihren Abschiedsworten ging Frau Heidler auf ihre Zeit im Kindergarten ein. Wie man so landläufig sage: „Ich könnte ein Buch darüber schreiben“. Nach 44 Dienstjahren könne sie dies auch und blätterte dann in den gesammelten Werken aus vier Jahrzehnten. In den Jahren 1973 und 1974 habe die kleine Stadt am Schlossberg den Kindergarten gebaut und sie habe den Schlüssel dazu erhalten. Viele Kapitel seien nach dieser ersten Seite des Buches gefolgt. Heute werde das letzte Kapitel aufgeschlagen und sie gebe den Schlüssel wieder ab. Dank sagte sie abschließend allen die mit ihren Entscheidungen, Unterstützung oder mit helfenden Händen zum Gelingen der pädagogischen Arbeit beigetragen hätten. (gr) +++


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