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- Fotos: Barbara Enders

FLADUNGEN (Rhön) "Wichtig, dass du jede Menge Leut´ kennst"

Blick in Hobby-Werkstatt von Achim Kümmeth - Leidenschaft für „alte“ Autos

19.09.18 - In Fladungen direkt neben dem Rathausplatz residiert die Malerfirma Kümmeth. Deren Inhaber Achim Kümmeth ist vielen nicht nur durch das Malergeschäft bekannt, sondern auch durch seine Leidenschaft für „alte“ Autos. Diese Passion begann mit einem 28 Jahre altem Opel GT, den er vor Jahren restaurierte, danach folgte ein Bulli, der damals bei den Fladungen Classics, deren Ideengeber er einst war, schon die Besuchermassen zu fesseln wusste. Nicht nur original wieder hergestellt, sondern auch im Stile der Zeit seiner Erbauung gemäß mit Firmenwerbung beklebt, stand der Bulli während der Fladungen Classics vor dem Firmenanwesen, bepackt mit alten hölzernen Gerüsten und Leitern, gerade so, als wollten jeden Moment die Maler aufspringen und zum nächsten Einsatzort düsen.

Authentisch mit Leidenschaft

Absolut authentisch aus den 1950er, bzw. 1960er Jahren waren an diesem Wochenende auch Couch und Sessel, die - allerdings mitten in seinem Hof vor den Garagen aufgestellt - auf Gäste warteten. Gerne ließen sich die Besucher hier nieder, denn es gab doch einiges zu sehen. Ab und zu wurde der Motor des schicken weißen Porsches zum Aufheulen gebracht, auch ein älteres Relikt, mit dem sein Besitzer, der die 60 überschritten haben dürfte, bei Oldtimer-Ralleys schon Erfolge eingefahren hat.

Derzeit gewährt  Kümmeth einen Einblick in seine Garage, in der das aktuelle Projekt bearbeitet wird. Das Fladunger Marktfest vom vergangenen Wochenende bot für die Präsentation des „Rohbaues“ den perfekten Rahmen. Irgendwann sah er in einer Zeitschrift ein Bild dieses Fahrzeuges und nach zehnjähriger, aufwändiger Suche fand er einen restaurierungsbedürftigen „Tempo Matador“, einst beliebter Kleinlaster in Deutschland, der etwa 12.700 Mal hergestellt wurde.

So wird der fertige "Tempo Matador" einmal aussehen... Foto: Stephan Schmitt

Laut Wikipedia war es ein sehr beliebter LKW, denn Aufgrund eines Gesetzes von 1928 durften Kraftfahrzeuge mit weniger als vier Rädern und einem Hubraum von weniger als 200 Kubikzentimetern ohne Führerschein gefahren werden und waren steuerfrei. Das Baujahr des Fahrzeuges ist 1951 und es lief nach Angaben Kümmeths noch vor etwa einem Jahr in Uruguay und transportierte dort Obst und Gemüse.

Edelschrott gekauft

Dass er das Auto endlich bekommen hat, sieht er als großes Glück an, denn es gäbe laut Aussagen von Fachleuten nur mehr wenige Exemplare, angeblich 15 Stück weltweit, einige davon stehen bereits restauriert in den Garagen. Einen fertig wiederhergestellten Tempo Matador zu erstehen, kam für ihn nicht in Frage. Einerseits seien sie immens teuer und andererseits reizt ihn gerade das Restaurieren der Schrotthaufen, was sie für den unbedarften Beobachter sind.

„Ich habe mir Edelschrott gekauft“, betont Kümmeth, über den wohl hohen Preis redet er nicht, nur, dass es viel Geld für ein Fahrzeug in dem Zustand ist. „Bei der Arbeit ist es ganz wichtig, dass du jede Menge Leut´ kennst“, grinst Achim Kümmeth breit und die Umstehenden schmunzeln ebenfalls. Kümmeth deutet auf die stabile Rahmenkonstruktion aus einem massiven, gebogenen U-Profil.

„Da brauchst du einen, der noch mit dem Schmiedehammer umgehen und dir das Profil zurechtbiegen kann“, erklärt er den Aufwand bei der Restaurierung und deutet auf einen Mann neben sich, „der kann das noch“! Der Metallfachmann winkt ab und will sich gar nicht so in den Mittelpunkt gestellt sehen, ebenso der Schreiner, der für den Unterbau der Ladefläche zuständig ist, der aus massiven Escheholzbohlen besteht. Dennoch freuen sich die beiden sehr, dass Achim Kümmeth ihr Wissen und handwerkliches Können schätzt. 

„Das ist alles auch im Original-Fahrzeug so hergestellt gewesen, auch der Holzunterbau“, so Kümmeth. Das Fahrzeug hat Achim Kümmeth im November 2017 gekauft, den Rost auf allen Metallteilen bereits entfernt, das Blech des Fahrzeuggehäuses zeugt mit den vielen kleinen Rostlöchern von seinem Alter und ist an manchen Stellen wirklich verdammt dünn unter der schwarzen Grundierung. Dennoch ist Achim Kümmeth sehr zuversichtlich in Sachen Fertigstellung: „2019 ist er wieder aufgebaut“! (Barbara Enders). +++


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