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Ein Leben ohne digitale Medien ist für den überwiegenden Teil der heutigen Gesellschaft bis 20 nicht vorzustellen. - Symbolfotos: pixabay

REGION Die falsche Herangehensweise?

"Du bist abhängig": Medien im Leben von Jugendlichen und deren Eltern

21.09.18 - Die Vernachlässigung von Freunden, keine Hobbys, Realitätsverlust: das denken Eltern, wenn sie ihre Kinder vor Handy, Computer etc. sehen. Durch die Digitalisierung leben wir in einer ganz anderen Welt, wir leben in dem Zeitalter des Internets und speziell Jugendliche nutzen diese Möglichkeit in großem Maße. Oft werden hierzulande die Eltern gerne mal übertrieben tätig und bezeichnen die Nutzung elektronischer Geräte ihrer Kinder vorschnell als Sucht.

Ein Leben ohne digitale Medien ist für den überwiegenden Teil der heutigen Gesellschaft bis 20 nicht vorzustellen. Nicht nur Erwachsene benutzen an ihrer Arbeitsstelle elektronische Hilfsmittel, sondern auch Schülern wird der Gebrauch nahe gebracht. So bietet beispielsweise das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Fulda seit einigen Jahren eine IPad-Klasse an. Die Beteiligten lernen unter anderem die Gestaltung und das Vorstellen von Präsentationen, die gezielte Recherche im Internet und natürlich den Umgang mit Medien im Allgemeinen. Der Kontakt mit den - noch nicht ganz akzeptierten - „Suchtverführern“ erfolgt also nicht nur auf häuslichem Territorium, sondern auch in pädagogisch wertvollem Gebiet: der Schule.

An den PC gefesselt?

In den meisten Fällen reagieren Jugendliche auf negative Äußerungen über ihren Zeitvertreib (zocken, chatten oder im Internet surfen) nicht unbedingt erfreut und behaupten natürlich das Gegenteil. Letztendlich artet eine solche Konversation meist in einem Streit zwischen Heranwachsenden und Eltern aus. Das Benutzen von eben angesprochenen Geräten ist vielen Erwachsenen ein Dorn im Auge und sie versuchen dies zu unterbinden. Doch Eltern, lasst euch gesagt sein: Eure Herangehensweise ist falsch! Auch wenn es eine Tatsache ist, dass eine Vielzahl der heutigen Jugendlichen häufig ihre Zeit vor Laptop, Tablet, Handy oder Ähnlichem verbringt, werden eure Kinder euch das niemals bestätigen, selbst wenn es ihnen durchaus bewusst ist.

Die bloße Feststellung „Du bist abhängig!“ oder das radikale Verbot dieser Suchtfaktoren ist sinnlos. Wenn Kinder, insbesondere in der Pubertät, etwas verboten bekommen, glauben Sie allen Ernstes, dass Ihre Sprösslinge kampflos aufgeben und Sie die Auseinandersetzung gewinnen lassen? Vielmehr werden sich die „Kleinen“ ausgefallene Taktiken ausdenken, um die von ihren Eltern getroffenen Sicherheitsvorkehrungen zu überwinden.

Fakt ist: So einfach kommen Sie aus der Nummer nicht mehr heraus. Sie müssen sich ganz schön ins Zeug legen, um „suchtgefährdete“ Jugendliche davon zu überzeugen, dass ein Spaziergang an der frischen Luft, ein Ausflug mit den Eltern oder eine sinnvolle Unternehmung mit Freunden interessanter ist als die neuesten Tweets von ihren Lieblingssängern, die aktuelle FIFA-Version oder das gerade neu erschienene Video eines angesagten YouTubers.

Wichtig ist, dass Eltern ihren Kindern zeigen, dass es auch ein soziales Leben neben Social Media gibt und Brettspiele existieren, bei denen man niemanden erschießen muss, um mit seinem Team zu gewinnen. Die Kinder dürfen nicht in irgendwelchen Fantasiewelten verloren gehen oder die Wirklichkeit vergessen, denn wer sich einmal darin verliert, dem fällt es schwer dort wieder heraus zu kommen. Doch obwohl das Internet eine Gefahr sein kann und Eltern Angst haben, so ist es doch genauso ein stark prägender Aspekt in der heutigen Zeit, womit man sich beschäftigen sollte. Ein gesunder Ausgleich ist das perfekte Rezept für ein geregeltes Familienzusammenleben. (Lisa-Marie Möller, 16 Jahre) +++


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