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Die französische Generalkonsulin Pascale Trimbach mit Dr. Michael Imhof - Fotos: Yannik Overberg

FULDA Ein Hoch auf Europa: Die Pizza bleibt rund!

„Es muss gelingen“: Französische Generalkonsulin zeichnet Zukunft der EU

21.09.18 - Beginnen wir mit einer Schmonzette: Die neapolitanischen Pizzabäcker beschweren sich zurzeit darüber, dass die EU ihnen vorschreibt, wie eine echte neapolitanische Pizza Margarita auszusehen hat. Dabei waren es die neapolitanischen Pizzabäcker selbst, die an die EU appellierten, diese solle doch bitte mal festlegen, wie denn so eine echte neapolitanische Pizza Margarita auszusehen hat. - Auch so funktioniert Europa. Oder eben auch nicht.

Der Erzähler - wenn man denn mal warten muss.

Es ist der Fluch proeuropäischer Veranstaltungen, dass sie selten diejenigen erreichen, die sie eigentlich erreichen müssten: Anti-Europäer, mit denen man dabei prima ins Gespräch kommen könnte, um Vorbehalte abzubauen. Das war bei den „Pulse of europe“-Meetings im vergangenen Jahr nicht anders und auch am Donnerstagabend im Palais Altenstein im Fuldaer Barockviertel, wo sich ein aufgeklärtes, aus allen gesellschaftlichen Institutionen bestehendes Auditorium einfand.

Geladen hatten der Verein „Zukunft Bildung Region Fulda“ sowie der Freundeskreis Fulda-Arles. Referentin war Madame Pascale Trimbach, die französische Generalkonsulin in Frankfurt, die auf dem Weg nach Osthessen erst einmal für eine halbe Stunde im Stau steckenblieb. Kein Problem für Moderator Dr. Michael Imhof vom Verein „Zukunft Bildung Region Fulda“, der die Wartezeit überbrückte, indem er humorvoll über seine ersten Frankreichbesuche in den 1960er Jahren plauderte.

Als die zierliche, mit Strohhut bekrönte und nach dem französischen Botschafter in Berlin zweite Repräsentantin in Deutschland (fünf ebenbürtige Kollegen hat sie noch) dann schließlich eintraf, geizte das Publikum nicht mit Applaus. In seiner Begrüßung erklärte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, dass er selbst ein Semester in Lyon studiert hat und sich Fulda und die benachbarte Gemeinde Petersberg um das europäische Ehrensiegel bewerben wollen. „Schließlich sind wir immer schon vom europäischen Geist geprägt.“

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld bei der Begrüßung

Wie schwer es der Koloss Europa hat, zeigten die letzten TV-Bilder vom Gipfel in Salzburg. Dennoch entwarf Madame Trimbach ein positives Bild der EU und lieferte einige Antwortmöglichkeiten der französischen Regierung auf die „Krise“: Das Asylsystem müsse umgestaltet und der wirtschaftliche Wachstum in den Herkunftsstaaten in Afrika und den Mittelmeerstaaten gestärkt werden; bei der Digitalisierung müsse sich die EU stärker ins Zeug legen, um China und den USA die Stirn bieten zu können. Weitere Themen waren der Klimaschutz, die Verteidigung und - vor allem dies - die Bildung: „Wir sollten europäische Universitäten einführen, die die Mobilität und Sprachfähigkeit fördern. Schließlich ist die Jugend der Schlüssel zur Zukunft.“

Gefordert wurde von Madame Pascale Trimbach auch eine komplette, im Detail ausgearbeitete Online-EU-Bürgerbefragung. Nach dem Erfolg bei der Abstimmung über die Zeitverschiebung sicherlich nicht die schlechteste Idee.

Oft wurde am Donnerstagabend die französisch-deutsche Freundschaft als Motor oder Lokomotive für Europa bezeichnet. Der Kernsatz von Madame Pascale Trimbach, die darum warb, im nächsten Jahr zur Europa-Wahl zu gehen, aber bleibt: „EUROPA IST FRIEDEN!“ - „Freude, schöner Götterfunken …“ (Matthias Witzel) +++


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