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Verdi hat erneut zum Streik bei Amazon in Bad Hersfeld aufgerufen - Fotos: Kevin Kunze

BAD HERSFELD "Tariflohn ist das Mindeste"

Beschäftigte legen Arbeit nieder: Erneuter Streik bei Amazon

01.10.18 - Vor dem Tag der Deutschen Einheit hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) die Beschäftigten des Online-Versandhändlers Amazon heute mit Beginn der Frühschicht zu einem bundesweiten Streik bis Dienstagabend aufgerufen. Betroffen sind die Unternehmen in Bad Hersfeld, Koblenz, Leipzig, Rheinberg und Werne. Bereits in der letzten Woche war es an mehreren Standorten zu Arbeitsniederlegungen gekommen. Die Gewerkschaft geht davon aus, dass es durch die Streiks zu Lieferverzögerungen kommt.

Hintergrund ist die vom Unternehmen gegenüber der Belegschaft angekündigte Lohnanpassung, die das bestehende Lohngefälle zum Branchentarifvertrag weiter zementiert.

„Wir reagieren mit dem Streikaufruf auf die anhaltende Unruhe in der Belegschaft. Nachdem die Geschäftsführung angekündigt hat, dass Löhne ab Oktober um nur zwei Prozent erhöht werden, ist der Unmut groß“, sagt die hiesige Verdi-Streikleiterin Mechthild Middeke. „Damit wird der Abstand zu den von Verdi geforderten Tariflöhnen des Einzel- und Versandhandels nicht verringert. Die Beschäftigten wollen sich vom reichsten Mann der Welt, dem Amazon-Chef Jeff Bezos, nicht länger mit Niedriglöhnen abspeisen lassen. Da ist mehr drin!“

Verdi fordert einen respektvollen Umgang mit den Beschäftigten, gute Arbeitsbedingungen und keine prekären Beschäftigungsmodelle. Hierzu zähle insbesondere eine faire Bezahlung für gute Arbeit nach Tarifvertrag.

Das möchte Amazon so nicht stehen lassen: An den Streikaktivitäten in Bad Hersfeld (sowie auch an den anderen genannten Standorten) beteilige sich nur ein geringer Teil der Beschäftigten, so dass es keinen Einfluss auf das Lieferversprechen gegenüber den Kunden gebe. Amazon sei ein guter und fairer Arbeitgeber mit attraktiven Löhnen vom ersten Tag an, betont Unternehmenssprecher Thorsten Schwindhammer.

„So führt Amazon an allen Standorten jährlich eine Lohnüberprüfung durch. In Bad Hersfeld gibt es eine Erhöhung des Basislohns um zwei Prozent für alle Versandmitarbeiter. Der Einstiegslohn liegt nun bei umgerechnet 11,18 Euro brutto die Stunde; für Mitarbeiter mit zwei Jahren Betriebszugehörigkeit umgerechnet bei 13,04 Euro brutto.“

Mit der Erhöhung komme ein Versandmitarbeiter mit zwei Jahren Betriebszugehörigkeit derzeit auf einen rechnerischen Jahreslohn von rund 30.500 Euro brutto – „hier sind Aktien von Amazon.com Inc., Boni und eine Jahressonderzahlung, die es auch in diesem Jahr geben wird, eingerechnet. Für den Job als Versandmitarbeiter sind keine Vorqualifikationen erforderlich“, heißt es seitens des Versandriesen. (pm) +++


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