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Volksbank Ulrichstein mit den Zahlen für 2017 zufrieden
01.10.18 - Eine positive Bilanz zog Vorstandsmitglied Thomas Lenz am Freitagabend für das Geschäftsjahr 2017 der Volksbank Ulrichstein bei der Hauptversammlung in der Stadthalle. „Insgesamt sind wir mit den Zahlen für 2017 zufrieden gewesen. Wir lagen in Teilbereichen sogar deutlich über unserer Planung“, so Lenz. Die Bilanzsumme stieg um 7,2 Prozent auf nunmehr 54,8 Millionen Euro. Hauptgrund dafür seien die um 3,2 Millionen Euro, gleich 7,5 Prozent, angestiegenen Kundeneinlagen gewesen. Die Kundeneinlagen bezifferte Lenz mit knapp 46 Millionen Euro. Bei weiterhin niedrigem Zinsniveau würden die Kundeneinlagen überwiegend in kurzfristigen Anlageprodukten angelegt. Während bei den Spareinlagen ein Zuwachs von 4,7 Prozent zu verzeichnen war, wuchsen die anderen Einlagen um 9,6 Prozent. „Bei geringen Zinsen bleibt der Wunsch flexibel zu sein, groß“, so der Bankdirektor. Längerfristige Anlagen bei Renditen von um die Null Prozent oder sogar schon darunter, seien da wohl uninteressant. 18,8 Millionen hätten die Kunden bei Verbundunternehmen R+V Versicherung, Bausparkasse Schwäbisch Hall und Union-Investment angelegt. Durch Kurssteigerungen bei den Wertpapieren wuchs diese Zahl um 6,2 Prozent.
Gegenläufig zur allgemeinen Zinsentwicklung, sei der Zinsüberschuss im Jahr 2017 um 49.000 Euro gestiegen und liege damit über dem des Vorjahres. Dies sei eine Entwicklung, die ihre Ursache im lebhaften Kreditgeschäft habe. Die Volumensanteile im Kreditgeschäft hätten sich stark überdurchschnittlich um 23,5 Prozent auf über 38,5 Millionen Euro erhöht. Insgesamt seien im letzten Jahr 215 Kreditanträge mit einem Volumen von 12,3 Millionen Euro bearbeitet worden. Zudem sei das außerbilanzielle Kreditvolumen im genossenschaftlichen Verbund weiter ausgebaut worden. Die vermittelten Kredite an die Bausparkasse Schwäbisch Hall, die Teambank und an die DG Hyp in Hamburg wuchsen um 382.000 Euro auf 9,4 Millionen Euro.
„Wichtiger als die Zahlen von gestern, ist allerdings die Frage: Was bringt die nahe Zukunft?“ meinte Lenz. Seit Jahren habe man dabei unverändert die gleichen Themen: „Wie wird sich die überbordende Bürokratie die unsere Bankenaufseher und Politiker entwickeln fortsetzen und wie können unsere Banken, ob klein oder groß, bei der Null-Zins-Politik überleben. Er kritisierte die jährliche Flut an neuen Vorschriften, insbesondere der monatlichen, quartalmäßig und jährlich abzugebenden Meldungen und Statistiken sowie die überdimensionierten Informationspflichten an die Verbraucher. Mehr Personal könne man sich nicht leisten, da die Erträge der Banken deutlich gesunken seien.
Im Bericht des Aufsichtsrates war von dessen Vorsitzenden Karsten Schmidt zu hören, dass man die nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben erfüllt habe. Nach dem Vortrag des zusammengefassten Prüfungsergebnis des Genossenschaftsverbandes, das keinen Grund zu Beanstandungen hatte, wurden Vorstand und Aufsichtsrat entlastet und die vorgeschlagenen Gewinnverteilung beschlossen. Beschlossen wurde anschließend eine zwölf Paragraphen betreffende Änderung des Satzung beschlossen. Bei den anstehenden Wahlen zum Aufsichtsrat wählte die Hauptversammlung Karsten Schmidt (Ulrichstein) und Michael Semmler (Stumpertenrod) einstimmig wieder.
Für 50-jährige Mitgliedschaft wurden Heinrich Jost (Kölzenhain), Karl Kitz (Schwabenrod) und Gerhard Kern (Feldkrücken) geehrt. Dirk Eschenröder sagte Dank für die langjährige Treue zur Volksbank und wies bei seinen Glückwünschen auch auf das Eintrittsjahr der Mitglieder hin. 1968 sei zum Synonym geworden für eine politische Bewegung die sich aus dem damals in der jüngeren Generation tiefsitzenden Unbehagen über die Muffigkeit, die Autoritätsgläubigkeit, die spießige Kleinkariertheit und geistige Enge ihrer Familie befreien wollte aber auch die Politik anprangerte. In der Tschechoslowakei sei der Prager Frühling mit dem Einrücken russischer Panzer beendet worden und in Amerika gab es Proteste gegen den Vietnamkrieg. (gr) +++