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Gefahrgutlaster rast am Reckerröder Berg in Polizeikontrolle - Hohe Strafe
13.10.18 - Die Anzahl des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs steigt stetig an. Mehr Ladung, weniger Zeit und das hohe Verkehrsaufkommen stellt alle Verkehrsteilnehmer vor neue Herausforderungen. Schwerwiegende Verkehrsunfälle können die Folge sein. Zu den Hauptunfallursachen zählen unter anderem ungenügender Sicherheitsabstand sowie nicht angepasste Geschwindigkeit.
So war der Fahrer eines polnischen Sattelzuges mit Gefahrgut nach der Kontrolle geläutert. Er raste die Gefällstrecke der A7 am Reckerröder Berg kurz vor Kirchheim mit 109 km/h herunter und musste hierfür eine Sicherheitsleistung in Höhe von 510 Euro hinterlegen. "Das war mein halber Monatslohn", so sein Kommentar, nachdem das Geld von seiner Kreditkarte vor Ort abgebucht wurde.
Die Direktion Verkehrssicherheit und Sonderdienste des Polizeipräsidiums Osthessen führte von Donnerstag (11.10.) auf Freitag (12.10) Verkehrskontrollen zum Thema "Gewerblicher Personen- und Güterverkehr" in Kirchheim durch (OSTHESSEN|NEWS berichtete aktuelle, siehe "Mehr zum Thema"). An diesen waren neben der Polizei auch das Bundesamt für Güterverkehr, das Hauptzollamt Gießen sowie mehrere Sachverständige beteiligt. Innerhalb von 24-Stunden kontrollierten die Beamten insgesamt 100 Fahrzeuge und 135 Personen.
Dabei wurden 70 Ordnungswidrigkeitenverfahren, angefangen von verkehrsrechtlichen Verstößen wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen bis hin zu überladenen und verkehrsunsicheren Fahrzeugen, eingeleitet sowie zwei Verkehrsstrafanzeigen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und eine Strafanzeige wegen Verdacht der Urkundenfälschung gefertigt. Unter den kontrollierten Fahrzeugen befand sich auch ein Tiertransporter, der mit 34 Kühen deutlich überladen war. Er konnte die Weiterfahrt erst fortsetzen, nachdem die Hälfte der Tiere bei einem Viehhändler abgeladen wurde. Den Transporteur erwartet nun ein Bußgeld in dreistelliger Höhe.
"Ziel unserer Kontrollen war es jedoch nicht nur Verstöße zu ahnden, sondern die Fahrzeugführer auch hinsichtich der bestehenden Gefahren, die beispielsweise durch zu dichtes Auffahren oder überhöhte Geschwindigkeit in Verbindung mit "Ablenkung" oder unzureichender Ladungssicherheit entstehen können, zu sensibilisieren", erklärt Pressesprecher Dominik Möller und fügt an: "Unser Bestreben ist es, in Gesprächen mit den Fahrzeugführern ein Gefahrenbewusstsein zu wecken und damit nachhaltig das Unfallrisiko auf der Straße zu senken", wird Möller in der Pressemitteilung der Polizei zitiert. (pm) +++