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FULDA Genossenschaftsmodell

Schlachthof jetzt Erzeuger AG - "kein Industriefleisch von sonstwoher"

13.10.18 -

Wolfgang Gutberlet, WEG-Stiftung

Rudolf Bühler

Die WEG-Stiftung von Wolfgang Gutberlet hat sich - wie seit langem angekündigt - jetzt endgültig vom Schlachthof Fulda getrennt und ihn an die gerade gegründete Erzeugerschlachthof Kurhessen verkauft. Gutberlet hatte den Fuldaer Schlachthof als wesentlichen Bestandteil seiner Kurhessischen Fleischwaren Fulda (KFF) mit aufgebaut, nachdem die KFF jetzt aber Tierfutter produziert, verkaufen wollen.

Käufer ist der Landwirt und Agraringenieur Rudolf Bühler von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, der in den letzten Wochen die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Kurhessen als Auffanggesellschaft in der Rechtsform einer kleiner Aktiengesellschaft für den Schlachthof Fulda gegründet hat und als dessen Aufsichtsrat fungiert. "Ich verstehe das als Entwicklungshilfe für die Region", erklärt Bühler sein Engagement.

"Damit nicht Industriefleisch von sonst woher angekarrt wird"

Der Schlachthof Fulda

Der Schlachthof Fulda sei einer der letzten hessischen Schlachthöfe, in dem die regionalen Bauernhöfe ihre Schweine und Vieh schlachten könnten. Würde dieser wegfallen, hätte dies unüberschaubare Folgen für die Existenz der hessischen bäuerlichen Familienbetriebe und für die heimischen Metzgereien und letztlich die Bürger aus der Region und weiteren Umgebung für eine heimische Versorgung mit hochwertigen Fleisch- und Wurstwaren aus nachvollziehbarer heimischer Herkunft. Gerade die Rhön und die angrenzenden Landschaften seien noch mit einer bäuerlichen Struktur versehen, die mit dem Wegfall des Schlachthofs Fulda in ernsthafte Existenznöte kommen würde. "Wenn eine so wichtige Infrastruktur wegbricht, wird nur noch Industriefleisch von weit her angekarrt", sagt Bühler. 

Wie auch beim Erzeugerschlachthof Schwäbisch Hall können sich Bürger, Kommunen, Verbände, Metzger und weitere Landwirte ähnlich dem Modell der Genossenschaften am Erzeugerschlachthof Fulda mit Zeichnung von Aktien beteiligen und sich auf diese Weise  für die Zukunft der hiesigen Landwirte einsetzen. Eine Aktie kostet 500 Euro, das Stammkapital beträgt 250.000 Euro. Am 23. Oktober um 19.00 Uhr wollen die Gründer dieser bäuerlichen Organisationen ihr Entwicklungskonzept für die Erzeugergemeinschaft im Landratsamt Fulda öffentlich vorstellen. In der Rhön und drumherum gehe es darum, dass auch hier die Bauern wieder zukunftsfähig aufgestellt werden, sagt Bühler. Der Markt für hochwertige Produkte liege ja vor der Haustür. "Es müssen die Wertschöpfungspartnerschaften neu entwickelt werden, vor allem vor dem Hintergrund, dass Bauern auch wieder den gerechten Anteil am Preis unserer Lebensmittel bekommen." 

Bühler charakterisiert sich selbst so: "Im Grunde bin ich Hohenloher Bauer und seit gut 40 Jahren in der ländlichen Regionalentwicklung im In- und Ausland unterwegs. Wichtigste Inlandsprojekte sind die Gründung der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall und die Rettung des Schwäbisch-Hällischen Landschweins, welches die älteste Schweinerasse in Deutschland ist." Auch habe er auch Partnerschaftsprojekte in Indien, Afrika und Osteuropa initiiert.(ci)+++


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