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Allein unter Männern: Marie-Theres Gerhard (in rot) ist die Co-Trainerin von Timo Peikert (links) beim Haimbacher SV. - Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)

FULDA Co-Trainerin für Timo Peikert

Allein unter Männern: Marie-Theres Gerhard assistiert beim Haimbacher SV

24.10.18 - Es ist eine seltene Konstellation, die es beim Fußball-Kreisoberligisten Haimbacher SV seit Anfang Oktober gibt. An der Seite von Trainer Timo Peikert steht mit Marie-Theres Gerhard seit Kurzem eine Co-Trainerin. War die 23-Jährige bis dato als Physiotherapeutin aktiv, gab es für Peikert nach dem Abgang des bisherigen Assistenten nur eine Wahl. Etwas Zweifel hatte Marie, doch beim Kreisoberligisten wurde sie gut angenommen.

Anfang September liefen die ersten Gespräche in Haimbach an, ob sich Marie das Amt als Co-Trainerin beim Kreisoberligisten vorstellen könne. "Wir haben schon vorher darüber gesprochen, aber ich habe es immer etwas vor mir hergeschoben", gibt die 23-Jährige einige Bedenken zu, als sich ON|Sport mit ihr am Rande des Trainings des Haimbacher SV trifft. "Ich konnte es mir schwer vorstellen, dass sich erwachsene Jungs etwas von einer 23-Jährigen sagen lassen", begründet sie die Zweifel.

Seit Anfang Oktober ist Marie in der Rolle als Co-Trainerin aktiv

Im Gespräch mit ON|Sport-Volontär Tino Weingarten erzählt Marie, wie es zum Engagement ...

Beim Aufwärmtraining hört alles auf ihr Kommando

"Wir haben ihr auch etwas Bedenkzeit gelassen, um sie nicht zu überrumpeln", hatte Trainer Timo Peikert Verständnis für die Zweifel der jungen Frau, sah in ihr allerdings auch die logische Nachfolgerin für Moritz Pfeifer, der in den HSV-Vorstand berufen wurde und daher sein Amt als Co-Trainer aufgab: "Sie war nah an der Mannschaft und weiß, wie wir ticken und welche Ziele wir verfolgen". Inoffiziell gab sie ihr Debüt am 3. Oktober im Spiel gegen die SG Michelsrombach/Rudolphshan, das die Haimbacher 3:0 gewannen. Da wussten die Spieler allerdings noch nichts von ihrer neuen Co-Trainerin, ganz offiziell war es dann beim 5:0-Heimerfolg am 14. Oktober gegen die FSG Dipperz/Dirlos so weit.

Zuvor war Marie als Physiotherapeutin tätig, vor genau einem Jahr im Oktober 2017 stieg sie beim HSV ein. Schon damals gehörte zu ihrem Aufgabenbereich: das Aufwärmtraining leiten. Auch jetzt gehört dies zum Tätigkeitsfeld der ehemaligen Spielerin der TSG Lütter, währenddessen wird sie in das Amt "Co-Trainerin" eingeführt, beispielsweise was Spielberichte angeht. Denn der Haimbacher SV ist ihre erste Station im Trainerbereich.

Zweifel, als Co-Trainerin im Herrenbereich aktiv zu sein, legten sich schnell nieder ...

Seit Oktober 2017 ist die 23-Jährige beim Haimbacher SV, war vorher Physiotherapeutin ...

Auch diesen Bereich deckt Marie in Haimbach weiter ab

"Viele dachten sich das schon und ihnen war klar, dass ich Co-Trainerin werde, weil ich vorher schon Einheiten geleitet habe", sagt Marie. Und die Bedenken lösten sich ebenfalls in Luft auf, denn die Mannschaft habe sie sehr gut als Co-Trainerin aufgenommen. Das zeigt sich auch auf dem Trainingsplatz des Haimbacher SV, denn alle ziehen beim Aufwärmtraining mit. Da Timo Peikert aktuell auch die zweite Haimbacher Mannschaft trainiert und an Spieltagen coacht, leitete Marie auch schon eine komplette Trainingseinheit des Kreisoberliga-Teams.

Trotz ihres noch jungen Alters wird sich die 23-Jährige jetzt allerdings auf ihre Aufgaben neben dem Platz konzentrieren, im Sommer 2017 beendete sie ihre aktive Karriere auf dem Rasen. Zu viele Knieverletzungen stoppten Marie, die bis dahin bei der TSG Lütter spielte. "Es macht einfach keinen Spaß mehr. Ich habe gespielt, bis irgendwann die nächste Verletzung kam." Dementsprechend hat sie Ziele, was die Trainerlaufbahn angeht, die allerdings erst in weiter Zukunft: "Momentan bin ich als Co-Trainerin und Physiotherapeutin völlig ausgeschöpft", so Marie.

In ferner Zukunft möchte Marie Trainerin werden

Dann aber als Trainerin im Frauenfußball, an vorderster Front im Herrenbereich zu arbeiten kann sie sich aktuell noch nicht vorstellen. Zu besonders ist die Konstellation noch, doch schon in der Vergangenheit zeigte beispielsweise Duygu Erdogan beim Viertligisten Rot-Weiß Oberhausen oder beim türkischen Spitzenverein Galatasaray Istanbul, dass eine solche Zusammenarbeit von Erfolg gekrönt sein kann. Beim Haimbacher SV haben sie als einziger Verein in der Region den selben Weg eingeschlagen. Und wer weiß, was die Zeit noch alles bringen wird. (Tino Weingarten) +++


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