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- Fotos: Gudrun Schmidl

PHILIPPSTHAL (W.) Aber bitte mit Sahne

Dirk Lindemann Bigband feiert das musikalische Lebenswerk von Udo Jürgens

22.10.18 - Seine Liebe für das Werk von Udo Jürgens erblühte in seiner Kindheit mit der Titelmelodie „Vielen Dank für die Blumen“ zur Comic-Serie Tom & Jerry. Vollblutmusiker und Bühnenprofi Dirk Lindemann, bekennender Fan des vor vier Jahren verstorbenen Entertainers, hat sich mit der Gründung einer eigenen Bigband, die mit den schönsten Hits von Udo Jürgens Erfolge feiert, einen lang gehegten Traum erfüllt.  Am Samstag gastierte die Formation erstmals in der Kreuzberghalle. „Wir maßen uns nicht an, eine Kopie des unerreichten Udo Jürgens zu sein. Nein, nur seine Songs wollen wir weiterleben lassen“, betont Dirk Lindemann, der am Piano spielend und mit seiner ausdrucksstarken Singstimme seinem Idol ganz nahe kommt.

Dirk Lindemann, ein vielseitiger Vollblutmusiker

Yvonne Steinhausen singt "New York, New York"

Schon das orchestrale Medley einiger Hits zu Beginn, bei denen „Merci Chérie“ oder auch „Aber bitte mit Sahne“, mit aufwendigen Bigband-Arrangements anklangen, stimmte das Publikum auf ein hochkarätiges Konzert ein, bei dem natürlich Evergreens wie „17 Jahr´, blondes Haar“ oder „Griechischer Wein“ zu hören waren, aber auch epische Werke wie „5 Minuten vor 12“ begeisterten.

Udo Jürgens wusste stets die Frauen zu begeistern und liebte es, mit ihnen im Duett zu singen. Jenny Wagner aus Alsfeld, Yvonne Steinhausen aus Gießen und Dirk Lindemanns Schwester Meike Emrich aus Ottrau, überzeugten als stimmgewaltige Gesangspartnerinnen. Auch das Publikum überzeugte stimmlich und textsicher und wurde von Dirk Lindemann als unterhaltsamer und kenntnisreicher Entertainer, ausdrücklich gelobt.

Willi Genßler am Saxophon

Die Fangemeinde genoss es sichtlich, in Erinnerungen an das musikalische Lebenswerk des unvergessenen Udo Jürgens zu schwelgen und honorierte auch die gehaltvollen, aber etwas unbekannteren Lieder wie „Der gekaufte Drache“ mit stürmischem Applaus. Udo Jürgens hat sich zeitlebens immer wieder schwieriger Themen angenommen und schon vor Jahren musikalisch erschreckend aktuell gefragt: „Was ist das für ein Land?“ Ein Titel, der von einem Mann handelt, der zum Krüppel geschlagen wurde und das Haus nicht mehr verlassen kann, während seine Peiniger längst wieder auf freiem Fuß sind. Über 1000 Lieder hat der Ausnahmekünstler komponiert. Der Dirk Lindemann Bigband ist es gelungen, daraus eine gelungene Auswahl zu treffen.

Was wichtig ist“, „Jetzt oder nie“ oder „Tanz auf dem Vulkan“ gehörten zu den hervorragend arrangierten, mitreißenden Titeln, die von einem Jürgens-Hit übertroffen wurden. „Ich war noch niemals in New York“ klang tatsächlich noch besser als das Original. Posaunist Andreas Deichmann, der bei dem bekannten, gleichnamigen Udo-Jürgens Musical im Orchester mitgespielt hat, gehört zu den zehn Musikern der Dirk Lindemann Bigband, die diesen überwältigenden Sound möglich machen. Saxofonist Willi Genßler und Robert Varady an der Geige kamen immer wieder als überzeugende Solisten zum Einsatz.

Perfekter Bigband-Sound, eine passende Lichtshow mit Nebelmaschine und ein charismatischer Frontmann, „der immer den richtigen Ton trifft“, waren Garant für über zweieinhalb Stunden beste Unterhaltung. Anfang 2017 hat die Formation in der ausverkauften Bad Hersfelder Stadthalle ihr Debüt gegeben und hat seither in ganz Hessen ihr Publikum begeistert, zuletzt in Rüsselsheim und Frankfurt am Main.

Hartmut Sell, Vorsitzender des Kulturweckers, und Bürgermeister Ralf Orth bedanken ...

Stehende Ovationen belohnten die herausragenden Bühnenprofis,  Rufe nach Zugaben wurden laut. Und endlich wurde er gespielt, der Titel, der alles ins Rollen brachte: „Vielen Dank für die Blumen". Auch der ganz persönliche Lieblingssong von Dirk Lindemann durfte nicht fehlen. In „10 nach 11“ erzählt Udo Jürgens die Sichtweise eines Musikers, der zunächst der Mittelpunkt auf der Bühne ist, alle singen seine Lieder und alle sind nur auf ihn als Musiker fixiert. Und nach dem Konzert schrumpft man relativ schnell auf normale Größe zurück und steht wieder mitten im Leben. Das kann der gebürtige Alsfelder nur zu gut nachvollziehen. (Gudrun Schmidl) +++

 

 


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