Für einen Tag an die Werkbank: "Tag der Industrieberufe" als Orientierungshilfe

26.10.18 - Probieren geht über Studieren: Beim inzwischen zweiten "Tag der Industrieberufe" konnten Schüler am Freitag im Industriepark Rhön jede Menge Praxiserfahrungen in insgesamt 19 Betrieben vom Bäcker bis zum Betonbauer sammeln. Das unverbindliche Reinschnuppern in den Betriebsalltag ist so erfolgreich, dass dafür sogar die Ausbildungsmesse aufgegeben wurde.

Die fand im letzten Jahr noch in der Eichenzeller Kulturscheune statt - in den Betrieben dagegen selbst vermittelt schon das Umfeld, was den Beruf ausmacht: "Wenn man in die Halle kommt, verändert sich beim Karosseriebauer gleich der Geruch, es ist ein handfester Beruf. Wer vielleicht Kauffrau werden will, profitiert dagegen davon, mal die Ablage gemacht zu haben. Dann hat man eine bessere Vorstellung vom Berufsalltag", erklärt Marie-Christine Nelles, Arbeitskreissprecherin Schule/Wirtschaft der Interessengemeinschaft Industriepark Rhön.

Bei WEMOTEC konnten die Schüler in den Berufsalltag reinschnuppern

Schüler bei WEMOTEC

Die Kooperationspartner im Industriepark Rhön

Lehrerinnen der beteiligten Schulen und Kooperationspartner bei Böhm Karosseriebau ...

Der "Tag der Industrieberufe" soll auch Berührungsängste abbauen

100 Schüler der Rhönschule, Anne-Frank-Schule und der Von-Galen-Schule konnten von 9 bis 12 Uhr von den Profis lernen, was für Aufgaben im Unternehmen anfallen: "Bevor es in die Ausbildungsphase geht, ist es für junge Menschen häufig schwer, sich etwas unter den Berufsbildern vorstellen zu können. Bei uns zeigen Azubis und Betreuer, was auf die Schüler zukommt, das ist auch wichtig, um Enttäuschungen zu vermeiden", erklärt Alexander Kraft, Niederlassungsleiter der Raiffeisen Waren GmbH. Noch wurden vorrangig die Hauptschüler berücksichtigt, 30 Realschüler waren unter den Interessenten. Das soll sich im nächten Jahr ändern. "In der Klassenstufe H8 geht es schon stark auf die Ausbildung zu. Die Verzahnung durch den 'Tag der Industrieberufe' lässt Betriebe und Schulen profitieren, es ist ein gut angelegter Vormittag. Außerdem wird, quasi nebenbei, das Thema Sicherheit und Arbeitsschutz vermittelt", erklärt Susanne Deter, Lehrerin an der Von-Galen-Schule. (mau) +++