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FRANKFURT/M Tarifregelung für Altersteilzeit gefordert

ver.di: Streik bei Frankfurter Societäts-Druckerei - Tarifbindung wird aufgekündigt

27.10.18 - Die Belegschaft der Frankfurter Societäts-Druckerei (FSD) in Mörfelden ist in einen eintägigen Warnstreik zur Durchsetzung einer tariflichen Regelung von Altersteilzeit getreten. Auch für den heutigen Tag hat ver.di zum Warnstreik aufgerufen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hatte bereits vor Monaten einen Altersteilzeittarifvertrag gefordert, um den vom Arbeitgeber betriebenen Personalabbau sozialverträglich zu gestalten. Die Verhandlungen sind bisher ergebnislos geblieben.

In den letzten Wochen seien etliche Arbeitsplätze gestrichen worden, allein in der Zeitungsweiterverarbeitung wurde 15 Beschäftigten betriebsbedingt gekündigt, hieß es. Da bisher kein Sozialplan mit Abfindungsregelungen zustande gekommen ist, hat ver.di auch einen Sozialtarifvertrag gefordert, um den Betroffenen auf diesem Weg zu einer Abfindung zu verhelfen.

Die FSD ist eine der größten Zeitungsdruckereien. Rund 500 Beschäftigte, darunter zahlreiche Leiharbeiter und Werkvertragsbeschäftigte, produzieren Tages- und Wochenzeitungen verschiedener Verlage, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Frankfurter Neue Presse und die Frankfurter Rundschau.


Frankfurter Societäts-Druckerei kündigt Tarifbindung auf

Die Zeitungsgruppe Ippen und die Verlegerfamilie Rempel, die Anfang dieses Jahres die Frankfurter Societäts-Druckerei (FSD) übernommen haben, erklären ein sofortiges Ende der Tarifbindung des Betriebs. Das Unternehmen sei „mit Zustimmung der entsprechenden Gremien des Verbands Druck und Medien Hessen“ in eine Mitgliedschaft „ohne Tarifbindung“ (OT) gewechselt.

Den Ausstieg der Geschäftsführung der Frankfurter Societäts-Druckerei (FSD) aus der Tarifbindung hat der Leiter des hessischen ver.di-Fachbereichs Medien, Manfred Moos, als „Ausdruck sozialer Verantwortungslosigkeit“ der Zeitungsgruppe Ippen (München) und der Gießener Verlegerfamilie Rempel („Gießener Allgemeine“) bezeichnet, die die Societäts-Druckerei erst im Frühjahr von der FAZ-Gruppe übernommen haben. „Die neuen Eigentümer wollen sich durch die Tarifflucht offenbar dem demokratischen Aushandeln von Tarifverträgen entziehen und stattdessen nach Gutsherrenart die Löhne und Arbeitsbedingungen diktieren“, sagte Moos. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft werde nunmehr den Abschluss eines Haustarifvertrags fordern, um die Tarifbindung wiederherzustellen.

Über die Löhne und Gehälter der Druckindustrie wird seit September verhandelt. Auch der Manteltarifvertrag ist von den Arbeitgebern gekündigt worden und steht zur Verhandlung an. Für ver.di führt der stellvertretende Vorsitzende Frank Werneke die Tarifverhandlungen. Er kritisiert, dass die Arbeitgeberverbände durch die Möglichkeit der OT-Mitgliedschaft der Tarifflucht geradezu Vorschub leisten: „Hier ist die Politik aufgefordert, der weiteren Erosion tariflich geregelter Arbeitsverhältnisse auch gesetzlich einen Riegel vorzuschieben.“ (pm)  +++


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