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Frachtschiffe auf dem Rhein, im Vordergrund eine Kiesbank, Niedrigwasser im Rhein, der geringe Wasserstand erlaubt es Frachtschiffen nur noch mit weniger Ladung zu fahren. - Foto: picture alliance / SvenSimon

FULDA "Kein Versorgungsengpass"

Treibstoffpreise explodieren: "Wir brauchen Regen" - Problem: Niedrigwasser

01.11.18 - Die Preise für Kraftststoffe und Heizöl steigen seit Wochen dramatisch an: Immer neue Höchstwerte zeigen die Preistafeln der verschiedenen Anbieter. Benzin gibt es nur noch deutlich über 1,50 Euro/Liter. Der Liter Heizöl steht kurz vor der Ein Euro-Schwelle. Eine Entspannung ist derzeit kaum in Sicht.

"Die Versorgungslage ist angespannt", sagt Udo Weber, Geschäftsführer von Knittel. Das Fuldaer Unternehmen beliefert und betreibt Tankstellen in der Region Osthessen. Die Gründe dafür liegen klar auf der Hand. Die Dürre der vergangenen Monate hat gravierende Auswirkungen. Die Kraftstoffe werden in erster Linie über die großen Flüsse nach Deutschland transportiert. Der Rhein, Deutschlands wichtigste Wasserstraße, führt Niedrigwasser. Die großen Tankschiffe können nur noch mit deutlich geringeren Warenmengen fahren. "Die Schiffe sind nur noch zu einem Viertel beladen, dadurch steigen die Frachtkosten an", erklärt Weber.

Die Treibstoffepreise steigen und steigen Foto: Hans-Hubertus Braune

Zusätzlich sorgt die Explosion in einer Ölraffinerie in Vohburg bei Ingolstadt Anfang September dieses Jahres für zusätzliche Probleme. Dass den Tankstellen der Sprit ausgeht, befürchtet Weber nicht. "Die Versorgungslage ist angespannt, wir haben aber keine Versorgungskrise", beruhigt Weber. "Wir brauchen einen feuchten Herbst und einen feuchten Winter", sagt der Knittel-Geschäftsführer. Nur langanhaltender Regen vorzugsweise im Süden lasse die Pegelstände im Rhein wieder ansteigen. Erst dann können die riesigen Öltanker etwa von Rotterdam aus vollbeladen die Raffinerien in den Häfen an Rhein und Main wieder ansteuern.

Das Bundeswirtschaftsministerium hatte am vergangenen Freitag Reserven des Erdölbevorratungsverbandes (EBV) in Hamburg freigegeben. Die Maßnahme habe präventiven Charakter und gilt neben Hessen auch für die Regierungsbezirke Unterfranken, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Köln. Die Preise am Weltmarkt sind zwar zuletzt etwas gesunken, dies kommt aus den genannten Gründen am Ende der Lieferkette jedoch nicht an. (Hans-Hubertus Braune) +++


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