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- Foto: Symbolbild Pixabay

FULDA "Ungleiche Verteilung"

Wenn der Grippe-Impfstoff knapp wird - Wie ist die Lage tatsächlich?

05.11.18 - Wird jetzt - pünktlich zur Erkältungszeit - etwa der Grippe-Impfstoff knapp? Immer wieder meldeten Medien in den vergangenen Tagen Besorgniserregendes: Patienten, die sich gerne impfen lassen möchten, würden wieder nach Hause geschickt, denn Ärzten sowie Apotheken sei der Grippe-Impfstoff ausgegangen. Aber wie ist die Lage tatsächlich?

Fakt ist: Wer sich gerne vor Influenza, also der „echten Grippe“, wirkungsvoll schützen will, sollte sich zeitnah impfen lassen. „Im Moment kann es in unserer Region jedoch tatsächlich vorkommen, dass eine Praxis kein Vakzin vorrätig hat“, erklärt ein Arzt aus der Rhön im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Er selbst habe erst vor rund zwei Wochen erlebt, dass die umliegenden Apotheken nicht mehr liefern konnten. „Mir wurde gesagt, die Hersteller des Impfstoffes hätten abverkaufte Lager gemeldet.“ Ein echtes Problem für den Mediziner. „Aus diesem Grund habe ich überall rumtelefoniert und mit viel Glück weitere Impfdosen bestellen können.“ Fürs erste ist der Arzt beziehungsweise sind dessen Patienten nun versorgt. Aber ist das das Problem eines Einzelnen? „Natürlich nicht, ich weiß von anderen Praxen, denen es ähnlich geht.“

Ursache für den Engpass sei eine bundesweit ungleiche Verteilung des Grippe-Impfstoffes, erklärt der Mediziner. Und das, obwohl die Nachfrage in diesem Jahr überall besonders hoch sei. Auch eine Sprecherin des Paul-Ehrlich-Institutes, der Bundesoberbehörde für Impfstoff, bestätigte verschiedenen Medienberichten zufolge eine Versorgungslücke. Die rund 15,3 Millionen Impfdosen, die für diese Saison freigegeben worden seien, befänden sich bereits fast alle im Besitz des Großhandels, verschiedener Arztpraxen, Apotheken oder seien bereits verbraucht.

Gerade die Ärzte, die nicht rechtzeitig vorbestellt haben, könnten jetzt in Schwierigkeiten geraten, denn eine Nachproduktion des Stoffes ist nicht möglich, eine Umverteilung der Impfdosen in manchen Fällen schwierig. „Viele Praxen haben in diesem Jahr mit dem ordern der Ware gezögert, da lange nicht klar war, ob die Krankenkassen auch den in diesem Jahr ausschließlich eingesetzten Vierfachimpfstoff bezahlen“, erklärt der Mediziner. „Ich hoffe jetzt einfach, dass die kommende Grippewelle nicht so stark ausfällt wie im vergangenen Jahr.“

Die Influenza-Saison 2017/2018 war so heftig, wie hierzulande lange nicht beobachtet. Rund 45.000 Menschen mit Grippe mussten in einem Krankenhaus behandelt werden, für 1.287 bestätigte Fälle endete die Infektion sogar tödlich. Experten gehen allerdings davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Opfer weit höher war. (mr) +++


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