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Öffentliche Verschwendung: Taubenhaus in der Fulda-Aue im "Schwarzbuch"
06.11.18 - Im Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes kommt das Taubenhaus in der Fulda-Aue nicht gut weg: Neben neun anderen Fällen öffentlicher Geldverschwendung in Hessen wird die 70.000 Euro teure Luxusunterkunft fürs Gefieder aufgeführt, die von den Tauben aber kaum angenommen wird.
Bis zu 100 Tiere können auf zwei Etagen unterkommen, die Tauben werden gefüttert und überprüft - wenn sie denn kommen. Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS hatte Alja Epp-Naliwaiko, Vertreterin der "Initiative Stadttauben Management Fulda", erklärt, woran das liegt: "Man ist bei der Planung des Taubenhauses von einem grundsätzlich falschen Gedanken ausgegangen: Die Taube geht dorthin, wo sie groß geworden ist. Von Anfang war klar, dass ein Taubenhaus an dieser Stelle die Tauben in der Innenstadt nicht anlocken kann, weil es zu weit von ihrem üblichen Aufenthaltsort entfernt ist und die Vögel sehr standorttreu sind. Zudem ist die Aue kein Taubengebiet." Zuletzt waren nur zwölf Brutpaare im Haus gezählt worden.
Neben dem Taubenhaus sind als hessische Beispiele im Schwarzbuch das Kasseler Tapetenmuseum, das ehemalige Hessische Sozialministerium, eine Kasseler Flüchtlingsunterkungt, das Museum Schloss Fechenbach in Dieburg, Frankfurts "Grünes Zimmer", Frankfurts Hauptstadtbeauftragter, die Info-Stelen in Limburg, eine öffentliche Toilette auf Marburger Lahnterrassen und eine Beobachtungsplattform im Naturschutzgebiet Weschnitzinsel aufgeführt. (Marius Auth) +++