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- Fotos: Marianne Stehling und Thomas Kammandel

FULDA Uraufführung im Kulturkeller

Mysterienspiel "Truthgeba – Leobgyth – Lioba" von Inga Storck-Schnabel

07.11.18 - Eine steile Treppe führt den Besucher in einen Gewölbekeller auf dem Gelände eines ehemaligen Jesuitenkollegs. Einfache Stühle stehen dicht beieinander, jeder ist herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei, gespendet wird für das Projekt der Deutschen PalliativStiftung (Schirmherr: Dr. Thomas Sitte). 

In einem Winkel eine Harfe, die den Zuschauer schon in die Zeit des Mittelalters versetzt. David Flügel erfasst mit großem Einfühlungsvermögen die Nöte, die Sehnsüchte dieser Zeit. In einem anderen Winkel stehen gleich zwei Instrumente, ein Tasten- und ein Röhrenglockenspiel. Schwester Hildegard Wolters zarte Finger gleiten behutsam und beherzt von einem zum anderen Instrument und lockt die verschiedenen Stimmungen der Situationen hervor. In einem anderen Winkel ein Trommler, der durch starke Tommelwirbel die Besucher oftmals aufschreckt. Mit einer jugendlichen Freude und Elan spielt Samuel Baumann sein Instrument so gewaltig, so dass sich der Kulturkeller oftmals zu einem Klangkörper verwandelt.

In einem anderen Winkel ein Mischpult. Andreas Schnell, ein Profi der Technik, wechselt in großer Präzision von mittelalterlichem Chorgesang hinüber zu dramatischen Naturgeräuschen, die Johannes Lowien in großer Phantasie zusammengefügt hat. So unterschiedlich die Musik in ihrer Dramatik, so unterschiedlich die Darstellungen der Performances. 

Die Kindheitsgeschichte von der Geburt bis zum Weggehen als junge Schwester ist das Thema der kleinen Truthgeba (spätere Lioba). Einen Glanzauftritt vor der Pause legt die kleine Lioba mit dem Taufnamen Truthgeba (Marietta Flügel) hin. Ihr anmutiges und voller Poesie verkörpertes Wesen erobert im Sturm die Herzen der Zuschauer und das Herz ihrer Mutter Aebbe (Maria Baumann), die nach diesem Auftritt ihr Kind für immer in das Kloster Thanet (England) abgeben muss. Die gute alte Amme (Karin Katroschan) in ihrer burschikosen und zupackenden Art gibt ihr den nötigen Halt. Eine Hiobsbotschaft übermittelt in einer Traumdeutung eine weise ältere Nonne (Regina Henkel) der jungen Schwester Lioba, die ihr Kloster Thanet in England bald verlassen muss, um in einem fremden Land mit einer fremdartigen Götterkultur und Sprache heimisch zu werden.

Aufbrausende Naturgeräusche, Trommelwirbel, Dunkelheit und Bedrohungen, schwarze Flattergestalten belagern das Kloster, in dem Äbtissin Lioba (Monika Kling) mit ihren Nonnen heimisch geworden ist, mitten in den dunklen Wäldern Germanins. Durchhalten ist das Wort, das immer wieder aufleuchtet. An diesem unheimlichen Ort wieder eine Hiobsbotschaft von der Priorin (Gisela Klingel): „Die Nonne Elisabeth ist aus dem Kloster geflüchtet.“ 

Wer wissen möchte, wie das Schauspiel weitergeht, hat im März 2019 die Gelegenheit, eine weitere Aufführung im Kulturkeller zu besuchen. (pm) +++ 


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