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Die Zertifikatsübergabe in der Startbahn - Fotos: Moritz Pappert

FULDA Vom Maurer zum Friseur

Positives Beispiel für gelungene Integration: "Wohnen-Lernen-Arbeiten"

08.11.18 - Geflüchteten eine Lebensperspektive im Landkreis Fulda geben, die deutsche Sprache lernen und eine passende Arbeitsstelle finden. Mit dieser Idee kamen die Verbundpartner Antonius-Netwerk Mensch, Perspektiva und Rübsam WBZ auf den Landkreis Fulda im Frühjahr 2016 zu. Heute, knapp zwei Jahre später zeigt sich, dass dieses Projekt ein voller Erfolg war. Am Dienstag wurden die Zertifikate an 63 Geflüchtete übergeben, die eine Arbeit oder Ausbildung gefunden haben.

v.l. Michael Bien, Michaela Lengsfeld, Horst Kramer, Christina Fink-Zitzmann, Ulrich ...

Die Initiatoren des Projektes

Rainer Sippel

Durch die Zusammenarbeit des Landkreises, der Agentur für Arbeit und der über 100 Partnerbetriebe konnte auf die persönlichen Stärken und Schwächen individuell eingegangen werden. Insgesamt sechs Monate waren die Beteiligten in dem Projekt aktiv. Nach einem Sprachkurs konnten sie in verschiedenen Firmen Praktika machen und sich anschließend bewerben. 63 Frauen und Männer erfüllen sich den Traum von einem festen Ausbildungs- oder Anstellungsverhältnis. Weitere 143 Teilnehmer werden in weiterführende Maßnahmen aufgenommen. 71 haben das Projekt aus persönlichen Gründen, Krankheit oder Ausreise abgebrochen.

"Wir haben gemerkt, dass die Sprache bei vielen ein großes Hindernis war. Besonders die Fachbegriffe. Deshalb war es wichtig, zu Beginn die individuellen Stärken, aber auch Wüsche zu erfassen. Anschließend erfolgte die Übergabe an einen der drei Partner", erklärt Tobias Farnung von Rübsam WBZ. Das Ziel war es, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Insgesamt haben 44 Frauen und 243 Männer an dem Projekt teilgenommen. Die meisten kamen aus Afghanistan. Beruflich standen den Teilnehmern beispielsweise die Bereiche Metallbearbeitung, Gastronomie oder auch Landschaftsbau zur Wahl.

"Viele haben jedoch ganz andere Vorstellungen von den Berufen. Wir hatten jemand, der gerne Maurer werden wollte, um in seiner Heimat ein Dorf aufzubauen. Es stellte sich jedoch heraus, dass das nichts für ihn war. Jetzt ist er Friseur und total glücklich damit", erklärt Michael Bien von Perspektiva. Das Projekt wurde mit rund 2,2 Millionen Euro gefördert.

Bei einer anschließenden Feierstunde mit Zertifikatsübergabe betonte Landrat Bernd Woide, dass keiner freiwillig aus seiner Heimat flüchtet, sondern nur die, die aus Not und Verfolgung flüchten. Es gebe aber auch einen geringen Teil, der dieses Gastrecht missbraucht. "Wer sich bei uns einbringt, mitmacht und deutsch lernt, ist hier herzlich willkommen", so der Landrat. (Moritz Pappert) +++


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