Archiv
Kantersieg im Derby: Großenlüder/Hainzell stürmt den Hexenkessel
11.11.18 - Demonstration der Stärke im Derby: Handball-Landesligist HSG Großenlüder/Hainzell entschied das Prestigeduell beim Hünfelder SV am Samstagabend mit 31:24 (17:14) für sich und setzte seinen Lauf fort. Im zweiten Abschnitt eilte die Sieben von Trainer Joachim Bug auf bis zu zehn Tore davon und fuhr einen am Ende unerwartet deutlichen Derbysieg ein.
„Gegen Lüder kann man mal verlieren“, skandierte der Fanblock der Gäste wenige Momente vor dem Ende des Derbys. Die HSG aus Großenlüder und Hainzell führte klar und deutlich und die Hausherren betrieben vor einer proppevollen Kreissporthalle lediglich noch Ergebniskosmetik. Denn zwischenzeitlich traf Benedikt Dimmerling, bester Schütze der HSG, zum 30:20 und stellte erstmals auf eine Führung von zehn Treffern. Trainer Joachim Bug zeigte sich beeindruckt.
„Ich bin stolz auf meine Mannschaft und ziehe meinen Hut“, sagte Bug nach dem Derby zu ON|Sport. Seine Sieben hatte es geschafft, den HSV in eigener Halle bei 24 Treffern zu halten und landete einen völlig verdienten Derbysieg. In Anbetracht des deutlichen Resultats konnte der HSG-Trainer in der Schlussphase gar seinen drei A-Jugendlichen Elia Sippel, Felix Grosch und Nils Feldmann Einsatzzeiten schenken.
„Das ist für die Jungs unheimlich wertvoll und ich habe ihnen gesagt, dass sie einfach alles aufsaugen sollen“, sagte Bug über seine drei Nachwuchskräfte. Während Bug sich über einen ungefährdeten Erfolg freuen durfte, haderte sein Gegenüber Jonggi Pasaribu. „Glückwunsch an Großenlüder. Wer nur 24 Tore zulässt, hat alles richtig gemacht“, zollte der HSV-Trainer dem Gegner für dessen Vorstellung seinen Respekt.
Dass das Derby an den Gast gehen würde, das zeichnete sich nach rund 20 Minuten Spielzeit ab. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase zog Großenlüder/Hainzell erstmals auf vier Treffer davon (14:10). Die HSG schaffte es, das Zentrum zu verdichten und den torgefährlichen Rückraum des HSV kaum zur Entfaltung kommen zu lassen. „Das war unsere taktische Maßgabe und ich freue mich, dass diese auffing“, so Bug.
Die HSG nahm Alexander Unglaube, bester Hünfelder Schütze, Felix Kircher, Fabian Sauer oder Lennert Sitzmann früh an, ließ sie nicht in die Nahwurfzone kommen und sorgte so dafür, dass den Hausherren zunehmend Mittel und Ideen fehlten. Dazu gesellten sich Hünfelder Unzulänglichkeiten im Positionsspiel oder Fehlwürfe.
„Wir haben heute zu keiner Zeit in unser Spiel und unser Konzept gefunden“, sollte Pasaribu nach Abpfiff zugeben. Dass die Hausherren immer wieder mit Entscheidungen der Unparteiischen haderten, hätte, so Pasaribu, ebenfalls dazu beigetragen, dass dem letztjährigen Oberligisten zunehmend die Fälle davon schwammen. Zwar kam der HSV ordentlich aus der Kabine und verkürzte auf 16:18, doch kurz darauf traf Dominik Malolepszy sehenswert von Linksaußen zur neuerlichen Vier-Tore-Führung (22:18).
Bis Minute 50 sollten den Gastgebern nur noch zwei weitere Treffer gelingen, während die Gäste das Ergebnis Stück für Stück in die Höhe schrauben konnten. Über 24:18, 26:19 stellte Benedikt Dimmerling auf erwähntes 30:20 für Großenlüder/Hainzell. In der Schlussphase gelang Hünfeld lediglich Ergebniskosmetik. Nach zuletzt zwei Derbypleiten, einem starken ersten Saisondrittel und einer vorübergehenden Tabellenführung will Bug aber nichts von den ganz großen Ambitionen seiner HSG wissen.
„Ich lasse uns nicht in eine Rolle drängen, die wir nicht haben. Für uns geht es darum, dass wir die Spieler entwickeln. Die Tabelle ist eine Momentaufnahme“, wiegelt der HSG-Trainer Erwartungen auf die vorderen Plätze ab. Sein Gegenüber, Jonggi Pasaribu, und der HSV liegen nach der klaren und verdienten Derbypleite auf dem fünften Rang. (Tobias Herrling)
DIE STATISTIK ZUM SPIEL:
Hünfelder SV: Samuel Masché, Christian Krätzig, Fabian Simon – Lennert Sitzmann (2), Fabian Sauer (5/4), Niklas Fischer (1), Kevin Houston (1), Mergim Hyseni, Nils Krug, Julien Sandrock (1), Theo Sauerbier, Alexander Unglaube (8), Felix Kircher (1), Julian Möller (5).
HSG Großenlüder/Hainzell: Simon Weber, Alexander Stradtmann – Elia Sippel, Lukas Münker (1), Benedikt Dimmerling (8), Simon Münker (3/3), Dominik Malolepszy (7), Sebastian Peppler (1), Lukas Dimmerling (4), Michael Blinzler (3), Felix Grosch, Henrik Dimmerling (4), Nils Feldmann.
Schiedsrichter: Frank Solf/Andree Harms.
Zuschauer: 800.
Zeitstrafen: 4:4 (2x Hyseni, 2x Krug – 2x S. Münker, Peppler, Dimmerling).
Spielfilm: 0:1, 2:2, 4:6, 6:9, 8:12, 10:12, 10:14, 12:16, 14:17 (Halbzeit), 16:18, 17:20, 18:23, 19:26, 20:29, 20:30, 22:31, 24:31 (Endstand). +++