Archiv
Dreimal Roth - weder verwandt, noch verschwägert: Christoph und Moritz Roth von der Buchrestaurierung Leipzig GmbH zusammen mit Stadtarchivarin Dr. Tanja Roth bei der Verladung der Bad Hersfelder Urkunden. - Foto: Stadt Bad Hersfeld

BAD HERSFELD Geschichte für Nachwelt bewahren

Stadtarchiv: Wertvolle historische Schätze werden fachgerecht verpackt

HINTERGRUNDDie Stadt Bad Hersfeld erwuchs aus dem Schatten der im Früh- und Hochmittelalter bedeutenden Reichsabtei Hersfeld (gegründet zwischen 769 und 773). Der Bestand der Urkunden des Stifts Hersfeld befindet sich heute im Staatsarchiv Marburg. Die Urkunden des Stadtarchivs Bad Hersfeld ergänzen diesen Bestand von Seiten der städtischen Entwicklung. Die städtischen Urkunden dokumentieren ab 1307 alle Bereiche des städtischen Lebens. Alleine für das 14. Jahrhundert belegen etwa 100 Urkunden alle möglichen rechtlichen Belange der Stadt, darunter auch die bewaffnete Auseinandersetzung zwischen dem Abt und der Stadt, deren Nachklang sich bis hin in kaiserliche Urkunden niedergeschlagen hat. +++

13.11.18 - Seit der Zeit von Louis Demme im 19. Jahrhundert ist das Stadtarchiv Bad Hersfeld Heimat für die fast 700 Einzelstücke umfassende städtische Urkundensammlung. Wie Dr. Tanja Roth, Leiterin des Louis-Demme-Stadtarchivs, mitteilt, wird der Urkundenbestand jetzt aber Bad Hersfeld verlassen – nur für eine gewisse Zeit und aus guten Gründen.

Die Urkundensammlung deckt teilweise den ältesten Bestand der städtischen Überlieferung ab, da sie bis ins Jahr 1307 zurückreicht. Da die meisten Urkunden hauptsächlich aus Pergament bestehen, haben sie die letzten Jahrhunderte relativ gut überstanden. Damit dies auch weiterhin so bleibt, wurde im Sommer dieses Jahres von Dr. Roth ein Projekt initiiert, um die Urkundensammlung in neue und archivtaugliche Urkundentaschen umzupacken.

Der Bestand der Urkundensammlung geht grundlegend auf die erste Ordnung und „Verzeichnung“ der städtischen Dokumente durch den Stadtsekretär und ersten Stadtarchivar Louis Demme (1845-1898) zurück. Zu einem unbekannten Zeitpunkt erfolgten eine Verzeichnung und Verpackung der Urkunden in damals gebräuchliche Urkundentaschen. Die entsprachen zwar früher üblichen Standards, heute aber weiß man, dass deren Papier säurehaltig ist, damit die Urkunden und Siegel angreift und langfristig schädigt. Außerdem wurde eine nach oben offene Verpackung gewählt, über die weiterhin Staub und Schmutz zu den Urkunden eindringen konnte.

Um die Urkunden fit für die nächsten 700 Jahre zu machen, wurde daher die Buchrestaurierung Leipzig GmbH beauftragt, die Urkunden aus den säurehaltigen Mappen zu entnehmen und sie schonend zu reinigen. Anschließend werden sie in DIN-genormten und säurefreien Archivtaschen und Archivkartons verpackt.

Besonders freut es die Stadtarchivarin Dr. Tanja Roth, dass die Neuverpackung der Urkundensammlung als Projekt im Sonderprogramm für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert wird. Das hat der Deutsche Bundestag entschieden. Damit werden 50 Prozent der Kosten aus Bundesmitteln finanziert. Mit weiteren 40 Prozent beteiligt sich das Land Hessen. (pm) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön