Archiv
4.200 Euro-Spendenübergabe der Actiängesellschaft Enzianhütte Rhön an Michaela (3.v.re.) und Lena (2.v.li.) Storch aus Poppenhausen durch Vorstand und Aufsichtsrat (v.li.) Schorsch Koch, Martin Geisendörfer, Bürgermeister Manfred Helfrich und Matthias Heurich. - Foto: Christian P. Stadtfeld

HILDERS "Blödsinn kann auch Sinn machen"

Das schwere Schicksal der Familie Storch - Actiängesellschaft Enzianhütte hilft

27.11.18 - Der Tod des Vaters war für die kleine Familie aus der Rhön-Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe / Kreis Fulda) ein schwerer Schicksalsschlag. Am 25. April 2018 erlitt Martin Storch einen Herzinfarkt und starb. Er wurde 49 Jahre alt. Dieser Tag veränderte das Leben von Ehefrau Michaela (44) und Tochter Lena (16). Die Existenz der dreiköpfigen Familie aus einfachen Verhältnissen war bedroht. Hinzu kommt: Michaela ist taubstumm, die Tochter noch in der Schulausbildung. Auch Verwandte, die unter die Arme hätten greifen können, gab es nicht.

Von dieser Tragödie hörten Enzianhüttenwirt Schorsch Koch sowie die beiden Fuldaer Unternehmer Martin Geisendörfer und Matthias Heurich. Das Trio verbindet nicht nur eine enge Freundschaft, sondern auch eine andere Gemeinsamkeit. Sie sind die Initiatoren der im April 2017 gegründeten ‚Actiängesellschaft Enzianhütte Rhön‘. Dabei handelt es sich um eine Gemeinschaft von 140 fiktiven Anteilseignern der urigen Enzianhütte, die im Eigentum des Deutschen Alpenvereins ist und seit über 30 Jahren von Schorsch und Birgit gepachtet wird.

So kennt man die Enzianhütte: ein Paradies in der hessischen Rhön. Foto: Julius Böhm

Rückblick: „Wir saßen zusammen auf der Hütte und haben die AG aus Spaß gegründet. 70 Euro standen auf unserer Rechnung. 100 Euro habe ich gegeben - und statt den 30 Euro Rückgeld habe ich zum Schorsch gesagt: Viel lieber hätte ich einen Anteil an deiner gut gehenden Hütte“, erinnert sich Heurich mit einem Schmunzeln zurück. Es wurde nicht lange überlegt, sondern gehandelt. „Schorsch hat Martin Geisendörfer, Dr. Wolfgang Dippel und mir die ersten drei Aktien für je 30 Euro verkauft – besiegelt auf einem Bierdeckel. Mittlerweile sind wir 140 Aktionäre und treffen uns einmal pro Jahr zu einem schönen Hüttenabend mit Blaskapelle.“ Heurich und Geisendörfer stehen an der Spitze des Aufsichtsrats, Koch ist Vorstandsvorsitzender.

„Blödsinn kann auch Sinn machen“, sagt Heurich. „Wir haben festgelegt, dass neben den 30 Euro für Geselligkeit, weitere 30 Euro pro Kopf eingesammelt werden, um etwas Gutes zu tun, für Menschen aus unserer Region, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.“ Erstmals ist es jetzt zu einer Spende gekommen.

Bürgermeister Manfred Helfrich (CDU) hat den Kontakt zur Familie Storch hergestellt. Wie nötig die Witwe und ihre Tochter die Finanzspritze in Höhe von 4.200 Euro haben, zeigte sich bei der offiziellen Übergabe auf der Enzianhütte. „Wir werden das Geld nehmen, um unseren Lebensunterhalt zu sichern“, so die Tochter. Es flossen Tränen vor Freude. Die Familie konnte es kaum fassen. Martin Geisendörfer ist sich sicher: „Unsere Spende kommt dort an, wo sie dringend gebraucht wird: nämlich an der regionalen Basis.“ (Christian P. Stadtfeld) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön