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Was wird aus den Patienten in Poppenhausen - Symbolbild

POPPENHAUSEN (Waku) Landärzte händeringend gesucht

Muss die Gemeinschaftspraxis Dr. Wittig/Dr. Hoidn schließen?

27.11.18 - Seit 30 Jahren verlassen sich Anwohner in Poppenhausen und Umgebung im Krankheitsfall auf professionelle Hilfe der Gemeinschaftspraxis für Allgemeinmedizin von Dr. Peter Hoidn und Dr. Martin Wittig. Doch jetzt schreckt eine Meldung die rund 3.600 Patienten der beiden Mediziner auf: Weil Dr. Hoidn eine weitere Facharztausbildung absolvieren will, verlässt er die Praxis zum 1. Quartalsende 2019. Alleine könne er aber die hohe Zahl an Patienten nicht bewältigen, sagt auf O|N-Anfrage Dr. Wittig. Außerdem könne und wolle er das wirtschaftliche Risiko einer Landarztpraxis selbst nicht weiter tragen. In der Konsequenz steht also das Ende der jetzigen Gemeinschaftspraxis zum 31.03.2019 bevor. Bürgermeister Manfred Helfrich sieht sich mit der beängstigenden Tatsache konfrontiert, dass die ärztliche Versorgung der Großgemeinde Poppenhausen damit ab nächstem Jahr auf der Kippe steht.

Foto: Finn Rasner

Von einer Praxisschließung wären vor allem ältere und alte Menschen betroffen, die nicht mobil sind. Dr. Wittig hofft nach eigenen Worten aber darauf, möglichst bald einen Nachfolger für den ausscheidenden Dr. Hoidn zu finden und damit der Praxisschließung noch entgegenzuwirken. Auch Bürgermeister Manfred Helfrich sorgt sich um den Fortbestand des Ärzteangebots in seiner Gemeinde und hat sich deshalb mit dem Ärzteteam, dem Vorstand des Gesundheitsnetz Osthessen (GNO), der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, Sozialstaatsekretär Dr. Wolfgang Dippel und Bürgermeisterkollegen aus den Nachbargemeinden zum Informationsaustausch getroffen. "Wir arbeiten fieberhaft an einer Lösung - mehr Einzelheiten wollen wir derzeit nicht bekanntgeben", sagt die Sprecherin des GNO, Gabriele Bleul. Auch Helfrich hält sich an die gemeinsam mit allen Akteuren getroffene Vereinbarung, noch keine konkreten Details über einen möglichen Ausweg aus der Misere zu verraten. Er habe lediglich versucht, Panik und Gerüchten in der Bevölkerung mit der Information entgegenzutreten, dass das Problem erkannt und "mit viel Herzblut" daran gearbeitet werde, die schwierige Situation zu beheben.

Bürgermeister Manfred Helfrich sucht nach einer tragfähigen Lösung Foto: Martin Engel

Deshalb habe auch schon Anfang November ein kompetent besetzter Gesprächskreis unter Federführung von Gabriele Bleul vom Vorstand des GNO Fulda getagt, der sich mit der aktuellen Situation der ärztlichen Versorgung in der Rhön und dessen Zukunftsperspektiven befasst habe. Auch die Bürgermeister der Nachbargemeinden wie der Stadt Gersfeld und der Gemeinde Ebersburg hätten daran teilgenommen. Zur derzeitigen Situation erklärten die Verantwortlichen anschließend:"Die Gesundheitsnetz Osthessen eG (GNO) – das Ärztenetz in der Region - arbeitet gemeinsam mit Bürgermeister Manfred Helfrich (Bürgermeister der Gemeinde Poppenhausen), Brigitte Kram (Bürgermeisterin der Gemeinde Ebersburg) und Dr. Steffen Korell (Bürgermeister der Stadt Gersfeld) intensiv an Lösungen zur Fortführung der Hausarztpraxen in Poppenhausen und Ebersburg." Man könne zur Zeit davon ausgehen, dass der Praxisbetrieb auch 2019 und darüber hinaus gesichert werden könne. "Ein konkretes Konzept mit Umsetzungsfahrplan können wir Ihnen voraussichtlich Anfang Dezember vorlegen", heißt es. Bleibt zu hoffen, dass sich bald eine tragfähige Lösung abzeichnet, damit die Patienten in der Rhön weiter gut medizinisch versorgt sind. (Carla Ihle-Becker)+++


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