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FULDA Spenden leicht gemacht

Pfandboxen zugunsten der Deutschen PalliativStiftung

05.12.18 - Etwas Leckeres trinken, das Leergut abgeben, den Pfandbon ziehen und zum Schluss spenden: Das ist in zehn Supermärkten in und um Fulda und Hammelburg möglich. Seit zwei Jahre hängen nun dort zugunsten der Deutschen PalliativStiftung Pfandboxen, in die Pfandbons eingeworfen und gespendet werden können.

„Die Spendenbereitschaft der Menschen ist enorm“, erklärt Sturmius Schneider, der diese Boxen betreut und leert. „Es ist aber auch unglaublich viel Arbeit“ – besonders für die Mitarbeiter an der Kasse. „Es ist nicht selbstverständlich, dass der Marktleiter extra eine Kasse öffnet, um alle Pfandbons einzeln zu scannen. Es ist eine Zeitspende des Unternehmens an die Stiftung“, freut sich Elke Hohmann, Geschäftsführerin der DPS. Kai Grasmück unterstützt diese Aktion in seinem Rewe-Markt in der Dalbergstraße gerne: „Für uns ist es selbstverständlich, dass wir die Stiftung damit unterstützen. Dafür öffnen wir auch gerne eine extra Kasse, wenn das gerade nötig ist“ sagt er.

Gerda Purkl (54) aus Hosenfeld übernimmt diese Arbeit an der Kasse immer wieder gerne – die oft bis zu einer halben Stunde dauern kann –, denn sie hat einen besonderen Bezug zu dem Thema: „Wir hatten einen Freund, der am Ende seines Lebens im Hospiz war und den wir auf seinem letzten Weg begleitet haben. Deshalb ist die Arbeit der Stiftung so wichtig für mich.“ Außerdem komme das Thema immer näher, viele seien betroffen – auch aus Purkls Familie. „Deshalb ist das Scannen eine Herzensangelegenheit für mich“, sagt die 54-Jährige. „Man weiß nie, wann der Tod einen selbst erwartet. Deshalb gehört der Tod zum Leben dazu.“

Das sehen scheinbar auch viele Kunden so: Rund 125 Euro kamen allein im Oktober dieses Jahres zusammen. Dieser Rewe-Markt ist einer der stärksten Märkte in der Region, erklärt Sturmius Schneider. Deshalb kommt er alle vier Wochen, um die Box zu leeren. Die meisten Bons sind zwischen 0,25 und 5 Euro wert. Vereinzelt gab es auch mal 10 Euro, manchmal sogar 17 Euro. Viele Schüler spenden vermutlich ihre kleinen Beträgt: „Die haben oft keine Lust, sich extra wegen 25 Cent anzustellen“, glauben Purkl und Schneider. Gleichzeitig täten sie etwas Gutes damit. „Wenn ich die Box leere bekomme ich meist noch Bons dazu. Und viele fragen mich, für was sich die Stiftung einsetzt“, erklärt Schneider, der sich über die Offenheit der Menschen freut und große Freude daran hat, die Boxen zu leeren.

Eine besondere Bedeutung hat die Pfandbox in Hammelburg. „Die Menschen in Unterfranken sind unterversorgt. Ambulante Palliativteams oder Hospize gibt es nur vereinzelt“, erklärt Hohmann. Der Stiftung liegt es deshalb besonders am Herzen, die Menschen über ihre Arbeit zu informieren. Die Spendenbereitschaft der Menschen im Hammelburger Edeka-Mart ist enorm. „Der Edeka – der einer der ersten Märkte war, der eine Pfandbox aufhing – ist die absolute Spitze bei den Einnahmen“ erklärt Sturmius Schneider. 140 Euro kamen im Februar zusammen, im April waren es sogar 230 Euro.

Das sei wenig verwunderlich, wie Marktleiter Thomas Kapusta (37) aus Oberkalbach erklärt. „In unserem Markt kaufen täglich zwischen 1.500 und 2.000 Kunden ein – mindestens die Hälfte der Menschen gibt auch ihr Pfand bei uns ab“, führt er weiter aus. Ein weiterer Vorteil der Pfandbox sei, dass eine Spende spontan und vor allem anonym möglich ist – im Gegensatz zur beispielsweise geplanten Weihnachtsspende. „Man wird deshalb auch nicht bewertet, in dem was man spendet. Ob 8 Cent oder 10 Euro, das ist bei den Boxen egal“, weiß der Geschäftsführer des Edekas in Hammelburg, Marc Breitenbach (34) aus Uttrichshausen.

„Besonders wichtig als Markt ist uns, dass das Geld ankommt“, erklärt Kapusta. „Und es bleibt in der Region“, fügt Breitenbach an. „Denn auch wir wollen, dass die Menschen in Unterfranken palliativ versorgt und informiert werden.“
Die Zeit, die die Kassierer für die Bons brauchen, gibt das Unternehmen gerne. „Das ist das Engagement, das wir als Unternehmen gut leisten können“, sagt Breitenbach. „Außerdem gehört der Tod zum Leben dazu, es kann jeden treffen. Aus diesem Grund unterstützen wir die Arbeit der Stiftung gerne.“ „Wir sind sehr dankbar und glücklich, dass die zehn Märkte in der Region die Pfandboxen aufgehängt haben. Denn: Jeder Cent zählt“, sagt Hohmann abschließend. (pm) +++


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