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16.01.09 - ROTENBURG/F.

Unterschriftenaktion für Stärkung des HKZ wird bis Ende Januar fortgesetzt

In Anwesenheit eines Vertreters der Deutschen Herzstiftung teilten Dieter Franz (SPD) und Rotenburgs Bürgermeister Fehr den Zwischenstand der Unterschriften-Aktion, die am 19.12.08 im HKZ gestartet wurde, mit. Zwischenstand: 4.170 Unterschriften - es befinden sich aber noch knapp 200 Listen im Umlauf. Die Aktion wird entsprechend bis Ende Januar fortgesetzt. Unter den Unterzeichnern findet man auch Menschen aus dem Raum Bad Hersfeld und viele Patienten aus Nachbarkreisen wie dem Werra-Meißner-Kreis, die positive Erfahrungen mit dem HKZ verbinden.

Nachfolgend einige Statements von Politikern und Betroffenen aus der Region:

Dieter Franz (SPD-Kandidat Hessischer Landtag): Die Bevölkerung der Region wehrt sich dagegen, dass das HKZ in seiner Ertragslage unnötig gefährdet wird. Dieter Franz betont ausdrücklich, dass es sich dabei nicht um eine parteipolitische Aktion handelt und sie auch nicht gegen andere gerichtet sei. Die Pressemitteilung des Landrats ist für ihn absolut unverständlich, da die Unterschriften-Aktion dazu beitragen soll, Arbeitsplätze zu sichern. „Ein Politiker, der sich nicht für die Arbeitsplätze in seiner Region einsetzt, ist fehl am Platz.“

Manfred Fehr (SPD-Bürgermeister Stadt Rotenburg): Ich finde nichts Schädliches an der Aktion. Wenn etwas schädlich war, dann das Vorpreschen des Landrats durch sein Presseinterview zur Sache im August vergangenen Jahres. Herr Fehr fragt sich, warum Herr Landrat Dr. Schmidt ein Gutachten zur Versorgung jetzt beauftragt, nachdem er sich bereits für einen Linksherzkathetermessplatz auch im benachbarten Bad Hersfeld ausgesprochen hat. Die Sorge um die Arbeitsplätze im HKZ sei umso mehr begründet, da das HKZ bereits Erfahrungen mit einer Insolvenz machen musste. Wichtig: Die SPD hat im Aufsichtsrat des Klinikums Bad Hersfeld im Gegensatz der öffentlichen CDU-Behauptung keine Mehrheit. Im 15-köpfigen Gremium befinden sich 4 SPD- und 4 CDU-Politiker, ein Sitz der Freien Liste, 1 Sitz des unabhängigen Herrn Schülbe sowie 5 Sitze des Betriebsrates. Wenn die CDU die Behauptung aus ihrer Presseveröffentlichung aufrecht erhält, hätte die CDU „die Mathematik neu erfunden.“ Man sollte jetzt im Kreis Vernunft walten lassen, sich nicht gegenseitig Konkurrenz machen und einen Spieler (HKZ) dabei gefährden.

Georg Lüdtke (Bürgermeister Alheim und Vorstand Verein Pro Region): Auch der Verein Pro Region Mittleres Fuldatal hat sich schon frühzeitig mit der Problematik beschäftigt. Ich bin der Meinung, dass man im Kreis nichts verändern soll: „Die Region braucht das HKZ als einmalige Chance, und wir werden die Klinikleitung in jeder Hinsicht zum Wohl der Region und des Landkreises unterstützen.“ Allein im Raum Alheim wurden in den ersten Neujahrstagen 470 Unterschriften gesammelt, die Lüdtke an Dieter Franz überreichte.

Lothar Sommer (HKZ-Betriebsrat): „Für uns als Betriebsrat hat natürlich die Erhaltung der Arbeitsplätze oberste Priorität. Landrat Dr. Schmidt versprach uns in einem Gespräch im September 2008, dass er nichts tun werde, was das HKZ gefährden könne. An dieser Aussage werden wir ihn letztendlich messen.“ Ich erinnere an die harten Folgen der Insolvenz in 2001, als etwa 200 Mitarbeiter freigestellt werden mussten, was für alle Beteiligten eine schmerzhafte Erfahrung war und manche persönliche Notlagen mit sich brachte. Dass die Insolvenz aber dem guten medizinischen Ruf des Hauses nicht geschadet habe, beweist der stetige Aufwärtstrend ab 2003 in der Zeit der schwierigen Entwicklung aus der Insolvenz heraus. „Dies ist das Ergebnis der hervorragenden Arbeit aller hier im Hause Beschäftigten, und das wollen wir uns nicht wieder kaputtmachen lassen.“ Der größte Teil der Mitarbeiter hätte seiner Meinung nach Angst, dass man wieder in eine Situation kommen könnte, die man noch gut in Erinnerung hat. Vielleicht sei der Linksherzkathetermessplatz ja sogar nur ein erster Schritt.

Guido Wernert (HKZ-Geschäftsführung): „Im Gesellschaftervertrag zwischen HKZ und Klinikum Bad Hersfeld wurde festgeschrieben, dass man den Geschäftsfeldern des anderen Gesellschafters keine Konkurrenz macht. Dies ist nur mit der Zustimmung aller Gesellschafter möglich. Das Klinikum Bad Hersfeld ist mit 12,5 % Mitgesellschafter im HKZ. Grund war, Konkurrenzruhe im Landkreis zu halten, um sich auf die bestmögliche Entwicklung dessen zu konzentrieren, was man hat. Hier war die Geschäftsführung des Klinikums mit Zielgeber. „Wir als HKZ verhalten uns vertragstreu.“ Laut BDO-Gutachten vom Juni 2008 ist die kardiologische Versorgung im Landkreis gut. Ein Aufbau eines gleichen medizinischen Katheterangebotes, wie das des HKZ, in unmittelbarer Nähe, wirkt sich direkt aus. Wirtschaftlich sieht hier BDO die Auswirkung bei einem Ergebnisverzehr von 4,1 Mio. Euro im HKZ.

Andrea Iffert (HKZ-Betriebsrat):„Viele Kolleginnen und Kollegen sind enttäuscht. Gerade weil das HKZ doch im vergangenen Jahr zugunsten der Stadt Bad Hersfeld auf die Fortführung der Vitalisklinik in Rotenburg verzichtet hat, verstehen die meisten das Vorgehen des Klinikums nun überhaupt nicht.“

Dr. Kurt Albus (HKZ-Aufsichtsratsvorsitz): "Ich wundere mich, dass in der Zeit nach der Insolvenz vier Jahre lang kein Wort über einen Linksherzkathetermessplatz im Klinikum Bad Hersfeld verloren wurde. In dieser Zeit war auch ein Beirat unter der Leitung von Ministerialdirigent Herr Jörg Osmers, zur weiteren positiven Entwicklung des HKZ eingesetzt. „Vier Jahre war das Thema nicht auf der Tagesordnung, erst als der Beirat aufgelöst wurde, sah das plötzlich ganz anders aus.“

Prof. Dr. Christian Vallbracht (Ärztlicher Direktor der HKZ-Kardiologie): "Ich bin der der Meinung, dass die Einrichtung eines „Schönwetter-Labors“ nicht sinnvoll sei. Es gebe keine medizinischen Gründe für die Einrichtung eines Linksherzkathetermessplatzes in Bad Hersfeld. „Die medizinische Versorgung hier im Kreis ist vom Angebot so gut wie fast nirgendwo in Deutschland.“ Gerade, weil der Rettungsdienst seiner Ansicht nach sehr gut funktioniere. „In einem Rettungswagen kann alles gemacht werden, was ein Krankenhaus auch machen kann. Wichtig ist der Transport in das HKZ in die Hände von Spezialisten – rund um die Uhr“. Bei einem Schlaganfall müsse im umgekehrten Fall der Weg von Rotenburg zur sog. „Stroke Unit“ im Klinikum Bad Hersfeld ja auch ausreichen, obwohl der Zeitdruck bei einem Schlaganfall viel größer sei. +++

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