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Die Fuldaer Gruppe von "L14" erhielt in Kassel den Ehrenamtspreis der SPD - Fotos (4): Günter Pfeffer

FULDA/BAUNATAL Ehrenamtspreis der SPD

Soziokulturelles Zentrum L14 Fulda für erfolgreiche Arbeit ausgezeichnet

08.12.18 - Eine großartige Ehrung für eine einzigartige Initiative: das Soziokulturelle Zentrum L14 aus der Fuldaer Lindenstraße ist am heutigen Freitag im Rahmen der Verleihung des Ehrenamtspreises 2018 in Baunatal  ausgezeichnet worden. Christian Schmitt, Jugendbildungsreferent des Jugendwerks der AWO Nordhessen, nahm den Preis aus den Händen von Bezirksgeschäftsführer Wilfried Böttner entgegen. Seit über 20 Jahren ist das Jugendwerk der AWO Nordhessen in Fulda aktiv. Das L14/ L14zwo bietet eine bislang so noch nie in Fulda dagewesene Bündelung verschiedener soziokultureller Angebote in einem Gebäudekomplex.

Ein Ehrenamtspreis ging am Freitag auch an die Schüler/innen der Brüder-Grimm-Gesamtschule Bebra. Sie kümmerten sich drei Wochen in den Ferien von 8.00 bis 15.0o Uhr um Kinder zwischen 7 und12 Jahren im Rahmen der Ferienspiele Bebra. In 2-3er-Teams bereiten sie Projekte, Aktionen und Angebote vor und führen diese meist selbständig aus. Die Schülerinnen und Schüler sind zwischen 13 und 17 Jahren alt.

In Fulda bei "L 14" sind es 21 Gruppen, Initiativen, Vereine, aber auch Einzelpersonen, die sich gegenseitig in ihren Zielen unterstützen, machten das Areal in der L14 zu dem, was es ist – einen liebenswerten viel frequentierten Ort, an dem es sich lohnt, sich zu engagieren. Hier gelingt es, kulturelle Unterhaltung und soziales Engagement, ökologisch, nachhaltige Projekte, freie Kunst und Kunsthandwerk miteinander zu verbinden. Mit knapp 20 000 Nutzer, über 250 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie ehrenamtlichen Organisatorinnen und Organisatoren werden etwa 800 Termine verwirklicht, unter anderem kulturelle Veranstaltungen, regelmäßige Öffnungszeiten der Angebote wie Kleidertausch, Nähbar, Siebdruck, Erneuerbar Repaircafe, Workshops und Sitzungen unterschiedlichster Art.

„Ich kann mir kaum einen besseren Preisträger vorstellen, der die Bedingungen des Ehrenamtspreises erfüllt“, sagte SPD-Bezirksgeschäftsführer Wilfried Böttner in seiner Laudatio. Das Ziel der SPD, Bezirk Hessen Nord sei es, herausragendes Engagement zu ehren, um das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass dieses Engagement ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft ist. Das Soziokulturelle Zentrum L14/L14zwo sei ein sehr gutes Beispiel dafür. „Ich wünsche Christian Schmitt und allen Ehrenamtlichen, dass Sie Ihre erfolgreiche Arbeit in den kommenden Jahren fortsetzen können“, so Böttner.

(v.l.) Helen Weissig und Jennifer Kutz, Projektkoordinatoren der Erneuer:Bar ...Foto: Nina Bastian

Vanessa Hüfner bedankte sich für die Auszeichnung im Namen aller Mitwirkenden. „Ich denke, es ist eine  Anerkennung für die tolle Arbeit in den vergangenen  Jahren. Ich bin nur eine von über 31 Millionen Menschen in Deutschland, die sich ehrenamtlich engagieren und die tagtäglich solch einen Preis verdient hätten. Aber das Wort Ehrenamt sagt es schon, dass Auszeichnungen nicht das sind, nach dem ich, nach dem wir, streben. Für mich gilt der Satz „Tu was Gutes und damit auch etwas für dein Herz!“.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um Danke zu sagen und einen Wunsch zu äußern. Deshalb möchte ich als Erstes den Menschen, die bis heute so wunderbar zusammenpassen und mein Leben bunter gemacht haben, Danke sagen. Das gilt zuerst dem Jugendwerk der AWO Nordhessen, die uns Räume gegeben haben, um Projektideen in die Tat umzusetzen. Doch den größten Dank möchte ich den Menschen sagen, von denen einige heute hier im Publikum sitzen. Wir sind in den  Jahren, über den täglichen Einsatz zusammengewachsen, Freunde geworden, ein Team aus Alten und Neuen, das kreativ und immer konstruktiv nach Lösungen sucht und das sich auch in schwierigen Situationen gegenseitig stützt. 

Vanessa Hüfner heute in Baunatal

Vor mehr als zehn  Jahren begann für mich der Weg in das Ehrenamt mit einem Satz, der für Fulda sehr zutreffend ist:  er lautet: „Nichts bewegt sich, wenn nicht einer die Dinge in die Hand nimmt.“ Dieser Gedanke setzte sich in mir fest, steckte andere an und ist bis heute mein Antrieb. Nach und nach setzte sich ein Puzzle zusammen was Sie als L14/ L14zwo kennen. Seit über 20 Jahren ist das Jugendwerk der AWO Nordhessen in Fulda aktiv. Das L14/ L14zwo bietet diverse soziokulturelle Angebote in einem Gebäudekomplex. 21 Gruppen, Initiativen, Vereine, aber auch Einzelpersonen, die sich gegenseitig in ihren Zielen unterstützen, machten das Areal in der L14 zu dem, was es ist – einen liebenswerten Ort, an dem es sich lohnt, sich zu engagieren und den viele Menschen gerne besuchen. Hier gelingt es kulturelle Unterhaltung und soziales Engagement, ökologisch, nachhaltige Projekte, freie Kunst und Kunsthandwerk miteinander zu verbinden. 

Bei den durchgängig nicht profitorientierten Angeboten steht die Einbindung Interessierter im Vordergrund, das heißt, es handelt sich nicht um klassische, zu konsumierende Kultur. Dies motiviert Menschen, ermutigt zu Eigeninitiative, schafft Synergien und stärkt ehrenamtliches Engagement in ganz Fulda. Das L14zwo ist aber auch ein Ort der kulturellen Begegnung z.B. engagieren sich Geflüchtete erstmals in Deutschland ehrenamtlich.

Durch kreative Impulse werden unbürokratisch Freiräume für individuelle Mitgestaltung geschaffen. Es gibt dabei keine starren Strukturen, sondern sich stetig wandelnde Prozesse. Vor allem konnten und können sich viele junge Menschen ausprobieren und verwirklichen. Dabei werden alle in gruppendynamische Prozesse eingebunden. Ehrenamtlich tätige Menschen gestalten den Raum mit und sind Teil der Entscheidungen. Sie tragen somit auch Verantwortung.

Mit dem Verkauf des namengebenden Geländes L14 und der Gründung der Bürgerinitiative Langebrückenstraße 14 gelang es uns, ein Augenmerk auf die Notwendigkeit einer soziokulturellen Angebotsvielfalt in Fulda zu richten. Im Frühjahr 2018 erfolgte der Umzug in ein Interimsquartier in der Innenstadt Fulda, was durch die zentrale Lage Vorteile und Aufmerksamkeit brachte. Leider können am Standort nicht alle Initiativen Ihre Arbeit ausführen, da eine enge Wohnbebauung Angebote wie Trommelsession und Konzerte nur eingeschränkt durchführbar sind.

Mit dem Angebot der Stadt Fulda, den gewachsenen Initiativen in ihrer Gesamtheit am Standort Betriebsamt im „Kulturhof Fulda“ eine Perspektive zu geben, ist ein Ort für die Fortsetzung unseres vielfältigen Engagements in Sicht. Denn wir sind alle Ehrenamtliche und Engagierte, die im Sinne kultureller Vielfalt Freiräume brauchen. Unser kulturelles Engagement erwirtschaftet keinen materiellen Gewinn. Das Kapital, das die vielen anderen Gruppen und Initiativen hier miteinander verbindet, ist unser Idealismus, unsere Kreativität und unsere sich ergänzende Vielfalt. Unser Engagement schafft Lebensgefühl und dieses schafft eine Willkommens- und Begegnungskultur.

Meine Bitte geht an die 31 Millionen Menschen, von denen ich vorhin sprach. Ich wünsche mir, dass wir Ehrenamtlichen gemeinsam aus dem Wissen um unseren gesellschaftlichen Wert, konstruktiv lauter, mutiger und vielleicht manchmal auch ein bisschen frecher werden, der Politik und den Verwaltungen auf Augenhöhe begegnen. Trotz allem, ich kann nicht aus meiner positiven Haut und freue ich mich auf die Zukunft. Wir werden immer weiter im Kleinen zeigen, was alles möglich ist."(pm)+++


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