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Tagung der Zuse-Gesellschaft - Preisträger stellten sich vor
10.12.18 - Wie sehr Konrad Zuses grundlegendes Arbeiten in der Computertechnik und der Informatik bis heute fortwirken, wurde bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der Konrad-Zuse-Gesellschaft deutlich. Prof. Wolfgang Karl, Vorsitzender der Gesellschaft, stellte als neues Mitglied Prof. Casimir Katz vor, der durch den Zentralverband des deutschen Baugewerbes kürzlich mit der Konrad-Zuse-Medaille ausgezeichnet worden war.
Prof. Katz, der Mitglied der Zuse-Gesellschaft wurde, erhielt den Preis für seine Verdienste um die Implementierung der Finite-Elemente-Methode auf Arbeitsplatzrechnern im Bauingenieurwesen. Auch der Wissenschaftler und Geschäftsführer der SOFiSTiK AG, einem führenden Softwarehersteller Europas für Berechnung und Konstruktion von Bauprojekten weltweit, ist selbst gelernter Bauingenieur und hat mit seinen Softwareentwicklungen Bauingenieuren den Zugang zu diesen innovativen Technologien eröffnet. Heute werden fast die Hälfte aller Stadien oder filigranen Brückenbauwerke der Welt mit Software gerechnet, die auf den Forschungsergebnissen von Prof. Katz beruhen.
Gleich zum zweiten Mal hat Marcel Ulrich aus Saarbrücken den Sonderpreis der Zuse-Gesellschaft für seinen Wettbewerbsbeitrag im Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ für die innovativste Leistung im Bereich der Informatik erhalten. Der junge Informatik-Student hat eine Software entwickelt, mit der einfache Strich- oder Kinderzeichnungen in filigrane Kunstwerke nach dem Vorbild großer Meister wie Van Gogh, Monet oder Renoir umgewandelt werden können. Das selbstlernende Programm analysiert die Technik und Besonderheiten dieser Kunstwerke und arbeitet einfache Kinderzeichnungen zu komplexen Gemälden im Stil der alten Meister aus. Ulrich gab seinem Programm den Titel „Kunst für Jedermann – Neuronale Kunst“.
Ein Vorhaben, das die Konrad-Zuse-Gesellschaft für das kommende Jahr plant, ist eine vollständige Erfassung aller Kunstwerke des Computerpioniers und Malers. Sein vollständiges Werk wird auf über 1.400 Werke geschätzt. Davon sind 1.032 mittlerweile dokumentiert, darunter allein 560 Ölgemälde. Ziel ist es, eine virtuelle Ausstellung der Arbeiten Zuses zusammenzustellen. Neu ist auch eine DVD über das Wirken und Werk sowie die Geschichte von Konrad Zuse, die sein ältester Sohn, Prof. Horst Zuse, neu aufgelegt hat. Diese DVD läuft auf allen gängigen Plattformen und kann über www.zuse.de bezogen werden. (pm) +++