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Walter Kohl mit Humor und drei Gedanken für machtvolle Kommunikation
15.12.18 - Selbstironisch und mit viel Humor hat Walter Kohl am Donnerstagabend knapp 50 Unternehmern aus der Region beim Thema machtvolle Kommunikation begeistert. Eingeladen in den Saal der Landesmusikakademie in Schlitz hatte das Mittelstand-Netzwerk Osthessen des BVMW.
„Machtvolle Kommunikation hat für mich nichts mit eloquentem Reden zu tun“, stellte Kohl gleich zu Beginn des Gesprächs klar. „Wer machtvoll kommuniziert, der redet wirksam miteinander.“ Walter Kohl, Sohn des Altkanzlers Helmut Kohl, hat viel Erfahrung in der Wirtschaft. Kohl gründete bereits einige Firmen, gerade erst hat der 55-Jährige sein Unternehmen Kohl & Hwang „erfolgreich verkauft“, wie er sagt. Jetzt widmet er sich ganz dem Consulting und begleitet Unternehmer und Unternehmen.
Kohl präsentierte sich humorvoll und selbstironisch und diskutierte angeregt mit den circa 50 Unternehmerinnen und Unternehmern. Während es meist im regen Plauderton zuging, schaffte es Kohl, in den entscheidenden Momenten die ganze Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Zum Beispiel dann, als er die Chancen der afrikanischen Märkte erläuterte. Oder als er Einzelheiten aus seinem Betrieb verriet.
Laut Kohl gibt es drei Gedanken, die Kommunikation machtvoll werden lassen. Sie alle beziehen sich auf die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und wurden von ihm so zusammengefasst: „Jede Zeit hat ihre eigenen Antworten.“ Ein „Das haben wir immer schon so gemacht“ sei der sichere Weg, „dass ich das Unternehmen an die Wand fahre“. Veränderung sei eine Chance, egal ob es die Globalisierung oder die sogenannte Flüchtlingskrise sei, die — so kann man vermuten — Kohl viel lieber als „Flüchtlingschance“ bezeichnen würde. Ganz wichtig war dem Redner zu betonen, dass es einen großen Unterschied zwischen Autoritär und Autorität gebe. „Respektvoller Umgang ist der Schlüssel für machtvolle Kommunikation. Wer laut ist und keine Fragen zulässt, ist keine gute Führungskraft.“
Rüdiger Muth, Landesbeauftragter des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), freute sich über seinen „prominenten Gast“ und darüber, „den Jahresausklang unseres Netzwerks im schönen Saal der Landesmusikakademie feiern zu können“. Er und seine Kollegin Daniela Dingfelder kündigten bereits erste Veranstaltungen für 2019 an. Unter anderem wird es künftig einige Jung-Unternehmertage geben sowie eine BVMW-Frühschicht.
Ein Ensemble des Jugendsinfonieorchesters umrahmte den Vortrag Kohls mit zwei bezaubernden Stücken, darunter Johann Pachelbels „Canon“. Muth zeigte sich begeistert von dem Gespräch mit Kohl und sagte, er habe „einige Ideen und Denkansätze für künftige Veranstaltungen mitgenommen“. Bei einem festlichen Essen blieb den Unternehmern anschließend Zeit zum Netzwerken. (pm) +++