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FULDA Bunte Post statt blaue Briefe

Heinrich-von-Bibra-Schule setzt auf „Lob-Postkarten“ für engagierte Schüler

20.12.18 - Wenn Post von der Schule eintrudelt, dann steht meist nicht allzu viel Gutes drin. Nicht so bei der Heinrich-von-Bibra-Schule in Fulda. Hier lautet seit den Sommerferien das Motto „Bunte Post statt blaue Briefe“. Und alles dreht sich um ein Ziel: Motivation.

„Blaue Briefe“ dürften wohl jedem ein Begriff sein – sei es aus der eigenen Schulzeit oder dem Schulalltag des Nachwuchses. Sie flattern immer dann ins Haus, wenn die Schule wenig Erfreuliches zu berichten hat. Die Heinrich-von-Bibra-Schule in Fulda allerdings verschickt seit einigen Monaten auch ganz andere Nachrichten: bunte Postkarten, die die Eltern informieren, wenn ihr Sprössling etwas Besonderes geleistet hat. Initiiert hat diese Aktion Konrektorin Bianka Roth. Und die wichtigste Idee dahinter fasst sie in einem Satz zusammen: „Lob ist erfolgreicher als Tadel.“

Lena, Luise und Evelyn haben schon lobende Postkarten bekommen Fotos: Carina Jirsch

Konrektorin Bianka Roth hatte den guten Einfall

Wenn also Schülerinnen und Schüler zum Beispiel im Kiosk, im Schulgarten oder in der Mediathek mithelfen, kranke Klassenkameraden mit Arbeitsblättern versorgen oder natürlich einfach nur im Unterricht besonders gut mitarbeiten, dann werden die Eltern per Postkarte genau darüber informiert. Mindestens einmal im Monat verlässt diese „bunte Post“ die Heinrich-von-Bibra-Schule – die übrigens immer „Motiv“ der Karten ist, angepasst an die jeweilige Jahreszeit.

Dass die Schülerinnen und Schüler dabei motiviert werden, ist aber nur ein Aspekt. Mindestens ebenso wichtig ist es Bianka Roth, die Eltern überhaupt zu erreichen. „Häufig kommen Eltern gar nicht mehr in die Schule, auch wenn sie zu einem Gespräch gebeten werden“, berichtet sie. Ein Problem, mit dem Schulen auch in etlichen anderen Ländern konfrontiert seien. Ein Grund dafür sei, so Roth, dass Schule eben zu oft nur negativ erlebt werde. Eine englische Studie habe dies schon 2003 eindeutig nachgewiesen. Und auch, dass Eltern sich eine positivere Kommunikation mit der Schule wünschten, die nicht nur auf Defizite und Unzulänglichkeiten hinweise. Weil dies bislang aber die Regel sei, würden nicht wenige Eltern zu einer Art Vogel-Strauß-Taktik greifen: Schwierigkeiten würden einfach ignoriert – ebenso wie Post von der Schule.

„Bei unseren Postkarten müssen die Eltern nichts weiter tun – außer sich freuen“, erzählt die stellvertretende Schulleiterin. Das Prinzip werde in den USA und in Großbritannien schon seit Längerem mit großem Erfolg angewendet. In beiden Ländern gebe es mittlerweile sogar einen regelrechten Markt mit Online-Shops, die sich darauf spezialisiert hätten, die bunten Karten zu drucken und zu vertreiben. An den Kühlschrank oder eine Pinnwand geheftet, könne eine solche Karte zudem noch monatelang „wirken“. Das stärke nicht nur die Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern, sondern auch die der Kinder zu den Lehrern und die der Eltern zur Schule.

Auch Evelyns Mutter ist begeistert

Letzterer dient auch ein anderes, noch relativ neues Angebot der Heinrich-von-Bibra-Schule: Auf Wunsch können die Eltern per E-Mail einen Newsletter beziehen. Auch hier geht es Bianka Roth darum, sie direkt zu erreichen. „Die ‚Ranzenpost‘ funktioniert leider nicht immer“, erzählt sie. Denn bisweilen seien es sogar die Kinder selbst, die versuchten, Kontakte zu verhindern – und die dazu sogar Informationen „filtern“ würden, Einladungen  zum Beispiel, weil viele ihre Eltern am liebsten gar nicht in der Schule sehen würden.(pm)+++


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