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Haus auf der Grenze - Foto: B. Konrad

GEISA/FULDA Vorstand optimistisch

Kraftakt soll gelingen: Stiftungsrat Point Alpha verabschiedet Wirtschaftspläne

21.12.18 - Einstimmig genehmigte der Stiftungsrat der Point Alpha Stiftung den Nachtrag zum Wirtschaftsplan 2018 sowie den Wirtschaftsplan 2019 bei seiner Sitzung in Fulda. Der Vorstand berichtete über die aktuelle Situation und notwendige Maßnahmen. In den kommenden beiden Jahren sind Investitionen von mehr als 300.000 Euro geplant.

Zentral sei zudem, die Belastung der Mitarbeiter zu reduzieren. „Mit großer Motivation und enormem Einsatz haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den letzen Monaten Altlasten bewältigt und gleichzeitig neue Projekte auf den Weg gebracht“, blickt Vorstandsmitglied Dr. Eberhard Fennel lobend und dankend auf das Engagement.

Vorstandsmitglied Berthold Jost erläuterte die Fördermaßnahmen des Bundes für die Jahre 2019/2020. Geplant sind demnach unter anderem Verbesserungen im US-Camp einschließlich der Erhaltungs- und Sanierungsarbeiten an den Gebäuden. Insgesamt stünden in diesem Förderprogramm 165.000 Euro zur Verfügung, mit denen auch der Kraftakt gelingen solle, den Modernisierungsstau im Bereich der Kommunikationstechnik in den Museumseinrichtungen und der Verwaltung abzubauen. Während die Bundesmittel 2019 bereits bewilligt seien, habe man nun auch Anträge auf Komplementärmittel an die Länder Hessen und Thüringen gestellt. Wertvoll sei bei diesem Gesamtprojekt die Unterstützung durch den Landkreis Fulda, der im Rahmen des Programms „Digitale Dorflinde“ die Stiftung bei der Einrichtung von W-LAN auf hessischer Seite fördere.

Darüber hinaus informierte der Vorstand über das Vorhaben, innerhalb des Flurbereinigungsverfahrens den Wiesenfelder Turm mit einer öffentlichen Zuwegung auszustatten und dabei eine Einmessung des Hauses auf der Grenze vornehmen zu lassen. Endlich sei auch in Gesprächen mit Hessenmobil erreicht worden, dass die Zufahrten zum US-Camp und dem Haus auf der Grenze eine neue Beschilderung erhalten. Der Dank des Vorstandes gilt auch dem Förderverein Point Alpha e.V., der die Erneuerung der Ausstellungstafeln auf dem Außengelände finanziert.

Dr. Eberhard Fennel erläuterte dem Stiftungsrat, 2018 sei ein Nachtrag zum Wirtschaftsplan erforderlich geworden, da sich sowohl Mindereinnahmen als auch Mehrausgaben in erheblichem Umfang ergeben hätten. Als nachhaltiges Problem benannte er den weiteren Rückgang von Kapitalerträgen aus dem Stiftungsvermögen wegen des anhaltenden niedrigen Zinsniveaus. „Seit der Gründung der Stiftung haben sich diese Erträge so gut wie halbiert“, sagte Fennel. Einnahmeausfälle gebe es auch bei den Eintrittsgeldern der Gedenkstätte. Entgegen der von der ehemaligen Direktorin angekündigten Steigerung von 20 Prozent bei den Besuchern, verbunden mit einem entsprechend überhöhten Einnahmeansatz, sei nun eine Korrektur nach unten nötig.

Auch der Wirtschaftsplan 2019 sei von einigen Unsicherheiten geprägt. Voraussichtlich müsse der Vorstand daher bereits zur Frühjahrssitzung des Stiftungsrates einen Nachtrag vorlegen. Offen sei, welche finanziellen Auswirkungen die künftige Finanzierungsstruktur der gemeinnützigen Point Alpha Akademie GmbH auf die Stiftung haben werde. Bis zum Jahresende müssten die Weichenstellungen hinsichtlich der finanziellen Schieflage erfolgt sein, die durch Ausfälle bei der Verpachtung der Tagungsstätte sowie einen nicht eingeplanten erheblichen Aufwand einer Bildungsmaßnahme entstanden sei. Eberhard Fennel dankte dem Geisaer Bürgermeister Martin Henkel, der in schwieriger Situation die Geschäftsführung der Akademie übernommen habe. Sein Dank ging auch an den Stadtrat von Geisa für die konstruktiven Übereinkünfte zur Zukunftssicherung der Akademie.

Unverzichtbar sei es, so der Vorstand, kurzfristig weitere erhebliche Investitionen zu tätigen. Dabei gehe es insbesondere um eine historisch korrekte Rekonstruktion der Grenzanlagen, bei der Zeitzeugen eingebunden werden sollen, sowie um die Erarbeitung einer Lern-App für Schülergruppen. Zur Finanzierung dieser Projekte, die mit 135.000 Euro veranschlagt seien, gebe es eine Förderzusage des Bundes in Höhe von 90 Prozent sowie einen voraussichtlichen Zuschuss aus dem Bereich der Sparkassen. Der Wirtschaftsplan werde hierdurch nicht belastet.

Die Entwicklung der Rücklagenentnahme ist laut Jost und Fennel noch kein Grund zu akuter Besorgnis hinsichtlich der Situation der Stiftung. Ziel des Vorstandes und Stiftungsrates müsse es jedoch sein, in den kommenden Jahren die Unterdeckung in den Wirtschaftsplänen kontinuierlich zu reduzieren. Notwendige Schritte seien die Verbesserung der Einnahmen bei den Eintrittsgeldern sowie eine konsequente Deckelung und Reduzierung der Aufwendungen des Akademiebetriebs. Zusätzliche Finanzierungen seien allerdings künftig für wissenschaftliche Publikationen einschließlich der Aufbereitung von Zeitzeugengesprächen erforderlich. Zudem sei es notwendig, trotz der angespannten Finanzlage der Stiftung, Verbesserungen bei der Vergütung der Beschäftigten vorzunehmen, da dort Nachholbedarf bestehe.

Ziel des Vorstandes sei es, bis zur Neubesetzung der Direktorenstelle den Investitions-, Entwicklungs- und Modernisierungsstau – einschließlich der Finanzierungsprobleme der Akademie – weitgehend im Griff zu haben. Wichtige Unterstützung leiste dabei auch der frühere Direktor Volker Bausch. Die Point Alpha Stiftung mit der Point Alpha Akademie GmbH und die Gedenkstätten seien wieder auf einem guten Weg erklärten Jost und Fennel und ergänzten: „Wir schauen zuversichtlich nach vorne.“ (pm) +++


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