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EDEKA in Uttrichshausen - Foto: Marius Auth

KALBACH "Keine wirtschaftlichen Gründe"

"Schwerste Situation in meinem Berufsleben": Statement von EDEKA-Betreiber

07.01.19 - Der EDEKA-Supermarkt in Uttrichshausen ist beliebt: Nicht nur aus dem Kalbacher Ortsteil selbst, sondern auch aus Heubach, Motten und Oberkalbach kommen die Kunden. Wenn bis zum 31. Juli kein Nachfolger gefunden wird, will Betreiber Gerd Heil den Familienbetrieb allerdings schließen. Jetzt äußert sich der Betreiber zu den Gründen.

Lesen Sie nachfolgend eine Pressemitteilung des EDEKA-Betreibers Gerd Heil:

"Seit 110 Jahren hat die Familie Heil sich der Aufgabe gestellt, die Bevölkerung von Uttrichshausen und der umliegenden Orte mit Waren des täglichen Lebens zu versorgen. War es am Anfang ein Schuh- und Holzhandel, so erweiterte der Firmengründer Ludwig Heil die Geschäftsaktivitäten mit dem Lebensmittelhandel, die Grundlage für das bis heute betriebene Geschäft mit Lebensmitteln.

„Meine Partnerin und ich sind uns bewusst, dass wir in Uttrichshausen einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung und damit zur Infrastruktur des Ortes und der Region leisten“ so Gerd Heil, der Inhaber des Unternehmens. „Dennoch habe ich mich entschieden, beruflich nochmals einen anderen Weg zu gehen“. Dabei wirkt Gerd Heil einerseits nachdenklich, andererseits ist er nach eigenen Aussagen davon überzeugt, dass es der richtige Weg für ihn und seine Familie ist.

Warum er der Überzeugung ist, dass es die richtige Entscheidung ist, schildert er so: „In meinem Alter von 52 Jahren ist es nicht selbstverständlich, die Chance auf eine Führungsposition zu haben“. Die persönliche Belastung im Unternehmen sei in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen und eine Unternehmensnachfolge aus der eigenen Familie nicht gesichert. Er sieht in seiner Entscheidung die Möglichkeit nach 25 Jahren als Unternehmer auch etwas mehr Zeit in die Familie und in andere Aktivitäten investieren zu können, die immer vernachlässigt werden mussten.

Er bedauert, dass er zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Nachfolger präsentieren kann. „Für mich kam die Chance überraschend und ich wollte zugreifen. Das habe ich getan und danach auch sofort Aktivitäten gestartet, den Lebensmittelmarkt in neue und bewährte Hände zu geben“, so Gerd Heil wörtlich. Da ein Übergang ohne zeitliche Lücke nicht garantiert sei, habe er schweren Herzens allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kündigen müssen. „Dieser Moment war für mich die schwerste Situation in meinem Berufsleben“, sagt Gerd Heil, der alle Mitarbeiter vor einigen Tagen persönlich informiert und die Entscheidung erläutert hat. „Natürlich war darüber niemand erfreut – und dafür habe ich auch Verständnis“, so Heil, der hofft, dass alle Mitarbeiter weiterhin für ihn tätig sind und von einem möglichen Nachfolger übernommen werden.

„Wirtschaftliche Gründe sind es keinesfalls“, betont der Inhaber. Im Gegenteil, die Umsätze hätten durch veränderte Öffnungszeiten deutlich gesteigert werden können. Die Betriebsgröße von 420 qm Verkaufsfläche mit einer eigenen Fleischabteilung würde eine auch auf Sicht gesehen gute Existenzgrundlage bieten. Wichtig dabei sei allerdings, dass die Kundentreue erhalten bliebe. Davon ist Gerd Heil überzeugt, denn der Einzugsbereich der Kundschaft umfasse alle umliegenden Orte und darüber hinaus und sei nicht auf Uttrichshausen beschränkt. Die Konkurrenz größerer Märkte hätten er und seine Mitarbeiter in der Vergangenheit nicht gefürchtet, sondern als Anreiz gesehen. Mit entsprechendem Service, Kundenfreundlichkeit und einem Vollsortiment hätten die Wünsche der Bevölkerung in der Regel erfüllt werden können. Außerdem sei nicht jeder bereit und in der Lage, mit dem Auto zum Einkaufen zu fahren." (pm) +++


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