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Rückblick und Ausblick, Ende und Beginn - Europawahl vor der Tür
22.01.19 - Der Vogelsberger CDU-Kreisparteitag wählte am Samstag die Delegierten für den Landesparteitag der CDU Hessen zur Europawahl, der am 16. Februar 2019 in Alsfeld sattfindet. Die Vorschlagsliste wurde von den anwesenden 61 Delegierten, bei einer Gegenstimme, geheim gewählt. Auf den ersten Plätzen stehen: Dr. Jens Mischak, Stephan Paule, Laura Refflinghaus, Michael Ruhl, Prof. Dr. Hubertus Brunn, Iris Schmidt, Kurt Wiegel, Hans-Jürgen Schäfer, Ulrich Künz, Jennifer Gießler. Und die CDU-Vogelsbergkreis hat Dr. Birgit Richtberg (Romrod) für die Landesliste zur Europawahl normiert. Welchen Listenplatz die Romröder Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg auf dem Parteitag, der am 16., Februar 2019 in der Stadthalle in Alsfeld stattfindet, entscheidet sich in knapp vier Wochen. Aber: von einem Einzug in das Europaparlament kann nicht ausgegangen werden. Am Rande war zu hören: eigentlich gibt es nur zwei sichere Listenplätze.
CDU-Vorsitzender Dr. Jens Mischak: „Wir müssen reden“
Als ein bewegtes und bewegendes Jahr kennzeichnete Dr. Jens Mischak, Vorsitzender der Vogelberger Christdemokraten, 2018. Damit bezog er sich auf die Landtagswahl am 28. Oktober, die letztlich „noch einmal gut gegangen ist“, auch wenn sie, wie Mischak wörtlich zu dem Ergebnis von 27 Prozent sagte, „hinter den Erwägungen geblieben sei“. Denn: deutlich über 30 Prozent waren anvisiert. Aber: Die Regierungskoalition von CDU und GRÜNEN konnte fortgesetzt werden. Mit dem Wahlergebnis der Landtagswahl im Vogelsbergkreis lag man mit 28 Prozent um ein Prozent besser. Trotzdem stellte sich für Mischak dabei keine Zufriedenheit fest. Denn: der hohe Anteil der Stimmen für die AfD, sowohl auf der Landesebene als auch im Vogelsbergkreis, sei bedenklich. Bedenklich auch deshalb, weil diese Partei auf die politischen Fragen keinerlei Antworten haben - und trotzdem gewählt werden, sagte Mischak. Und bezog dabei ausdrücklich auch auf den Vogelsbergkreis ein.
Neuausrichtung CDU – Vertrauen gewinnen
Die Neuausrichtung der CDU hat in den letzten Wochen des Jahres 2018 begonnen. Die neue Vorsitzende Anne Kramp-Karrenbauer, die auf dem Parteitag in Hamburg gewählt wurde, hat das „Ohr an der Basis“. Auch wenn die Kreis-CDU den Kandidaten Friedrich Merz mit überwiegender Mehrheit gerne an der Spitze der CDU gesehen hätten, so MIschak. Er forderte dazu auf das Ergebnis zu respektieren; das ist Demokratie. Und AKK macht sich auf den Weg der Neuausrichtung, um die unterschiedlichen Ansichten in der CDU zusammenzuführen, sagte MIschak. Bereits am Freitag sei sie in Fulda bei der CDU, die sich – und das sie ja kein Geheimnis – sehr für den Kandidaten Friedrich ausgesprochen hatte. Vorsitzender Dr. Mischak das zeigt, „sie handelt genau im Sinne der Zusammenführung bei der Neuausrichtung“. Den Kurs der CDU bestimmen nicht die Diskussionen darüber, sondern die Realität, Sorgen und Herausforderungen der Menschen. Und die lauten nicht Mitte, links oder rechts, sondern Breitbandversorgung, ärztlicher Versorgung, Fachkräftesicherung, Wassergewinnung, Zukunft der Landwirtschaft. Straßenausbaubeiträge, Erhalt von Infrastruktur, bezahlbarem Wohnraum.
Das Jahr 2019 muss, so Dr. Mischak weiter, dazu genutzt, das Ergebnis der Landtagswahl grundlegend zu analysieren und umsetzbare Antworten auf die Fragen der Menschen aus der Region finden. „Man muss reden – nicht nur im Vogelsbergkreis, sondern auch auf Landesebene. 2019 müsse auch dazu genutzt werden sich bereits auf die Kommunalwahl 2021 einzustellen. „Wir wollen weiterhin stärkste politische Kraft im Vogelsbergkreis bleiben“, so Dr. Mischak. Er wies darauf hin, dass in diesem Jahr Alsfeld, Grebenau, Grebenain und Antrifttal Bürgermeisterwahlen anstünden.
Europawahl ganz wichtig: Stabilität in Europa halten
In seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Europa Union erinnerte Stephan Paule auch an das Europa der offenen Grenzen, die für uns zur Selbstverständlichkeit geworden sind. Offene Grenzen und Sicherheit gehören zusammen. Ebenso der freie Handel von Waren und Dienstleistungen der mit dem Brexit einhergeht. Paule: wir müssen an einer guten Lösung des Brexit interessiert sein – auch im Vogelsbergkreis. Dazu kommen „Nationalistische Tendenzen und Korruption“ in einigen Staaten, die die Europa-Idee und Wertegemeinschaft diskreditieren. Von daher stehe das neue Europaparlament vor großen Herausforderungen, erklärte Paule und rief zu einer aktiven Beteiligung an der Europawahl auf.
Straßenausbaubeiträge
Stephan Paule ging auch auf das Thema Straßenausbaubeiträge ein. „Paule wörtlich: In Hessen ist es mittlerweile zu einem „Rückzugsgefecht“ geworden. Die Bundesländer um Hessen herum, habe dies durch politische Entscheidungen gelöst; Straßenbeiträge wurden abgeschafft! In Hessen dagegen, so Paule, habe man die Lösung der Probleme an die Kommunen zurückgegeben“., kritisierte Paule. - Das heißt: in jeder Gemeinde muss diese Thematik geführt werden. Aber: nicht jede Gemeinde sei finanziell „auf Rosen „ gebettet“. Mittlerweile sei ein „Flutwelle“ in Sachen Straßenausbaubeiträge entstanden. Paule signalisierte Verständnis und Solidarität mit denjenigen, die sich in diesem Bereich engagieren. Dass alles beim alten bleiben kann, dass glaube ich nicht. Und als CDU-Kreistagsfraktion werden wir beratend die Parlamente der Städte und Gemeinden unterstützen, die sich diesem Thema stellen und nach Lösungen suchen.
Michael Ruhl: „Spannende Wochen nach der Landtagswahl“
Seinen ersten Bericht als neuer Landtagsabgeordneter gab Michael Ruhl auf dem Kreisparteitag. "Die Koalition steht – sie steht fest". Aber Ruhl war bereits als neugewählter Landtagsabgeordneter in die Koalitionsverhandlungen eingebunden worden, wie er erwähnte. Ruhl: „Es waren spannende Wochen“. Und dann erläuterte Ruhl einige Punkte aus dem Koalitionsvertrag und konnte bereits über wie er sagte „spannende Wochen in Wiesbaden“ bei den Koalitionsverhandlungen berichten ´. Die Koalition steht – auch mit nur einer Stimme Mehrheit. Die Wahl des alten und neuen Ministerpräsidenten Volker Bouffier habe dies gezeigt. Ruhl lobte seien Vorgänger Kurt Wiegel, der „große Spuren“ in Wiesbaden hinterlassen habe. MdL Ruhl ging dann auf einige Punkte des Koalitionsvertrages ein und stellte die Kompromissbereitschaft beider Parteien dabei in den Blickpunkt. Koalitionen bedeuten immer Kompromissbereitschaft.
Ehrung für Kurt Wiegel
Kurt Wiegel gehörte 15 Jahre dem Hesssichen Landtag an, Kurt Wiegel hat immer sein Direktmandat gewonnen. Kurt Wiegel war die „Stimme für den ländlichen Raum und die Landwirtschaft“, erklärte Vorsitzender Dr. Jens Mischak. Auf dem CDU-Parteitag wurde Wiegel noch einmal dafür gelobt und geehrt. Mit einem Rückblick in Bildern auf einer Leinwand und der Überreichung einer überdimensionalen Foto-Collage. Kurt Wiegel bleibt der Kreis CDU erhalten; als Kreistagsabgeordneter und als Mitglied des CDU-Landesvorstandes und der CDU-Senioren. Und nicht zuletzt hat Kurt Wiegel auch noch das Amt des Ortsvorstehers von Rimlos inne, erinnerte Dr. Jens Mischak gleich zweimal.
Kurt Wiegel selbst bedankte sich bei der CDU für die Unterstützung und Zusammenarbeit auf dem gemeinsamen politischen Weg und gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass mit der Erringung des Direktmandats bei der Landtagswahl durch seinen Nachfolger Michael Ruhl (Herbstein) man seit 20 Jahren politisch erfolgreich sei. – Bei stehenden Applaus wurde Kurt Wiegel als „ehemaliger Landtagsabgeordneter“ verabschiedet. +++