"Sinnvolles Angebot": Stadt beschäftigt mit David Ott 1. Streetworker für junge Leute

Neue Wege wollen die Kommunalpolitiker der Stadt Schlitz gehen und haben Anfang Januar 2009 den ersten eigenen "Streetworker" für die Hilfe und Beratung von jungen Leuten abseits der traditionellen "kommunalen Jugendpflege" eingestellt.

Wie ein Sprecher der Stadtverwaltung berichtete, habe auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung - mit Wirkung vom 5. Januar diesen Jahres - David Ott als Streetworker seine Arbeit aufgenommen. David Ott sei nicht der „klassische“ Sozialpädagoge im Rahmen der Jugendarbeit, sondern er arbeite aus der Praxis heraus. Dies sei den Verantwortlichen der Stadt Schlitz als der "sinnvollere und auch der erfolgreichere Weg" erschienen, mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen bzw. auf dieser Schiene zu arbeiten. Der Streetworker werde Angebote für solche Jugendlichen erarbeiten, die sich von den bestehenden Angeboten des Jugendhauses nicht angesprochen fühlten.

David wolle Jugendlichen, die sich in Notsituationen befänden, konkrete Hilfe anbieten. Dazu gehörten beispielsweise auch Hilfe bei Ämtern und Behörden, Hilfe bei der Suche nach einer Ausbildung oder beim Verfassen von Bewerbungsschreiben. In seinen Aufgabenbereich falle auch das Knüpfen notwendiger Kontakte zu den Behörden und Schulen, um so eine bessere Verbindung zwischen den Jugendlichen und der Jugendbeauftragten der Stadt Schlitz, Britta Ellen Wingenfeld, aufzubauen. Bei Bedarf werde David die Jugendbeauftragte im Rahmen ihrer Arbeit unterstützen, etwa bei den Ferienspielen.

Zu David Ott berichtete der Sprecher, er sei in den USA geboren, lebe seit 1981 in Deutschland und seit 2001 in Schlitz. David habe seit mehr als 20 Jahren in Projekten für Jugendliche mitgearbeitet, darunter in der Jugendbildungsstätte Wasserkuppe, Deutsche Jugend in Europa, European Outdoor Recreation Program, Boy Scouts of America, verschiedenen Schulen und Kindergärten in Hessen. Seit drei Jahren konzentriere sich David Ott auf Menschen, deren zentraler Sozialisationsort der Lebensraum „Straße“ sei und die von sozialer Benachteiligung, Diskriminierung, Kriminalisierung und ähnlichem betroffen seien. Er wolle diesen Menschen ein Freund und ein positiver Ansprechpartner sein, der ihnen helfe, ihren Lebensweg besser zu meistern.

Der neue Schlitzer Streetworker David könne u a. in seinem Büro in der Stadtveraltung, zweiter Stock, erreicht werden, aber auch über sein Handy 0151/16885275 oder per Email: david-streetworker-schlitz@gmx.de

Hintergrund zu Aufgabenfeld und Bedingungen von "Streetwork":

Streetwork ist ein an der Lebenswelt der Jugendlichen orientiertes Kontakt- und Unterstützungsangebot. Streetwork ist zuständig für die Jugendlichen, welche durch den Raster anderer Jugendhilfemaßnahmen durchfallen, da sie nicht oder schwer greifbar sind. Streetwork erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit den Jugendlichen, ihren Lebenswelten und -umständen. Das Konzept richtet sich nach dem Bedarf der Kids. Um (jungen) Menschen Unterstützung anbieten zu können, begeben sich Streetworker in das unmittelbare Lebensumfeld ihrer Zielgruppe Dabei nutzen sie vorhandene institutionelle Ressourcen, um ihren Adressaten ein möglichst umfangreiches Hilfsangebot machen zu können.

Grundlegend für Streetwork sind folgende Regeln: Streetwork sucht Dich dort auf, wo Du Deinen Alltag verbringst und bietet sich Dir als Ansprechpartner an Streetwork steht grundsätzlich auf Deiner Seite Streetwork akzeptiert Dich sowie Du bist (mit all Deinen Stärken und Schwächen) und setzt sich (für Dich und mit Dir) für eine bessere Lebensperspektive für Dich ein Streetwork vermittelt Dir Hilfen, bzw. verhilft Dir zu Deinen Rechtsansprüchen. Streetwork ist Dein Sprachrohr und Deine Interessenvertretung gegenüber der Stadtpolitik vor Ort Streetwork behandelt Deine Informationen vertraulich und anonym. ++