FWG besucht Buchcafé: "Differenzierte Betrachtung bringt uns weiter"

29.01.19 - Die Bad Hersfelder FWG-Fraktion hat jetzt dem Buchcafé, dem soziokulturellen Zentrum der Festspielstadt, einen Besuch abgestattet: „Nach dem Ergebnis der Haushaltsberatung im Dezember, hat unsere Fraktion nun das persönliche Gespräch mit dem Vorstand des Buchcafés gesucht und konnte sich von den tollen Projekten in den Bereichen gesellschaftliche Ganzjahreskultur, Soziokultur sowie der Kooperation mit der Stadt Bad Hersfeld überzeugen. Auch der derzeit kontrovers diskutierte Aufruf der Friedensinitiative gegen die Präsenz der Bundeswehr auf dem Hessentag in Bad Hersfeld, welche in das Buchcafé eingeladen hatte, wurde thematisiert“, sagt der Fraktionsvorsitzende, Jürgen Richter.

Der Verein für Kultur und Kommunikation fungiere seit 1979 als Träger und hätte so die Marke „Buchcafé“ als wichtigen überregionalen Kultur- und Bildungsstandort fast ausschließlich ehrenamtlich etablieren können. In über 80 Veranstaltungen im Jahr hätte sich das Buchcafé als herausragende Marke in Bad Hersfeld bewiesen. Dabei seien über 10.000 Besucher gezählt worden, wovon ein erheblicher Teil Kurgäste seien. Dem wöchentlichen soziokulturellen Angebot, wie Nachhilfe für Migranten, ein Ort der Begegnung für Gruppen, Initiativen und Vereine sowie die Kooperation mit der Stadt Bad Hersfeld im Bereich der „Kleinen Festspiele“ und als Probenort für Schulen, unterstreiche dies eindrücklich.

„Die Förderung von 60.000 Euro für das Jahr 2019 ist ausdrücklich keine Vereinsförderung, sondern eine reine Kultur- und Projektförderung und wird auch als diese im Haushalt ausgewiesen. Mit der Vereinsförderung im klassischen Sinn, die sich vom Grunde her lediglich an den Mitgliederzahlen und der Altersstruktur orientiert, ist sie keineswegs vergleichbar. Die Jahresbilanz des Buchcafés weist diese Förderung unmissverständlich aus und es werden die Vereinsmittel strikt von den Fördermitteln getrennt betrachtet. Auch das Land Hessen und der Landkreis Hersfeld-Rotenburg belegen mit ihren Förderzusagen die Wichtigkeit der kulturellen Arbeit in allen Bereichen“, betont der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Michael Barth.

 „Unsere Fraktion hat sich ausdrücklich für die Beteiligung der Bundeswehr am Hessentag 2019 ausgesprochen. Die Einladung der Friedensinitiative ins Buchcafé, zur Vorbereitung einer Demonstration gegen die Bundeswehr während des Hessentages, hat auch uns stark verwundert. Daher war es für uns ein wichtiges Anliegen, die Sichtweise des Vorstandes zu diesem Thema zu erfahren“, heißt es seitens der Fraktion.

Es sei klar geworden, dass sich die Friedensinitiative seit Jahren in den Räumlichkeiten des Buchcafés treffe, was aber nicht bedeute, dass man quasi automatisch mit sämtlichen Positionen der Gruppe übereinstimme. Dies gelte im Übrigen für alle Gruppen, die die Räumlichkeiten nutzen, so sie denn mit den Grundsätzen des Vereins vereinbar seien. In diesem Fall hätte man sich allerdings eine öffentliche Veranstaltung zum Thema „Bundeswehr auf dem Hessentag“ gewünscht, um eine Debatte der verschiedenen Positionen zu ermöglichen. „Wir konnten uns darauf verständigen, dass sich das Buchcafé diesbezüglich noch öffentlich positionieren wird, um Missverständnissen zu begegnen“, so die Freien Wähler abschließend. (pm) +++