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Wever-Areal soll Schmuckstück werden – Kleiderwerke müssen umziehen
31.01.19 - Geht es nach der Bad Hersfelder Stadtplanung, soll sich das Wever-Areal, das nicht gerade zu den schönsten Bereichen der Festspielstadt zählt, in ein Vorzeigequartier verwandeln. Allerdings ist die Entwicklung des Geländes „zwingend“ mit der Verlagerung der Hersfelder Kleiderwerke verbunden, wie Bauamtschef Johannes van Horrick den Mitgliedern des Ausschusses für Stadtplanung und Umwelt erläutert.
Das Projekt in der östlichen Kernstadt – seit 2016 nimmt die Lullusstadt am Bund-Länder-Programm „Stadtumbau in Hessen“ teil – könne nur gelingen, „wenn ein neuer Standort für die Kleiderwerke gefunden ist“. Wunschvorstellung des Geschäftsführers Egon Schnetgöke sei ein Umzug in eine ehemalige Gewerbehalle auf dem einstigen Hoechst-Territorium an der Berliner Straße.
„Da für dieses Grundstück mehrere Investoren Interesse zeigen, muss sehr kurzfristig die Chance ergriffen werden, die Halle als Auslagerungsobjekt zu sichern“, sagt van Horrick. Strategie soll sein, dass die Hessische Landgesellschaft (HLG) den Standort am Hoechster Kreisel für eine Summe von 5,2 Millionen Euro „im Rahmen der Bodenbevorratung“ erwirbt und diesen wiederum mit den Hersfelder Kleiderwerken gegen deren Betriebsgrundstück an der Wilhelm-Wever-Straße tauscht.
Einmütig steht der Ausschuss für Stadtplanung und Umwelt hinter dem millionenschweren „Tauschgeschäft“. Das letzte Wort hat freilich die Bad Hersfelder Stadtverordnetensammlung am Donnerstagabend, 7. Februar.
Hintergrund: Nach Betriebsverlagerung, Rückbau und Erschließung soll sich in der östlichen Kernstadt ein kleinteilig gemischt genutztes Quartier formieren. Bezahlbarer Wohnraum soll ebenso geschaffen werden wie Sozial- und Kulturangebote und die Ansiedlung von Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben. (sh) +++