Archiv
Kriselnder HSV muss Bock umstoßen - Rotenburg will Primus ärgern
14.02.19 - Die Handball-Landesliga steht vor dem 18. Spieltag: Das Spitzenspiel steigt in Wanfried, wo der TV Hersfeld als Vierter auf den Fünften VfL Wanfried trifft. Der kriselnde Hünfelder SV muss gegen die HSG Wesertal den Schalter umlegen, währen die TG Rotenburg die sehr hohe Hürde TSV Vellmar nehmen muss.
VfL Wanfried - TV Hersfeld (Samstag, 18 Uhr)
Seit sechs Spielen ist der VfL Wanfried ungeschlagen. Eine schwere Aufgabe für den TVH, der jedoch seinerseits auf dem vierten Platz steht und das Spiel gegen den VfL zu einem Spitzenspiel werden lassen will. "Das wird ein ganz hartes Ding, Wanfried wird sich für das Hinspiel revanchieren wollen", erwartet TVH-Trainer Matthias Deppe einen gerade vor heimischem Publikum motivierten Gegner nach 26:28-Niederlage in der Hinrunde.
Deppe selber wird die Vorbereitung auf das Spiel nicht leiten, ebenso wird er am Samstag nicht an der Seitenlinie stehen und diese Aufgabe an Christian Weiß abgeben. Was Deppe von den Wanfriedern jedoch weiß, ist, dass sie die Abgänge während der Saison von Jochen Stradal und Sebastian Krause gut verkraftet haben. Nach einem durchwachsenen Saisonstart hat sich der VfL langsam aber sicher wieder in die obere Tabellenregion vorgearbeitet.
MSG Körle/Guxhagen - HSG Werra WHO 09 (Samstag, 18 Uhr)
Die Vorzeichen stehen nicht gut, denn die Spielgemeinschaft aus Widdershausen, Heringen und Obersuhl muss mit einer Rumpftruppe die Reise zur MSG Körle/Guxhagen antreten. "Wir müssen sehen, dass wir da einigermaßen über die Runden kommen. Aber wir versuchen natürlich, die Überraschung zu schaffen", schenkt WHO-Trainer Jörg Fischer die Partie nicht gleich her. Die MSG verlor aus den letzten fünf Begegnungen lediglich die Spiele gegen die Spitzenteams aus Vellmar und Fuldatal/Wolfsanger.
Nichtsdestotrotz will man bei der WHO nicht schwarzmalen, sondern fährt frohen Mutes zum Auswärtsspiel. "Vielleicht ist es auch gut, dass sich die Jungs zu hundertprozent reinhängen und sich nur auf sich fokussieren", erhofft sich Fischer trotz der vielen Ausfälle einen positiven Effekt. Der wird auch gebraucht, denn für Werra zählt jeder Punkt, um noch die Hoffnung auf den Ligaverbleib am Leben zu halten.
Hünfelder SV - HSG Wesertal (Sonntag, 16:30 Uhr)
Nach vier Niederlagen in Folge ist die Abstiegszone nur noch vier Punkte entfernt und der HSV steht unter Zugzwang. "Diesen Druck haben wir uns selbst auferlegt", sagt Trainer Jonggi Pasaribu vor dem Duell mit dem Aufsteiger, der mit zehn Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz liegt, zuletzt aber ein achtbares Unentschieden in Wanfried erzielte. "Sie spielen ihren Stiefel konsequent herunter, gegen Wesertal zu spielen ist immer schwierig", geht Pasaribu die Aufgabe mit Respekt an.
Dennoch soll der Negativlauf des Oberliga-Absteigers beendet werden und die Wende zum Guten gelingen. "Dafür brauchen wir in erster Linie eine höhere Konstanz in unserem Spiel", weiß der HSV-Trainer. Bei den jüngsten Pleiten gegen Wanfried und Vellmar hätten jeweils längere Schwächephasen die Niederlagen herbeigeführt. Beim Spitzenreiter Vellmar dauerte diese gar die komplette erste Halbzeit (5:19), gegen Wanfried rund 20 Minuten.
"Und dann reicht es in dieser Liga einfach nicht für einen Sieg", resümiert Pasaribu. Gegen Wesertal soll mit höherer Konstanz und Effizienz der erste Erfolg seit Anfang Dezember gelingen. Während Alexander Unglaube nach seiner Daumenverletzung zurückkehren könnte, stünde hinter dem Einsatz von Kevin Houston ein Fragezeichen. Die Saison gelaufen ist hingegen für Mergim Hyseni, der sich letzte Woche im Training eine schwere Knieverletzung zugezogen hatte.
HSG Großenlüder/Hainzell - TSG Dittershausen (Sonntag, 17 Uhr)
Die HSG Großenlüder/Hainzell geht es als Tabellendritter in das Spiel gegen den Drittletzten TSG Dittershausen. Die Tabellenkonstellation zeigt deutlich, dass die HSG als Favorit in das Spiel geht, doch das Hinspiel ist für Trainer Joachim Bug Warnung genug: "Im Hinspiel haben wir auch einen Punkt verloren. Das gilt es jetzt natürlich, wiedergutzumachen."
Um keine Überraschung zu erleben, liegt der Fokus klar darauf, in der Defensive gut zu stehen und vorne eine gute Effektivität an den Tag zu legen. Diese wird nötig sein, denn Respekt hat Joachim Bug vor der Deckung der TSG: "Sie spielen eine gute Deckung, eine der stärksten der Liga. Dahinter haben sie einen guten Torwart."
Personell wird Bug wohl auf den kompletten Kader zurückgreifen können. Einzig hinter Dominik Malolepszy steht ein dickes Fragezeichen, denn der Linksaußen zog sich im Auswärtsspiel bei der HSG Werra WHO 09 eine Zerrung zu. "Wir müssen gucken, ob es bis Sonntag geht", so Bug, der einen Einsatz jedoch ausschließt, sollte Malolepszy nicht bei 100 Prozent sein.
TSV Vellmar - TG Rotenburg (Sonntag, 18 Uhr)
Mit drei Punkten aus zwei Spielen und dem Sprung raus aus der Abstiegszone kann die TG Rotenburg ohne großen Druck zum Spitzenreiter fahren. "Natürlich ist Vellmar Favorit, aber wir fahren schon dorthin, um sie zu ärgern", gibt sich TGR-Trainer Robert Nolte angriffslustig. Rotenburgs Optimismus resultiert aus den Erfahrungen aus dem Hinspiel, das Vellmar nur knapp mit 27:26 gewann und den jüngsten Erfolgserlebnissen in der Liga.
"Wir haben Lust auf diese Spiele" fiebert Nolte dem Duell mit dem Tabellenführer entgegen. Der TSV habe im Umschaltspiel mit Simon Adam einen wieselflinken Spieler und mit Torwart Christian Gumula den besten Schlussmann der Liga, der das Gegenstoß-Spiel entsprechend einleite. "Sie haben aber natürlich noch ein paar weitere sehr gute Spieler in ihren Reihen", sagt Nolte schmunzelnd.
Seine Rotenburger könnten personell gut aufgestellt nach Vellmar reisen, ob Jan-Oliver Holl (krank) auflaufen kann, sei noch fraglich. Ob Routinier Christian Eimer, der gegen Twistetal (28:21) sein Saison-Debüt gab, erneut in der ersten Mannschaft auflaufen wird, müsse noch geklärt werden. Klar ist: Rotenburg wird mit gestärktem Selbstbewusstsein zum Spitzenreiter fahren. (the/tw) +++