Evangelischer Pressedienst bestätigt: Point Alpha-Preis für Jean-Claude Juncker

27.02.19 - Der renommierte Point-Alpha-Preis geht in diesem Jahr an den Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker (64). Darauf habe sich das Kuratorium Deutsche Einheit verständigt, teilte dessen Präsident Christian Carius am Dienstag im südthüringischen Geisa mit. Er bestätigte damit eine Meldung von MDR Thüringen. Der Preis soll am 17. Juni auf dem Point Alpha, einem ehemaligen Stützpunkt der USA an der Grenze zwischen Thüringen und Hessen, übergeben werden. Das bestätigte der Evangelische Pressedienst in einer Pressemeldung.

Carius würdigte Juncker als zentrale europäische Persönlichkeit. Von der Einführung des Euro bis hin zu seinem Weißbuch mit fünf möglichen Szenarien zur Zukunft Europas, habe der jetzige Präsident der Europäischen Kommission nicht nur entscheidend zum europäischen Einigungsprozess beigetragen, sondern sich auch stets als Brückenbauer Europas erwiesen. Juncker sei geprägt durch christliche Grundlagen und die historischen Erfahrungen seiner Heimat Luxemburg, das lange unter den Konflikten seiner Nachbarn Frankreich und Deutschland gelitten habe. "Er setzt sich daher aus Einsicht und Überzeugung seit Jahrzehnten für die europäische Idee ein", würdigte Carius den designierten Preisträger. Europa sei quasi in seiner DNA, fügte der frühere Präsident des Thüringer Landtags hinzu.

Ohne Juncker sei die positive Entwicklung der Europäischen Union seit den 90er Jahren gar nicht vorstellbar. In gewisser Weise sei er "Herr oder Monsieur Europa", der seine Standfestigkeit stets mit Konzilianz und Charme verbinde. Nach Überzeugung von Carius haben auch Deutschland und insbesondere die ostdeutschen Länder, für die er immer wieder Verständnis aufgebracht habe, dem Luxemburger viel zu verdanken.

Jean-Claude Juncker zählt zu den bekanntesten Politikern Europas. Das Mitglied der Christlich Sozialen Volkspartei (CSV/PCS) amtiert seit dem 1. November 2014 als Präsident der Europäischen Kommission. Zuvor war er in seinem Heimatland Luxemburg Finanz- und Premierminister sowie von 2005 bis 2013 Vorsitzender der Euro-Gruppe. Junker wurde bereits mehrfach mit wichtigen Auszeichnungen geehrt, so 2006 mit dem Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen und 2013 mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Point Alpha war ein Horchposten der USA an der innerdeutschen Grenze zwischen Geisa (Thüringen) und Rasdorf (Hessen). Heute befindet sich dort eine Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte sowie eine Akademie. Der gleichnamige Preis wird seit 2005 vergeben. Erste Preisträger waren George Bush senior, Michail Gorbatschow und Helmut Kohl. Ihnen folgten unter anderen Václav Havel, Helmut Schmidt und Lech Walesa, aber auch die DDR-Bürgerrechtler Freya Klier, Ehrhart Neubert und Konrad Weiß. (pm) +++