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29.01.09 - Lauterbach

22 erfolgreiche Ex-Azubis: Abschlussprüfung der KFZ-Mechatroniker

Irgendwann erwischt es jeden: Ein merkwürdiges Geräusch, oder das Radio rauscht nur noch, oder eines der vielen Lämpchen im Cockpit will nach dem Starten nicht mehr ausgehen und nervt durch ständiges Geblinke. Dann wird sie fällig, die Fahrt in die Werkstatt und die bange Frage lautet: Nur eine unbedeutende Kleinigkeit, oder kommt eine kostspielige Reparatur auf mich zu? Jetzt ist ein gut ausgebildeter Fachmann gefragt, um eine schnelle und sichere Diagnose stellen zu können. Dieser nennt sich Kfz.-Mechatroniker/in und benötigt eine dreieinhalbjährige Ausbildung in Diagnostik, Elektronik und Mechanik, um den Anforderungen der immer komplizierter werdenden Fahrzeugtechnik gerecht zu werden. Sollte das Handy keine Verbindung zum Bluetooth des Fahrzeuges aufbauen sind Kfz.-Mechatroniker mit Schwerpunkt Fahrzeugkommunikation die richtigen Ansprechpartner. Sie werden Fachklasse für Mittelhessen an der Vogelsbergschule ausgebildet.

Um den 22 Auszubildenden im Kfz-Handwerk des Vogelsbergkreises eine optimale Ausbildung zu bieten wurde bereits vor Jahren eine Kooperation zwischen den kraftfahrzeugtechnischen Abteilungen von Max-Eyth-Schule Alsfeld und Vogelsbergschule Lauterbach gebildet. Die Schüler werden vier Halbjahre in Lauterbach und drei Halbjahre in Alsfeld unterrichtet. Anfang Dezember 2008 musste zunächst die Hürde der Theorieprüfung genommen werden, die zentral für den gesamten Innungsbezirk (Vogelsbergkreis, Gießen, Nidda und Friedberg) in der Kongresshalle in Gießen stattfand. Nun galt es, sein praktisches Können unter Beweis zu stellen. Allerdings war hierbei weniger handwerkliches Geschick, als vielmehr diagnostisches Denken und der Umgang mit moderner Prüf- und Messtechnik gefragt. Ohne den Diagnosecomputer mit Internetzugang in seiner „Werkzeugkiste“ hat ein KFZ-Mechatroniker von heute kaum noch eine Chance, die hochgradig vernetzte Technologie eines Automobils zu reparieren.

Die Prüfung erstreckte sich über 2 Tage und wurde zeitgleich an der Max-Eyth Schule in Alsfeld und an der Vogelsbergschule Lauterbach durchgeführt. Die Azubis waren demnach mächtig gefordert, und mussten an insgesamt 4 Arbeitsstationen die von den Prüfern eingebauten Fehler ausfindig machen und beheben. Die Fertigkeitsprüfung (Fachpraxis) wird als vollständige Servicehandlung nahezu ausschließlich an Realsystemen (Kraftfahrzeugen oder Motoren) durchgeführt, um eine den Anforderungen der Werkstattpraxis angemessene Prüfungssituation zu erzielen. Die Schwerpunkte ABS Bremssysteme und eine PKW-Hauptuntersuchung mit Abgasanalyse waren Gegenstand der Prüfung an der Max-Eyth-Schule in Alsfeld, Pkw-Elektronik, Motormanagement-Diagnose sowie die Demontage, Montage und mechanische Diagnose am Motor prüfte die Vogelsbergschule Lauterbach. An beiden Prüfungsorten galt es mit Einsatz von Testcomputern die Fehler zu diagnostizieren und zu beseitigen. Die dazu benötigten Serviceunterlagen mussten sich die Teilnehmer mit Hilfe von EDV-Werkstatt-Informationssystemen beschaffen. „Schrauber“ die nicht mit Herstellerangaben und Reparaturanleitung arbeiten richten an modernen Fahrzeugen mehr Schaden als Gutes an. Eine Schlüsselqualifikation ist deshalb der Umgang mit Werksattsoftware. Wenn man bedenkt, dass bereits das Lösen der Zylinderkopfschrauben bei neuen Leichtmetallmotorblöcken zu irreparablen Schäden am Motor führt, kommt der Diagnose-Kompetenz immer größere Bedeutung zu.

Auch der sichere Umgang mit dem Kunden wurde in die Prüfung einbezogen und bewertet, da eine eingehende Kundenbefragung bei der Fahrzeugannahme oftmals wichtige Informationen für die Fehlersuche liefern kann und nur zufrieden bediente Kunden dem Autohaus treu bleiben. Alle 22 Prüfungsabsolventen in den Berufen Kfz-Mechatroniker, erhielten am Ende des 2. Tages das heiß ersehnte Zertifikat „bestanden“. Prüfungsbeste mit nahezu gleicher Punktzahl waren Benjamin Rockel vom Autohaus Hartwich und Kress in Lauterbach und Stefan Schneider aus dem Autohaus Geissler in Alsfeld und Felix Ubrig von der Fa. Roth, Alsfeld. Mit gut bestand Johannes Zinn, Maar, Autohaus Rausch Lauterbach, die Prüfung im Schwerpunkt Fahrzeugkommunikation. Trotz der großen Freude nach bestandener Abschlussprüfung mussten alle Beteiligten mit Bedauern zur Kenntnis nehmen, dass die Krise in der Automobilindustrie offensichtlich auch im Vogelsbergkreis spürbar wird, da nur rund ein Drittel der frisch gebackenen Gesellen von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen werden kann. Andererseits haben die Ausbildungsbetriebe u.g. den Jugendlichen einen qualifizierten Berufsabschluss ermöglicht, mit dem sie sicher gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben werden.

Der Prüfungsausschuss in Lauterbach: Vorsitzender Martin Klaas, Klassenlehrer OStR. Werner Wöll, Fachlehrer Reinhold Diehl und die Arbeitnehmervertreter Gerhard Georg, Stefan Neupert und Georg Kalbfleisch.In Alsfeld prüften die Kfz.-Meister Mathias Hartmann, Klaus Müller, Klaus Jürgen Volp und Timo Zarges-Graf sowie die Berufsschullehrer Martin Schmidt-Nose, Klaus Krug und OStR. Hermann Schäfer. Die beiden Prüferteams wünschen allen Absolventen das Beste für ihren weiteren Lebensweg.+++

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