Offenbach nun die teuerste Stadt Deutschlands

03.03.19 - Die Stadt Offenbach hat trotz großer Gegenwehr den Hebesatz der Grundsteuer B von 600 auf 995 Prozentpunkte durchgewunken. Denn Offenbach braucht Geld, wie „Hessenschau.de“ berichtet. Im Haushalt klafft ein großes Loch, Kredite drohen, nicht genehmigt zu werden. Es fehlt Geld, um den Bau von Schulen weiter zu finanzieren.

Am Donnerstag beschlossen die Stadtverordneten die Steuererhöhung und machen Offenbach somit zur teuersten Stadt Deutschlands - zumindest auf diesem Gebiet.

Bürger gehen auf die Straße

Verärgerte Bürger gehen wegen der Entscheiding in der Offenbacher Stadtverordnetenversammlung auf die Straße und protestieren. Viele haben Angst vor höheren Kosten oder steigenden Mieten. Denn: Mieter dürfen die Grundsteuer über die Nebenkosten auf die Mieter umlegen.

Rückwirkend zum 1. Januar 2019 soll die Aufstockung des Hebesatzes auf 995 Prozent erfolgen. Das entspricht einer Steigerung der Abgaben um über 50 Prozent. Wer bisher 500 Euro Grundsteuer gezahlt hat, müsste mit dem neuen Hebesatz fast 830 Euro zahlen.  

Was bedeutet der Hebesatz?

Die Grundsteuer betrifft jeden, der ein Grundstück besitzt. Die Grundsteuer A kümmert sich um landwirtschaftlich genutzte Flächen, die Grundsteuer B um bebaute oder bebaubare Flächen. In einem relativ komplizierten Verfahren wird der Betrag errechnet, den ein Grundstücksbesitzer schlussendlich an die jeweilige Kommune abdrücken muss.

Der Hebesatz liegt im Ermessensspielraum der Kommune und bestimmt den Faktor, mit dem der Ausgangswert multipliziert wird. Der Hebesatz unterscheidet sich von Kommune zu Kommune, dient als Wettbewerbsfaktor beim Werben um Zuzieher und ist in Ballungsräumen in der Regel höher als auf dem Land. (jub) +++