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Vorsitzender Klaus Rauber und Präsident von der Tann mit dem langjährigen Rechner Günter Haas und dessen Nachfolger Manfred Jäger (von rechts) - Fotos: Dieter Graulich

VOGELSBERGKREIS Katastrophale Folgen

Klimawandel und Bewältigung der Folgen ist Aufgabe der gesamten Gesellschaft

26.03.19 - „Es war ein Sommer der Superlative. Die meisten Tage mit Temperaturen über 30 Grad und so wenig Niederschlag, wie in keinem Jahr zuvor“. So beschrieb der Präsident des Hessischen Waldbesitzerverbandes, Michael Freiherr von der Tann bei der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Vogelsberg im Gasthaus „Deutsches Haus“ im Grebenhainer Ortsteil Bermuthshain das Jahr 2018.

Während die meisten Menschen den Sommer als besonders schön empfanden, hatte er für den Wald katastrophale Folgen. „Die Fichte ist vom Borkenkäfer regelrecht aufgefressen worden. Der Borkenkäfer befällt inzwischen auch die Lärche und in manchen Gegenden sogar die Douglasie“, so der Präsident. Das Eschentriebssterben, die Wolllaus bei der Buche, der Eichenprozessionsspinner und die Rußrindenkrankheit des Ahorn seien durch die Trockenheit enorm begünstigt worden: „Der Klimawandel ist beim Wald voll angekommen. Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir in Zukunft noch mehr Kalamitätsnutzung bekommen. Der Klimawandel und die Bewältigung der Folgen ist eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft!“ Abschließend rief er zum Zusammenhalt auf bei der Holzvermarktung, dem Aufbau der Forstbetriebsgemeinschaften und bei der Aufarbeitung der Sturm- und Borkenkäferschäden: „Wir schaffen es nur, wenn alle mitmachen und jeder seinen Beitrag leistet!“.   

„Leider gibt es für den Waldbesitz keine guten Nachrichten. Trockenheit, Stress, Käfer, Windwurf und Pilze setzen den Waldbäumen in einer Intensität zu, die wahrscheinlich nur wenige bisher erlebt haben“, so Stefan Wern, Revierleiter des Forstes des Fürst Philipp zu Stolberg-Wernigerode, Hofgut Luisenlust/Hirzenhain, der über den Holzmarkt informierte. Gerade die Fichte sei besonders betroffen, wobei anzunehmen sei, dass sich die Lage in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht entspannen werde. Im Gegenteil: Hitze und Dürre hätten die Voraussetzungen für eine Massenvermehrung von Borkenkäfern geschaffen, die dramatisch zu werden scheint. Laut einer Untersuchung in NRW haben dort über 90 Prozent der Käfer den Winter überlebt, wobei der Buchdrucker zu 90 Prozent unter der Rinde überdauert hat. Dies sei die Ausgangslage für den derzeitigen Holzmarkt mit den daraus resultierenden Problemen. Bei den Hauptschadenssortimenten treffe man auf einen vollkommen übersättigten Markt, wodurch natürlich die betroffenen Sortimente nur mit erheblichen Abschlägen, wenn überhaupt, abzusetzen seien. Zu beachten sei, dass die Preise mittlerweile von Quartal zu Quartal festgelegt werden und sich weiter im Sinkflug befinden. Beim Laubholz sehe es etwas erfreulicher aus, da die Nachfrage nach fast allen Laubbaumsortimenten hoch sei. Dies führe in vielen Bereichen zu Preiserhöhungen gegenüber dem Vorjahr.

Präsident von der Tann, Vorsitzender Rauber, Carsten Thiel vom Waldbesitzerverband ...

Aktuelle Informationen über die Förderung, und dabei besonders über „Sturmschadensrichtlinie Friederike“ erhielten die Waldbesitzer von Bernd Reißmüller und Karl-Georg Opper vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Beantragt seien bis zum 23. Februar rund 1,05 Millionen Festmeter Schadholz mit rund 3,15 Millionen Euro. Bewilligt davon wurden bis jetzt 970.000 Festmeter mit 2,91 Millionen Euro. Letzte Antragsfrist sei der 15. April 2019. Informationen über die Forstliche Förderung gab es dann von Hendrik Horn vom dafür zuständigen Regierungspräsidium Darmstadt.

Zu Beginn der Jahreshauptversammlung hatte Vorsitzender Klaus Rauber (Grebenhain-Crainfeld) darüber informiert, dass im Berichtsjahr an Vorstandssitzungen des erweiterten Vorstandes des Waldbesitzerverbandes teilgenommen wurde. Er warb für die Unterstützung der Kleinprivatwaldbesitzer beim Aufbau einer gemeinsamen Holzvermarktungsstruktur. Dies sicherten Landtagsabgeordneter Michael Ruhl (CDU), sowie Schottens Forstamtsleiter Axel Norgall und Bürgermeister Sebastian Stang, in ihren Grußworten zu. Der langjährige Rechner Günter Haas (Laubach) stellte sein Amt zur Verfügung, da er seinen Wald verkauft habe. Präsident von der Tann und Vorsitzender Rauber dankten für die langjährige Arbeit und überreichten eine Dankesurkunde und ein Präsent. Nachfolger wurde der bisherige Stellvertreter Manfred Jäger (Ober-Moos). Abschluss der Veranstaltung war der Vortrag „Vom kleinen Samenkorn zum großen Baum“ vom technischen Leiter der Samendarre des Forstamtes Lothar Volk. (gr) +++


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