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Der Innenhof - Foto: DRK Rettungsdienst Main-Kinzig gGmbH

HANAU April-Scherz

Neues Einsatzmittelkonzept im Hanauer DRK Rettungsdienst

01.04.19 - Knappe drei Wochen nach der Vorstellung eines Drohnentaxis in Ingolstadt zeigt ein Paukenschlag im Hanauer Gefahrenabwehrzentrum, welch umfangreiche Nutzungsmöglichkeiten die neue Technologie bietet, um aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen. So präsentiert das DRK in Hanau Anfang der Woche seine neuen Einsatzmittel, mit denen Staus, fehlende Rettungsgassen und Einhaltungsquoten der gesetzlichen Hilfsfristen zukünftig Probleme der Vergangenheit sein werden. Dabei wird Hanau mit seiner zentralen Lage in der Mitte Deutschlands zukünftig zur Modellregion für die Drohnenrettungstechnik, um hier konzentriert die ersten Erfahrungen sammeln zu können und die Zweckmäßigkeit einer späteren Ausweitung auch auf andere Teile Deutschlands und gar ganz Europas testen zu können.

„Durch die einerseits städtische und andererseits ländliche Lage Hanaus und des Main-Kinzig-Kreises bietet das potentielle Einsatzgebiet nahezu alle Facetten der meisten und vor allem unterschiedlichen Rettungsdienstbereiche in Deutschland, so dass die Erfahrungen hier durchaus repräsentativ sind“, berichtet Stefan Betz, Geschäftsführer des DRK, nicht ganz ohne Stolz und ergänzt: „Durch die geradlinige Anbindung zur Einsatzstelle weitet sich der Radius, in dem wir innerhalb der zehnminütigen Hilfsfrist den jeweiligen Notfallort erreichen können, deutlich aus.“

Anhand einer Karte zeigt er auf das Einsatzgebiet, dass auf der Ost-West-Achse vom östlichsten Main-Kinzig-Kreis bis in den Taunus reicht und auf der Nord-Süd-Achse die tiefe Wetterau bis hin ins bayerische Grenzland umspannt. Dabei verweist Betz allerdings auf noch vorhandene Hürden der Bürokratie, da auf bayerischem Hoheitsgebiet bislang keine Überfluggenehmigung vorliegt, so dass bislang die schnelle Hilfe in diesen Regionen noch nicht ohne weiteres sichergestellt werden kann. Jedoch zeigt sich der Geschäftsführer optimistisch, innerhalb der nächsten Wochen auch das unterfränkische Hinterland versorgen zu können.

Auf dem Innenhof zwischen DRK-Gebäude und Feuerwehr wurden bereits im vergangenen Jahr die ersten Vorbereitungen getroffen und entsprechende Lande- und Rollbahnen für die neue Einsatzmittelgeneration aufgezeichnet. Da das ganze Projekt bislang höchster Geheimhaltung unterlag, wurde die Landefläche bewusst zunächst als Übungsfläche der Hilfsorganisationen im Gefahrenabwehrzentrum konzipiert. Nach dem Lüften des Geheimnisses werden nun in den nächsten Tagen die erforderlichen Leuchteinrichtungen installiert, um auch in den Nachtstunden den Flugbetrieb sicherzustellen.

Das DRK startet das Modellprojekt zunächst mit zwei Fluggeräten. Analog zu Rettungswagen ist dabei die so genannte Rettungstransportdrohne (RTD) für die Versorgung und Beförderung von Notfallpatienten ausgelegt. Wendiger und schneller aufgrund des geringeren Eigengewichts ist dagegen die Notarzteinsatzdrohne (NED), die in Ausstattung und Besatzung dem straßengebundenen Notarzteinsatzfahrzeug ebenso entspricht, wie die RTD ihrem „bereiften Bruder“. Der DRK Geschäftsführer zeigt sich davon überzeugt, dass bereits innerhalb des laufenden Jahres das Projekt ausgeweitet wird. Auch aus diesem Grund befinde sich derzeit beim Kooperationspartner für den Ausbau von Fahrzeugen im ostfriesischen Aurich auch schon die zweite Rettungstransportdrohne in der Anfertigung: „Ursprünglich haben wir die zweite Drohne als Ersatzgerät vorgesehen, wenn das erste Flugobjekt zur routinemäßigen Inspektion in die Werkstatt geflogen werden muss. Allerdings sind wir auch darauf vorbereitet, die im Ausbau befindliche Drohne schnell als zweite RTD in Dienst zu stellen.“

Entsprechende personelle Vorsorge hat das DRK mittlerweile getroffen: Die ersten Notfallsanitäter wurden bereits seit September – natürlich auch in notwendiger Geheimhaltung – zu so genannten DEMS-(Drohnen-Emergency-Medical-Service-)Crew-Membern ausgebildet und sind nunmehr einsatzbereit, um sowohl die Funktion des Piloten als auch jene des Co-Piloten zu übernehmen. Betz ergänzt dabei den entscheidenden Vorteil gegenüber einem Rettungshubschrauber, der schon alleine durch die Rolle des Piloten über eine dritte Personalstelle verfügt und damit deutlich teurer im Betrieb ist.

Im Rahmen des Modellprojekts, das durch erhebliche Zuschüsse des europäischen Sozialfonds über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert wird, erhält auch die Feuerwehr Hanau ihre ersten Drohnen und ist damit Kooperationspartner des DRK. Wie Betz betont hat nach der Enthüllung der „Neuen im Gefahrenabwehrzentrum“ am heutigen Abend ab 19:00 Uhr, zu der auch die interessierte Bevölkerung herzlich eingeladen ist, der Bau eines
entsprechenden Hangars auf dem Gelände oberste Priorität. Verbindliche Angebote für Hallen, die zunächst in Leichtbauweise konzipiert sein könnten, lägen dazu bereits vor, so dass noch in diesem Monat mit der Entscheidung und einem baldigen Baubeginn zu rechnen sei. (pm) +++


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