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Dieser Geldtransporter wurde 2002 überfallen - nun stehen die Angeklagten vor Gericht - Foto: Jürgen Mahnke picture-alliance / dpa

GIEßEN / ALSFELD Spektakulärer Fall von 2002

Nach Überfall auf Geldtransporter: Staatsanwalt fordert hohe Haftstrafen

04.04.19 - Ein Geldtransporter-Überfall sorgte Anfang der 2000er im Vogelsbergkreis für Angst und Schrecken. Zwei bewaffnete Männer hatten im Oktober 2002 in einem Waldstück bei Alsfeld einen Geldtransporter überfallen, auf diesen geschossen und die Fahrer mit Waffen bedroht. 16 Jahre nach dem spektakulären Überfall begann der Prozess am Gießener Landgericht - dort wurden am Mittwochmorgen die Plädoyers verlesen: Staatsanwalt Alexander Hahn fordert hohe Haftstrafen für die beiden Männer aus Berlin: zehn Jahre und sechs Monate für den einen Angeklagten, sieben Jahre für den anderen - das berichtet die Oberhessische-Zeitung.

Bei den Ermittlungen tappte die Polizei auf der Suche nach den Tätern lange im Dunkeln. Den beiden Angeklagten, zwei 53-Jährige, kamen die Ermittler durch eine später ermittelte DNA-Spur auf die Schliche. Die Männer bestreiten die Tat jedoch bis heute. Laut Verteidigung seien Ortskenntnisse und Beziehungen in diesem Fall äußerst wichtig gewesen - und das sei bei den Angeklagten aus Berlin nicht der Fall. Doch für Staatsanwalt Hahn ist der DNA-Abgleich ein wichtiges Beweismittel. Denn in zwei Fahrzeugen, die die Täter beim Überfall benutzten, wurden die Spuren sichergestellt. Doch das erst 15 Jahre nach der Tat in Alsfeld, weil im Jahr 2017 der Fall neu aufgerollt wurde. - Nach insgesamt 23 Verhandlungstagen wird nun das Urteil erwartet.

Der Überfall

Die zwei schwer bewaffneten Männer hatten am 25.10.2002 bei Alsfeld einen Geldtransporter überfallen. Die Beute betrug etwa 300.000 Euro. Der überfallene Transporter wurde mitten im Wald auf der Landesstraße zwischen Willingshausen und dem Alsfelder Stadtteil Reibertenrod durch einen querstehenden Baustellen-Lkw mit Ladekran gestoppt. Dann rammte ein gestohlener silberner BMW von hinten den Geldtransporter. Danach stürmten die mit einer Maschinenpistole und einer Panzerfaust bewaffneten Männer - die mit Sturmhauben maskiert waren - aus einem Seitenweg und schossen mehrmals auf den Geldtransporter. Gleichzeitig drohten die Täter mit einer Panzerfaust.

Angesichts der massiven Bedrohung stiegen die beiden unverletzt gebliebenen Mitarbeiter der Geldtransport-Firma im Alter von 28 und 34 Jahren aus und mussten sich auf den Boden legen. Sie wurden gefesselt und mit verbundenen Augen in den Straßengraben gestoßen. Während des Überfalls kam ein Autofahrer zufällig zum Tatort. Einer der Täter trug eine Weste mit der Aufschrift "Polizei" und schickte einen Autofahrer weg mit dem Hinweis, es handle sich um eine Aktion des Bundeskriminalamtes. Nach dem Raub des Bargeldes flohen die Räuber in Richtung Nordhessen mit einem bisher unbekannten Wagen. - Den Angeklagten wird außerdem eine weitere Tat in Berlin vorgeworfen. (Luisa Diegel) +++


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