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- Archivfotos: Carina Jirsch

GERSFELD (RHÖN) Fangzaun hinter der Landebahn

Landeverbot für fremde Piloten: Optimierungen für Flugplatz Wasserkuppe

16.04.19 - Nach dem Schock und der Aufarbeitung des schlimmen Flugunfalls vor sechs Monaten auf der Wasserkuppe versuchen die Betreiber des Flugplatzes nach vorne zu schauen. Damals war eine Cessna eines ortsfremden Piloten über die Landebahn gerollt und erfasste auf einem dahinterliegenden Weg drei Personen, die bei dem Unfall starben. Noch liegt kein Gutachten vor, die Unfallursache kann nur vermutet werden. Eine Überladung des Motorflugzeugs kommt offenbar in Betracht.

Seitdem dürfen fremde Piloten auf der Wasserkuppe nicht mehr landen. Der Unfall war ein Schock für die Wasserkuppe, die als Berg der Segelflieger international bekannt ist. Über die Wintermonate wurde ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, um die Sicherheit zu erhöhen. Sichtbar ist ein Fangzaun am Ende der Landebahn, welche wiederum etwas verkürzt wurde (von 820 Metern Länge auf 770 Meter).

Fangzäune als zusätzlichen Schutz

Fangzaun hinter der Landebahn Fotos: Finn Rasner

"Diese Fangzäune sind aus dem Skisport bekannt. Sie sind 100 Meter lang und 1,20 Meter hoch", sagt Flugplatzleiter Harald Jörges im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Die Fangzäune sollen im Ernstfall Segelflieger aufhalten, falls diese über die Landebahn rollen. Der Stoff aus Nylon ist elastisch. Diese Fangzäune stehen etwa bei Abfahrtsrennen der Skirennläufer am Pistenrand. Jörges hatte die Zäune selbst als Optimierung ins Gespräch gebracht. Sie haben einen weiteren Vorteil: "Sie zeigen Touristen, dass hier ein Flugplatz ist und halten diese davon ab, auf dem Flugplatz umher zu laufen", sagt Jörges. Das komme öfters vor.

Zusätzliche Schilder an den Zufahrtsstraßen sollen den Gästen klar machen, dass auf der Wasserkuppe geflogen wird und es einen Flugplatz gibt. "Hier geht es natürlich auch um Eigenschutz für den Flugbetrieb", sagte Jörges. Das Optimierungskonzept des Regierungspräsidiums (RP) in Kassel als zuständige Behörde sieht einige Maßnahmen vor allem für ortsfremde Piloten vor. Wer nach der Aufhebung des aktuell bestehenden Landeverbots für auswärtige Piloten auf der Wasserkuppe landen will, muss vorher eine spezielle Schulung nachweisen. Die Landebahn auf Hessens höchstem Berg befindet sich auf genau 901 Metern Höhe. Sie ist damit eine der am höchsten gelegenen Landebahnen in Deutschland. Ortsfremde Piloten benötigen die "Wasserkuppen-Berechtigung". Mindestens drei Landungen und Theorie seien dafür notwendig. In erster Linie geht es darum, das Durchstarten zu trainieren. Für die Piloten, die auf der Wasserkuppe daheim sind, eine seit Jahrzehnten praktizierte Ausbildung.

"Wir werden noch einige Markierungen anbringen, dann wird die Landebahn von dem RP abgenommen", sagt Jörges. Dann werden auch ortsfremde Piloten mit entsprechenden Nachweisen wieder auf der Wasserkuppe landen dürfen. Jörges geht davon, dass sie die Zahl der Landeanfragen reduzieren wird. In der Vergangenheit landeten rund 500 Piloten pro Saison. Bei rund 200 Flugtagen eine überschaubare Zahl. (Hans-Hubertus Braune) +++


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