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Teilplan Erneuerbare Energien stößt auf viel Kritik: "Das akzeptieren wir so nicht"
03.05.19 - Die anwesenden Bürger im Main-Kinzig-Kreis waren am Donnerstagabend bei der Vorstellung des Teilplans Erneuerbare Energien sichtlich aufgebracht. Rund 150 Demonstranten versammelten sich vor der Schlüchterner Stadthalle und gaben ihre Meinung kund: "Stoppt den Wind-Wahnisnn." Grund der Demo war eine Infoveranstaltung zur Vorstellung des erstellten Planes vom Regierungspräsidium Darmstadt.
Vor der offiziellen Veranstaltung demonstrierte die Bürgerinitiative "Windkraft im Spessart – In Einklang mit Mensch und Natur" gegen die Pläne des Regierungspräsidiums. "Nach derzeitigem Entwurf des Regionalplans sollen im östlichen MKK etwa fünf Prozent der Gesamtfläche als Vorrangflächen für Windkraftanlagen (WKA) ausgewiesen werden, also fast dreimal so viel wie im Landesdurchschnitt. Schon heute sind im MKK über 100 WKA installiert und genehmigt. Nach den Entwürfen des RP sind Flächen für über 400 WKA vorgesehen", heißt es in einer Pressemitteilung der Initiative.
Auch Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) fand treffende Worte. "Wir müssen klar machen, dass wir diesen Plan so nicht akzeptieren werden. Wir fordern eine grundlegende Überarbeitung und eine gerechte Verteilung der Vorrangflächen", betont Schlüchterns Bürgermeister. Das Ziel der Politik dürfe nicht zulasten der Kommunen gehen. "Wir schlagen eine Ober- und Untergrenze vor. Dabei müssen auch die bereits vorhandenen Anlagen berücksichtigt werden", so Möller weiter. Alleine in Schlüchtern gebe es derzeit 36 Windkraftanlagen. Im Main-Kinzig-Kreis könnten es in Zukunft 130 sein. Für seine Rede erhielt Möller Standing Ovations.
Der ausgearbeitete Teilplan Erneuerbare Energien soll die Windkraftvorhaben steuern. "Der Vorteil ist, dass es die Möglichkeit der Konzentration der Windenergienutzung und die verbindliche Festlegung eines Ausschlussraumes gibt. Außerdem sind pauschale Kriterien und Abstandsregelungen möglich", erklärte Ulrike Güss in ihrem Vortrag. Anhand einiger Grafiken wurden "harte" und "weiche" Kriterien bei der Errichtung von Windkraftanlagen vorgestellt.
Till Felden ging auf verschiedene Methoden der Abwägung ein. Hier spielen vor allem Arten-, Denkmal- und Grundwasserschutz sowie die Bewertung des Landschaftsbildes eine große Rolle. Im Anschluss hatten die Besucher Zeit, Fragen zu stellen. Hier entfachte sich eine hitzige Diskussion, beispielsweise über die Mindestabstände oder die sogenannten "Weißflächen".