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Bund fördert gleich vier Denkmalschutz-Vorhaben im Landkreis Fulda
09.05.19 - Der Bund finanziert neu gleich vier Denkmalschutzprojekte im Landkreis Fulda. Das hat der Haushaltsausschuss des Bundestages beschlossen, wie der Fuldaer Wahlkreisabgeordnete Michael Brand am Mittwochnachmittag mitteilt. Gefördert werden das Elf-Apostel-Haus in Tann (100.000 Euro), Schloss Bieberstein in Hofbieber (170.000 Euro), die katholische Kirche in Haimbach (106.000 Euro) und die Mariengrotte in Neuhof (42.000 Euro).
„Dass alle beantragten Projekte gefördert und rund 420.000 Euro in die Region fließen, ist ein schöner Erfolg“, so der Abgeordnete, der seit Monaten die Förderanträge begleitet hat. „Mit Unterstützung des Bundes werden bedeutende Kulturgüter in der Region für zukünftige Generationen erhalten. Ohne diese Förderzusage hätten notwendige Maßnahmen nicht realisiert werden können.“Die vier Vorhaben:
Elf-Apostel-Haus
Haimbacher Kirche
Mariengrotten Neuhof
Anfang des 20. Jahrhunderts entstand über 60 Mariengrotten im Bistum Fulda, sie sind noch heute Ziel von Walfahrten, Gottesdiensten und Andachten. Eine besonders große und in ihrer architektonischen Gestaltung aufwändige Anlage befindet sich in Neuhof. Sie wurde in den 1920ger Jahren am oberen Ende einer Höhle aus mächtigen, grobporigen Basaltblöcken errichtet – laut Chronik wurden damals mehr als 100 Fuhren aus dem benachbarten Steinbruch benötigt und trocken zu Böschungen, Wänden und halbkreisförmigen Nischen aufgeschichtet. Einzigartig sind die ebenfalls trocken geschichteten Gewölbebögen an Eingang und Ausgang der Grotte. 2015 hatte sich ein Stein in einem der Gewölbe gelöst, zudem war ein Böschungsabschnitt abgerutscht, so dass eine umfassende Sanierung zur Sicherung notwendig ist.
Schloss Bieberstein
1160 wurde die erste Burganlage auf einem Rhöner Bergsporn errichtet, das heutige Schloss stammte aus dem 18. Jahrhundert. Der frühere Sitz der Fürstäbte zu Fulda wurde schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den Reformpädagoge Herrmann Lietz zur Schule umfunktioniert. Noch heute ist es ein Internat mit ca. 100 Schüler und Schülerinnen der gymnasialen Oberstufe. In den 1730er Jahren wurde eine umfassende Mauerkonstruktion errichtet. Viele Stellen des festungsartig ausgebauten Schlossareals werden seit 2012 engmaschig kontrolliert, da Teile der Mauer einsturzgefährdet sind. Es bedarf akuter und perspektivischer Erhaltungs- und Sicherungsmaßnahmen. (pm) +++